Die große Liebe

Deutschland 1941/1942 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Während eines kurzen Heimaturlaubs in Berlin sieht der junge Fliegeroffizier Paul Wendlandt die berühmte Varieté-Sängerin Hanna Holberg und verliebt sich in sie. Obwohl Hanna in einer völlig anderen Welt lebt als er selbst, in der glitzernden, realitätsfernen Welt des Showgeschäfts, beschließt Paul, seine Angebetete kennen zu lernen. Als ihm dies gelingt, hilft ihm ein Fliegeralarm: Hanna ist gezwungen, Paul mit zu sich nach Hause zu nehmen. Die beiden möchten heiraten, doch der Krieg lässt es nicht zu: Paul muss sofort zu einem Einsatz. Um sich abzulenken, nimmt Hanna ein Gastspiel in Rom an, Paul reist ihr nach.

Doch es kommt zu einem Streit zwischen den beiden, Paul glaubt nun, Hanna für immer verloren zu haben. Wenig später erhält Hanna die Nachricht, dass Paul abgeschossen wurde und sich in einem Lazarett befindet. Nun ist sie es, die zu dem Geliebten eilt.

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Falk Schwarz
Unser ist der Sieg
Eine Lektion in Opferbereitschaft. In Zeiten eines großen Krieges darf es nicht darum gehen, dass ein Soldat seine Liebe zu einer Frau lebt. Das große Ganze ist wichtiger als das kleine private Glück. Darauf läuft die Liebesgeschichte der Hanna Holberg (Zarah Leander) mit dem Flieger Paul Wendtland (Viktor Staal) hinaus. Sie lernen sich kennen, sie fahren zusammen U- und Straßenbahn, da ertönt Alarm, und er begleitet sie in den Luftschutzkeller. Jemand hat ein Pfund echten Bohnenkaffee dabei, das nun mit allen geteilt wird. Alltag im dritten Kriegsjahr. Im miefigen Dunst der Kellergemeinschaft finden sich die Beiden. Später kann die Hochzeit nicht gefeiert werden, weil Paul über Nacht abkommandiert wird. Als sie es noch einmal versuchen und sich in Rom treffen, wird es wieder nichts, weil der Herr Oberleutnant nach einem Tip eines Kameraden wieder - auch ohne Befehl - zu seiner Truppe zurückkehrt. Erst als Hanna dann erfährt, dass der Krieg gegen Russland begonnen hat, versteht sie seinen Entschluss. Dann wird er abgeschossen, leicht verletzt und erst da finden sich die Beiden. Hannas Musikdirektor Alexander (Paul Hörbiger) jedoch liebt sie aufrichtig, steht ihr in schlimmen Zeiten bei, bleibt in ihrer Nähe, komponiert ihre Revuen und muss doch auf sie verzichten. Alexander ist weich, verständnisvoll, liebenswert, ein Verlierer - der Kontrast zu dem harten Flieger Paul. Das Alles ist dick aufgetragen und traf den Nerv jener Zeit. Glück und Tröstung, brutaler Alltag und große Liebe, Verzicht und Gefühl - dieser Michmasch berührte. Kein Film im Dritten Reich war erfolgreicher. Leider ist er schlecht gemacht, langweilig fotografiert, arbeitet mit mißglückten Rückpro-Aufnahmen und ewig gleichen Kulissen, egal wo die Handlung gerade spielt. Der Schluss lässt noch einmal das aufdringliche Durchhalteepos erkennen. Die beiden Liebenden schauen mit klarem und forschem Blick zu den Bombern in den Himmel - klar, unser ist der Sieg. Da wird die Liebe zweitrangig. „Vor dem Sieg der Männer steht die Kapitulation der Frauen“ (Witte).

Credits

Regie

Schnitt

Musik

Darsteller

Alle Credits

Regie

Trick-Kamera

Bauten

Schnitt

Choreografie

Musik

Gesang

Liedtexte

Darsteller

Herstellungsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 23.09.1941 - 18.03.1942: Rom (Hotel Città); Froelich-Studio Berlin-Tempelhof, Atelier Rosenhügel Wien
Länge:
2738 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 10.06.1942, B.57295, Jugendfrei;
Zensur (DE): 18.04.1944, B.60163, Jugendfrei ab 14 Jahre;
Zensur (DE): Juni 1946, Verbot [Alliierte Militärzensur]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.06.1942, Berlin, Ufa-Palast am Zoo, Germania-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Die große Liebe

Fassungen

Original

Länge:
2738 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 10.06.1942, B.57295, Jugendfrei;
Zensur (DE): 18.04.1944, B.60163, Jugendfrei ab 14 Jahre;
Zensur (DE): Juni 1946, Verbot [Alliierte Militärzensur]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.06.1942, Berlin, Ufa-Palast am Zoo, Germania-Palast

Digitalisierte Fassung

Länge:
99 min
Format:
DCP, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Mono 5.1

Prüffassung

Länge:
2253 m, 83 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 20.11.1962, 28846, ab 18 Jahre / nicht feiertagsfrei

Länge:
2632 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 11.08.1980, 28846, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Auszeichnungen

1942
  • Prädikat: Volkstümlich wertvoll
  • Prädikat: Künstlerisch wertvoll
  • Prädikat: Staatspolitisch wertvoll