Aaron Altaras
Aaron Altaras wurde am 21. November 1995 in Berlin als Sohn der Schauspielerin Adriana Altaras und des Komponisten Wolfgang Böhmer geboren. Zur Schauspielerei kam er eher zufällig: An seiner Grundschule wurde er von einem Casting-Team entdeckt und in der Fernsehkomödie "Mogelpackung Mann" (2004) als achtjähriger Sohn der Hauptfigur besetzt. Im Jahr darauf spielte er in dem TV-Drama "Wenn der Vater mit dem Sohne" (2005) ebenfalls den Sohn des Protagonisten.
Viel Aufmerksamkeit erhielt der Fernsehfilm "Nicht alle waren Mörder" (2006, Regie: Jo Baier), der auf den Kindheits- und Jugenderinnerungen des Schauspielers Michael Degen basiert. Altaras spielte darin die Hauptrolle des jungen Michael Degen, der als deutscher Jude die Nazizeit überlebte. Für diese Rolle wurde er (gemeinsam mit Jo Baier und der Schauspielerin Nadja Uhl) mit dem Grimme-Publikumspreis ausgezeichnet.
In den nächsten Jahren hatte Altaras tragende Rollen in weiteren Fernsehproduktionen. So gab er in den Berliner "Tatort"-Folgen "Tod einer Heuschrecke" (2008) und "Hitchcock und Frau Wernicke" (2010) den Sohn von Kriminalhauptkommissar Felix Stark (Boris Aljinovic). Raymond Ley besetzte ihn im Ensemble seines Dokudramas "Die Kinder von Blankenese" (2010, TV). Serien-Gastrollen hatte er unter anderem in "Heiter bis tödlich - Hauptstadtrevier" (2014) und "SOKO Stuttgart" (2015).
Seine erste Kino-Hauptrolle spielte Aaron Altaras in dem auf realen Begebenheiten basierenden Drama "Die Unsichtbaren – Wir wollen leben" (2017), über vier Berliner Juden, die sich im Jahr 1943 vor den Nazis verbergen müssen.
Parallel zu seiner Schauspielarbeit absolvierte Altaras von 2013 bis 2017 eine Schauspielausbildung am Amsterdam University College im Fachbereich Liberal Arts & Sciences. Sein Bühnendebüt gab er 2018 in einer freien Produktion der Brandenburger Theatergruppe theater.land. Ebenfalls 2018 sah man ihn in mit Max Hubacher einer Hauptrolle des Schweizer Kinofilms "Mario", über zwei junge Fußballprofis, die sich ineinander verlieben, ihre Beziehung im machohaften Fußballsport jedoch geheim halten müssen. Der Film erhielt sehr gute Kritiken und mehrere Auszeichnungen.
Maria Schrader besetzte Altaras in ihrer preisgekrönten Serie "Unorthodox" (2020) als lässigen Berliner Freund der aus Brooklyn nach Deutschland geflüchteten Hauptfigur. In der Abenteuerserie "Wild Republic" (2021) verkörperte er einen der jungen Delinquenten, einen Kampfsportler, der wegen Körperverletzung an einem Resozialisierungsprogramm teilnehmen muss. Eine weitere Serienhauptrolle hatte er als Kanzlei-Praktikant in der Anwaltsserie "Legal Affairs" (2021).
Weitere Hauptrollen spielte Aaron Altaras in der Kino-Komödie "Einfach mal was Schönes" (2022), als neue Liebe einer einige Jahre älteren Frau (Karoline Herfurth), und in dem hoch gelobten Fernsehspiel "Zwischen uns die Nacht" (2023), über eine junge, alleinerziehende Mutter, die mit ihrem kleinen Sohn in einem Wohnwagen lebt und sich in einen Schausteller verliebt.
Viel Aufmerksamkeit und einige Auszeichnungen erhielt die Miniserie "Die Zweiflers" (2024), mit Altaras in einer Hauptrolle als Sohn einer jüdischen Familie, die im Frankfurter Bahnhofsviertel ein traditionsreiches Delikatessengeschäft betreibt. Für diese Rolle erhielt Altaras den Bayerischen Fernsehpreis und den Deutschen Fernsehpreis; zusammen mit dem weiteren Hauptensemble wurde er außerdem mit dem Grimme-Preis und dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet.
Eine Kino-Hauptrolle spielte Altaras als Musikproduzent in dem in der Berliner Club- und Technoszene spielenden "Rave On" von Nikias Chryssos und Viktor Jakovleski, der Anfang Juli 2025 beim Filmfest München Premiere feierte und kurz darauf in die Kinos kam. Aber auch jenseits der Leinwand ist Aaron Altaras im Musikbereich aktiv: Gemeinsam mit seinem Bruder Leo Altaras gründete er das Duo "Alcatraz", das seit 2021 regelmäßig Musik veröffentlicht.