Drehbuch
Lienz, Österreich

Biografie

Thomas Reider wurde 1980 in Lienz, Österreich, geboren und wuchs in Osttirol auf. An der Wiener Filmakademie absolvierte er bis 2007 ein Studium im Fachbereich Drehbuch und Dramaturgie. Als Student realisierte er 2003 nach eigenem Drehbuch zusammen mit Sebastian Meise den Kurzfilm "Prises de vues", der bei der Diagonale in Graz mit dem Preis der Diagonale-Jugendjury ausgezeichnet wurde. 2004 nahm er an einem österreichischem Jungfilmer-Projekt zum Thema "Die sieben Todsünden" teil, für das er den Beitrag "Zorn" (AT 2004) schrieb und inszenierte. Danach schrieb er die Drehbücher für zwei Kurzfilme, die Sebastian Meise inszenierte: "Dämonen" (AT 2006) und "Random" (AT 2005). Außerdem schrieb Reider die Dialoge für zwei Folgen der österreichischen Fernsehserie "Mitten im 8en - Der ganz normale Alltagswahnsinn" (2007) und die Drehbücher für drei Folgen der Serie "Tschuschen:Power" (2009).

2007 gewann er für sein Treatment "Stillleben" den Hauptpreis des Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerbs; 2011 wurde die Geschichte über zwei erwachsene Geschwister, die sich nach einem schockierenden Liebesbrief des Vaters mit der eigenen Vergangenheit und Beziehung auseinandersetzen müssen, von Sebastian Meise verfilmt. Der Film wurde auf dem internationalen Filmfestival von San Sebastian uraufgeführt, wo er eine Besondere Erwähnung der Jury erhielt; bei der Diagonale Graz wurde er als bester österreichischer Kinospielfilm ausgezeichnet. Außerdem erhielten Reider und Meise beim Thomas Pluch Drehbuchpreis 2012 den Würdigungspreis.

As Regisseur drehte Reider zusammen mit Meise den Dokumentarfilm "Outing" (2012), das Porträt eines Pädophilen, der ohne Unkenntlichmachung vor der Kamera über seine Neigung und seine Nöte spricht. Fürs Fernsehen schrieb er das historische, auf einer wahren Begebenheit basierende Drama "Das Wunder von Wörgl" (AT/DE 2018), bei dem Urs Egger Regie führte. Der Film wurde unter anderem für den Grimme-Preis nominiert und gewann bei der Romy-Verleihung 2019 die Auszeichnung in der Kategorie Bester TV-Film. Zum Thema dieses Films realisierte Reider auch den Dokumentarfilm "Der Geldmacher - Das Experiment des Michael Unterguggenberger" (AT 2018).

Ein großer Erfolg war das nächste gemeinsame Projekt von Reider (Co-Drehbuch) und Meise (auch Regie): die österreichisch-deutsche Koproduktion "Große Freiheit", über eine im Gefängnis geschlossene, intime Freundschaft zwischen einem wegen seiner Veranlagung inhaftierten Schwulen und einem verurteilten Mörder. Von der Kritik hoch gelobt, wurde das Drama bis Ende 2021 auf fast 30 internationalen Filmfestivals gezeigt und gewann zahlreiche Preise, in Cannes beispielsweise den Jury-Preis in der Sektion Un Certain Regard. Der Film war auch Österreichs offizielle Einreichung für die Oscars 2022 in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film. Beim Deutschen Filmpreis 2022 wurde Thomas Reider für das Beste Drehbuch nominiert, beim Österreichischen Filmpreis gewann er in dieser Kategorie die "Romy".

FILMOGRAFIE

2020/2021
  • Drehbuch
2017/2018
  • Drehbuch