Biografie
Johannes Girke, geboren 1976 Halle an der Saale (damals DDR), studierte Experimentelle Filmgestaltung an der Berliner Universität der Künste (UdK). Er arbeitete als Kinovorführer, Plakatkleber, Altenpfleger und Kurier, und sammelte praktische Erfahrungen im Filmbereich als Regie- und Schnittassistent bei verschiedenen Produktionsfirmen in Berlin und Leipzig.
Gegen Ende der 1990er-Jahre begann er Videoinstallationen, Filmessays und kurze Filme zu realisieren, in denen er mit der Wechselwirkung von Literatur und Bewegtbildern experimentierte. Ab Mitte der 2000er-Jahre befasste er sich in Arbeiten wie "Blindspiel – Szenen aus der demokratischen Republik" (2004) auch mit gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, auch dies mit Mitteln des experimentellen Films.
Ab 2018 drehte Girke zudem Imagefilme, Musikvideos (u.a. für Arden und Hub Hildebrand) und gestaltete künstlerische Videoarbeiten im öffentlichen Raum. 2020 wirkte er an dem Projekt "Unter freiem Himmel – Projektionen zu 30 Jahren Einheit und Umbruch" mit. Er war an dem langen Dokumentarfilm "Trust Me You're Lovely" (2022, Regie: Julia Dittmann) beteiligt und realisierte mit dem Musiker Theo Nabicht die Video- Großprojektion "Circle in Line Project 23: Tokyo".
Johanes Girke gehört in den Bereichen digitales Storytelling und Postproduktion zum Team von Heiko Aufdermauers Produktionsfirma Silentfilm. Zusammen mit Aufdermauer drehte er den Kino-Dokumentarfilm "Berlin Bytch Love" (2022), über ein jugendliches Paar, das auf der Straße lebt, angesichts einer Schwangerschaft aber den Wechsel in ein geregeltes Leben schaffen will. Der Film erhielt eine Nominierung für den Deutschen Dokumentarfilmpreis, lief auf mehreren Festivals und erhielt beim Festival Doc.Berlin den Preis als Bester Dokumentarfilm. Der Kinostart erfolgte im Februar 2024.