Das Donkosakenlied

BR Deutschland 1956 Spielfilm

Inhalt

Der neunjährige, schwer herzkranke Peter, wird nach dem Tod seiner russischen Mutter von einer Pflegefamilie aufgenommen. Der Kleine liebt Musik über alles, vor allem aber die melancholischen Lieder der Donkosaken. Doch da sein Herz keinerlei Aufregung verträgt, untersagt ihm sein Ziehvater (gleichzeitig ein Arzt) den Besuch eines Donkosakenkonzerts. Peter reißt daraufhin aus, um seine Idole singen zu hören, doch bricht beim Konzert erschöpft zusammen. An seinem Sterbebett versammeln sich die Donkosaken, um ihm ein letztes Ständchen zu singen.

 

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Falk Schwarz
Gähnen am Tegernsee
„Ich habe zehn Gebote“, meinte Billy Wilder. „Die ersten neun lauten: Du sollst nicht langweilen“. Diese 97 Minuten Film sind ein einziges Gähnmarathon. Auf der Bühne eines Theaters: ein Rundhorizont mit aufgemaltem, kitschig-rosa Sonnenuntergang. Taiga. Davor der Donkosakenchor: brummt wie ein russischer Bär, plötzlich erhebt sich im Zuschauerrraum des Theaters ein kleiner Junge, singt mit, Serge Jarow, der Leiter, lächelt mildtätig herab. „Der Glockenklang ertönt im Tal...“ Dann gibt es im schönen Bauernhaus am Tegernsee einen Hörbiger, der sich mit dem kleinen Jungen eine Kissenschlacht leistet. Aber was macht er sonst, wozu braucht ihn der Film? Ein Möller spielt den Arzt, der alles heilt, nicht an die Honorare denkt und vom Chefarzt, einem Fritsch, die Tochter geschenkt kriegt. Ob er will oder nicht. (Schließlich will er doch nicht). Dann ist da ein Hänschen Richter, der mit einer Hagen verlobt ist. Er soll mit Hagens Geld den Lottoschein abgeben, tut es nicht. Hauptgewinn. 80tausend Mark! Unvorstellbar. Nur leider gibt es keinen Lottoschein. Frustration, Tränen, kleiner Weltuntergang (die Verwicklung kannten wir schon besser aus „Wenn abends die Heide träumt“). Lotto war Thema, weil viele noch immer nichts hatten und ihre ganze Hoffnung auf den Segen aus der Lostrommel setzten. Dann fährt da noch ein Biederstaedt mit einem weißen, offenen Mercedes-Cabrio (kannten wir schon aus „Schwarzwaldmelodie“) herum, steigt aus, macht einer Bethmann auf dem Hof den Hof, kommt ihr näher, noch näher und - bums - ist es aus. Bethmann zurück zum Arzt, der auch nicht so recht weiss: ist sie es nun oder ist sie es nicht? Eine Frau hat diese strahlende Story in dürre Dialoge verpackt, ein paar Drücker reingeschrieben und uns diesen Jarow von vorne, von hinten, von der Seite gezeigt. „Das einzig schreckliche Ding auf Erden ist Langeweile. Das ist die Sünde, für die es keine Vergebung gibt.“ (Wilde)
Ignatz Karamalz
Ja, kann man machen...
Immer wieder interessant welch Engagement Menschen entwickeln können um etwas zu zerreißen.
Die Leistung dieses Chores, den ich noch in meiner Jugend persönlich kennenlernen durfte, ist ja auch egal. Das dies in der damaligen Zeit bitter nötig war um harte Herzen weich zu machen (anders als heute/2020 ... wir wollen starke egomanische und selbstbewusste Bestien formen) kann nur jemand verstehen der den Krieg und die Zeit danach kennengelernt hatte. Sich in der heutigen (Kuschel- und Honigkuchen)Zeit so eine unverschämte Meinung zu leisten hat nichts mit Demokratie sondern eher mit kaltherziger empfindungsloser Rechthaberei zu tun.
Entschuldigung, aber das muss ich an dieser Stelle los werden!

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Salzburg, Tegernsee, Atelier Berlin-Tempelhof
Länge:
2659 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.11.1956, 13238, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 15.11.1956, Düsseldorf, Rex

Titel

  • Originaltitel (DE) Das Donkosakenlied

Fassungen

Original

Länge:
2659 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.11.1956, 13238, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 15.11.1956, Düsseldorf, Rex