Thomas Meyer-Hermann, geboren 1956 in Köln, begann bereits als Kind, Trickfilme zu zeichnen. Von 1977 bis 1984 studierte er an der Kunstakademie Stuttgart und drehte während dieser Zeit die Kurzfilme "Strip", "Dauerlauf" und "Flammender Pfeil". Außerdem war er Mitbegründer von ARGONAUT e. V., einer interdisziplinären Künstlergruppe. Im Rahmen der Argonaut-Aktivitäten organisierte er ein Super 8-Filmfestival und mehrere Trickfilm-Programme. Seinem Studium schloss sich ein vierjähriger Lehrauftrag für Trickfilm an der Kunstakademie Stuttgart an, parallel nahm er Aufträge im Trickfilmbereich an, darunter Visual Effects für "Joey" von Roland Emmerich.

Nach seinen ersten eigenen Filmen, die internationale Anerkennung fanden, wurde er für zahlreiche Gastseminare und Lehraufträge eingeladen, unter anderem an der dffb Berlin, der HFF München, der Wizo-Akademie in Haifa, der Ngee-Ann-Polytechnic in Singapur, dem Queensland College of Art in Brisbane, dem Nederlands Instituut voor Animatiefilm in Tilburg, der Filmakademie Baden-Württemberg und der Tokyo University of the Arts.

1989 gründete er das Trickfilmstudio FILM BILDER in Stuttgart, wo er bis heute als Geschäftsführer, Produzent und Regisseur arbeitet. Er kooperiert kontinuierlich mit bedeutenden Animationskünstlern wie Gil Alkabetz und Andreas Hykade, später Daniel Nocke, Phil Mulloy, Angela Steffen, Julia Ocker und Elena Walf. Das Studio FILM BILDER beschreitet stilistisch immer wieder neue Wege und hat seit den 1990er Jahren einen starken Einfluss auf die Entwicklung des Mediums Trickfilm in Deutschland. Neben Musikvideos und diversen Arbeiten für Werbung und TV bleibt der Kurzfilm das Herzstück der Studioarbeit. Die Produktionen wurden bereits mit mehr als 300 Festivalpreisen bedacht. Auch Thomas Meyer-Hermanns eigene Kurzfilme "Flugbild", "Mr. Chocolate", "Die Schöpfung" und "Karl Anton" erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter Hauptpreise auf den Festivals in Tampere, Krakau, Dresden und Rüsselsheim.

Von 2000 bis 2019 lehrte Thomas Meyer-Hermann an der Kunsthochschule Kassel als Professor für Animation. Im Rahmen der Lehre organisierte er 2011 und 2013 den "Spielsalon", Festival der Autorenspiele, im Fridericianum Kassel.

Von 2000 bis 2012 arbeitete er mit dem Regisseur Andreas Hykade an der Serie "TOM und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig". Thomas Meyer-Hermann fungierte als Produzent, Farbgestalter und reales Vorbild für die Hauptfigur. Ermutigt durch den Erfolg von "TOM" produzierte er weitere Kinderserien als Autorenprojekte: "Meine Schmusedecke" von Angela Steffen, "Animanimals" von Julia Ocker und "Lenas Hof" von Elena Walf. Von 2022 bis 2024 war er Koproduzent und Koregisseur der Serie "Fritzi & Sophie".

2004 wurde Thomas Meyer-Hermann in den Art Directors Club berufen. Von 2006 bis 2020 war er Beiratsmitglied des Stuttgarter Trickfilmfestivals ITFS, von 2017 bis 2021 Beiratsmitglied der AG Animationsfilm und der Animation Media Creatives Region Stuttgart. Seit 2020 ist er Mitglied der Deutschen Filmakademie. Zahlreiche Festivals beriefen ihn in ihre Wettbewerbs-Jurys, darunter die Trickfilmfestivals in Annecy, Stuttgart (ITFS) und Ottawa (OIAF) sowie Cinekid in Amsterdam und Castelli Animati in Rom.

Seit 2014 ist Thomas Meyer-Hermann mit der japanischen Animationskünstlerin Maya Yonesho verheiratet.