Der Erfinder (1911)

Produktionsfirma
Cinéma Éclair (Paris)
Rechtsstatus
Quelle
DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Ein Ingenieur wendet sich mit Plänen für eine neuartige Maschine an einen Fabrikanten, wird von diesem jedoch um das Patent betrogen. Während seine Erfindung dem Unternehmen zu glänzenden Resultaten verhilft, verarmt der Ingenieur und muss seinen Hausrat verkaufen. Bei Arbeitern, denen er sein Schicksal klagt, findet er Unterstützung. Die Männer stürmen das Büro des Fabrikanten, bedrohen ihn und gehen ihn gewaltsam an. Der Ingenieur wirft sich zwischen die Angreifer und den Fabrikanten, um Schlimmeres zu verhindern, und wird dabei von einem Hammerschlag getroffen. Aus Dankbarkeit für dieses Eingreifen gesteht ihm der Fabrikant schließlich eine angemessene Entlohnung zu.

Der Kurzfilm thematisiert Klassenkonflikte am Vorabend des Ersten Weltkriegs in ungewöhnlich deutlicher Form. Erstaunlich sind die explizite Darstellung von Gewalt gegen einen Angehörigen der Oberschicht sowie der Einsatz der Zwischentitel, die hier nicht der Erläuterung von gerade laufenden Szenen, sondern der Ankündigung von nachfolgenden Szenen dienen. Dadurch werden Dialoge und Handlungselemente bereits eingeführt, bevor sie zu sehen sind. Bei der hier digitalisierten Fassung aus dem Archiv des Deutschen Filminstituts handelt es sich wohl um die weltweit einzige Überlieferung des Films.