Regie, Drehbuch, Produzent
Frankfurt am Main

Biografie

Oliver Hardt studierte in Gießen angewandte Theaterwissenschaft mit dem Schwerpunkt Regie und Dramaturgie. Nach seinem Abschluss begann er Anfang der 1990er Jahre, als Regisseur am Frankfurter Theater am Turm (TAT) zu arbeiten; inzwischen geschlossen, galt das TAT damals als eine der führenden europäischen Avantgarde-Bühnen. Im Kontext seiner Inszenierungen entstanden dort erste Videoarbeiten. Der Zeit in Frankfurt folgte ein mehrmonatiger Aufenthalt in New York, als Gast der Wooster Group, sowie diverse Musiktheater-Produktionen mit dem Ensemble Modern.

Ab Mitte der 90er-Jahre befasste Hardt sich immer stärker mit dem Film als Medium künstlerischen Ausdrucks. Eine seiner frühestens Arbeiten war "Itsy Bitsy Teenie Weenie" (1996), ein selbstironischer Dokumentarfilm über die Kulturgeschichte des Bikinis: ursprünglich als deutscher Re-Edit eines bestehenden französischen Films gedacht, entstand am Ende etwas komplett Neues, weshalb Redaktion und Produktion Hardt offiziell die Autorenschaft übertrugen. "Winterspruch – Arbeit für Eisler" (1999), ein Gemeinschaftsprojekt von zehn Filmemachern über die Neufassungen von Hanns-Eisler-Liedern durch die Frankfurter Band "arbeit", wurde mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet. Auch die Dokumentarfilme "Plan B vom glücklichen Leben" (2003), über die Bewohner eines Diakoniewohnheims im Frankfurter Bahnhofsviertel, und "Black Deutschland" (2006), über schwarze Kulturschaffende und was es bedeutet, als Nicht-Weißer in einer Gesellschaft zu leben, die sich als "weiß" definiert, wurden für den Hessischen Filmpreis nominiert.

Auch Hardts Imagefilme, unter anderem für Lufthansa und den Rat für Formgebung, erhielten zahlreiche internationale Auszeichnungen. Neben seinen Tätigkeiten als Filmemacher konzipierte und realisierte er mediale Szenografien für Veranstaltungen wie die Verleihung des Deutschen Designpreises. Außerdem war er Dozent für zeitbasierte Medien an der Frankfurter Academy of Visual Arts Frankfurt (AVA).

2012 stellte Oliver Hardt nach mehrjähriger Vorbereitungs- und Recherchezeit seinen ersten Kinofilm fertig: In der Dokumentation "The United States of Hoodoo" begleitet er den afroamerikanischen Schriftsteller Darius James auf einer Reise von New York in den amerikanischen Süden.

Die Auseinandersetzung mit der kulturellen Dynamik der afrikanischen Diaspora stand auch in den Folgeprojekten im Zentrum von Hardts filmischem Schaffen. Mit dem künstlerischen Dokumentarfilm "David Adjaye – Collaborations" (2015) zeichnete er ein profundes Porträt des britisch-ghanaischen Star-Architekten Sir David Adjaye. Die Geschichte von Adjayes weltweit bekanntestem Bauwerk, dem National Museum of African American History and Culture in Washington D.C., erzählte Hardt in der ZDF/arte-Koproduktion "Das Schwarze Museum" (2018).

FILMOGRAFIE

2018
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
2015
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
2012
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
  • Co-Produzent
2005/2006
  • Regie
  • Drehbuch