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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Raimund Harmstorf

Weitere Namen
Lance Boyle (Pseudonym)
Date of Birth
10/07/1940 - 12:00
Geburtsort
Hamburg
Sterbedatum
05/03/1998 - 12:00
Sterbeort
Marktoberdorf
Biografie

Raimund Harmstorf wurde am 7. Oktober 1939 in Hamburg geboren. Er wuchs mit drei älteren Schwestern in Hamburg und Bad Oldesloe auf. Nach dem Abitur begann er zunächst ein Studium der Medizin, wechselte später jedoch an die Staatliche Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Zu dieser Zeit sammelte er erste Bühnenerfahrungen als Schauspieler. Im Jahr 1966 ging Harmstorf als Teil eines 15 Schauspieler umfassenden Ensembles - im Auftrag des Goethe-Instituts - auf eine zwei Jahre andauernde Südamerika-Tournee. Zurück in Deutschland spielte er in einigen Fernsehfilmen mit, unter anderem in Wolfgang Beckers "Babeck" (1968). Seine erste Hauptrolle war die Titelfigur in Adrian Hovens Abenteuer-Sexfilm "Siegfried und das sagenhafte Liebesleben der Nibelungen" (1970).

Größere Bekanntheit erlangte Raimund Harmstorf 1971 mit dem TV-Vierteiler "Der Seewolf". In der aufwendigen, von Wolfgang Staudte inszenierten Jack-London-Verfilmung verkörperte Harmstorf den titelgebenden Kapitän Wolf Larsen, genannt Seewolf, der mit eiserner Hand und körperlicher Stärke seine Schiffscrew drangsaliert. Aufgrund seiner Körpergröße von knapp 1,90 Meter und seiner kräftigen, muskulösen Statur schien Harmstorf - trotz seines noch relativ jungen Alters und geringen Schauspielerfahrung - wie gemacht für diese Rolle. Die Produzenten fanden allerdings seine Stimme ungeeignet, weshalb er von Kurt E. Ludwig synchronisiert wurde. Populär wurde vor allem eine Szene, in der er mit bloßer Hand eine angeblich rohe Kartoffel zerdrückt (die für die Aufnahme freilich vorgekocht worden war).

In Rolf Olsens Thriller "Blutiger Freitag" (1972) verkörperte Raimund Harmstorf den Verbrecher Heinz Klett, der ebenfalls nicht vor brutaler Gewalt zurückschreckt, mit einem Komplizen aus dem Gefängnis flieht und einen fatalen Banküberfall begeht. Im Jahr 1972 erschien auch der Abenteuerfilm "Ruf der Wildnis" (Regie: Ken Annakin), in dem Raimund Harmstorf an der Seite von Charlton Heston zu sehen ist. Die internationale Koproduktion basiert wie "Der Seewolf" auf einem Roman von Jack London und handelt von Goldsuchern in Alaska um das Jahr 1900.

In den folgenden Jahren wurde Raimund Harmstorf nun immer wieder in der Rolle des markigen Mannsbilds oder gewalttätigen Verbrechers in internationalen Produktionen besetzt, darunter zahlreiche italienische Filme. Harmstorf blieb dem Genre der Abenteuerfilme treu und war 1973 in einer weiteren Jack-London-Verfilmung zu sehen: "Wolfsblut" (IT, FR, ES) in der Regie von Lucio Fulci.

In "Nobody ist der Größte" (I, F, BRD 1975, R: Damiano Damiani) spielte Harmstorf den Antagonisten des von Terence Hill verkörperten Helden, Bud Spencers Gegenspieler war er in "Sie nannten ihn Mücke" (I, BRD 1978, Michele Lupo).

In dem Vierteiler "Michael Strogoff" (1976, R: Jean-Pierre Decourt) verkörperte Harmstorf die Titelrolle. Die Filme basieren auf dem Roman "Der Kurier des Zaren" von Jules Verne und erzählen die Geschichte des Rittmeisters Michael Strogoff, der im Zarenreich des Jahres 1875 während der Tatarenrebellion eine geheime Nachricht nach Sibirien überbringen soll. Regisseur Wolfgang Liebeneiner besetzte Harmstorf in seiner Verfilmung von Goethes Schauspiel "Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand" (1978) in der Hauptrolle des dickköpfigen Ritters, der in der Zeit der Bauernkriege zwischen die Fronten gerät.

Als der italienisch geprägte Genrefilm in den 1980er Jahren an Popularität verlor, wandte sich Harmstorf neben zahlreichen, meist kleineren Fernsehauftritten wieder verstärkt der Theaterbühne zu. So wirkte er über die Jahre in verschiedenen Rollen in Karl-May-Bühneninszenierungen wie etwa in Bad Segeberg mit.

In den 1990er Jahren erkrankte Raimund Harmstorf an der Parkinsonschen Krankheit und litt unter Depressionen. Nachdem die "Bild"-Zeitung am 2. Mai 1998 über einen Selbstmordversuch und die Einweisung in eine psychiatrische Klinik berichtet hatte, nahm sich Harmstorf nur einen Tag später, am 3. Mai 1998, in seinem Haus in der Nähe von Marktobersdorf (Allgäu) das Leben.

Filmography
1997
Blutrausch
  • Darsteller
1993/1994
Die Wölfe
  • Darsteller
1990
Café Europa
  • Darsteller
1986/1987
Tod im Elefantenhaus
  • Darsteller
1986
Die Dame aus Amsterdam
  • Darsteller
1986
Geld oder Leber
  • Darsteller
1984/1985
Der kleine Riese
  • Darsteller
1984/1985
Das Wunder
  • Darsteller
1982/1983
Kalt wie Diamant
  • Darsteller
1982
S.A.S. Malko - Im Auftrag des Pentagon
  • Darsteller
1982
Eine Frau ist verschwunden
  • Darsteller
1979/1980
Warum die UFOs unseren Salat klauen
  • Darsteller
1979/1980
Giganten der Landstraße
  • Darsteller
1979
Tandem
  • Darsteller
1978
Sie nannten ihn Mücke
  • Darsteller
1978
Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand
  • Darsteller
1977
Könige sterben einsam
  • Darsteller
1975/1976
Michael Strogoff - Teil 4
  • Darsteller
1975/1976
Michael Strogoff - Teil 3
  • Darsteller
1975/1976
Michael Strogoff - Teil 2
  • Darsteller
1975/1976
Michael Strogoff - Teil 1
  • Darsteller
1975
Nobody ist der Größte
  • Darsteller
1975
Zeichen der Gewalt
  • Darsteller
1974
Schwierigkeiten eines Außenseiters
  • Darsteller
1974
Die Teufelsschlucht der wilden Wölfe
  • Darsteller
1972
Stars in der Manege 1972
  • Darsteller
1972
Ruf der Wildnis
  • Darsteller
1969-1972
Der Seewolf
  • Darsteller
1972
Der Schrei der schwarzen Wölfe
  • Darsteller
1972
Blutiger Freitag
  • Darsteller
1971
Der Seewolf
  • Darsteller
1970/1971
Siegfried und das sagenhafte Liebesleben der Nibelungen
  • Darsteller
1970
Finder bitte melden
  • Darsteller
1969/1970
Scheibenschießen
  • Darsteller
1970
Die Sprachlosen
  • Darsteller
1969
Die Revolte
  • Darsteller
1968
Babeck
  • Darsteller
1968
Donnerwetter! Donnerwetter! Bonifatius Kiesewetter
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/raimund-harmstorf_745c5f49ef534e6587349c9b2a0a96b0