Schützenfest (1914)

Quelle
DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Die Aufnahmen zeigen den Umzug des Schützenfests in Wetzlar von 1914. Anwesend sind unter anderem Teilnehmende des '27. Verbandsschiessen Wetzlar'. Der Zug besteht aus festlich geschmückten Autos und von Pferden gezogenen Kutschen und Wagen. Der Straßenrand ist gesäumt von Zuschauenden. Zu sehen sind weiterhin eine Blaskapelle, Teilnehmende in Kostümen sowie dekorierte Wagen auf denen historische Szenen nachgestellt werden (Ritter, Burgen, Soldaten). Auf dem Wagen der Friseur-Innung sitzen Frauen und Männer in Kostümen und Perücken des 18. Jahrhunderts. Kinder und Männer auf Fahrrädern. Ein weiterer Verein hat seinen Wagen als Wikingerschiff dekoriert, die Personen darauf sind in entsprechenden Kostümen zu sehen. Diverse Fuß- und Reitergruppen folgen. Am Ende der Parade schließt sich immer mehr Publikum an. Danach Szenen aus der Innenstadt Wetzlars. Schützenvereinsmitglieder stehen Spalier, Menschen laufen durch die mit Tannen festlich geschmückte Stadt. Zuvor schon gezeigte Wagen und Gruppen sind erneut zu sehen.

Seit den 1910er Jahren hat Oskar Barnack, der Erfinder der Leica, mit seiner selbstkonstruierten Filmkamera Geschehnisse rund um Wetzlar im Bild festgehalten. Er dokumentierte Flutkatastrophen, Stadtfeste, medizinische Experimente, Sportereignisse und die Firma bei der er als Chefkonstrukteur beschäftigt war: die Optischen Werke Ernst Leitz in Wetzlar. Seine Filme bilden den Grundstock eines Filmarchivs, in dem die lokale Geschichte den gleichen Platz hat wie die Auswirkungen großer historischer Ereignisse.