Guillaume Giovanetti

Regie, Drehbuch
Lyon, Frankreich

Biografie

Guillaume Giovanetti wurde 1978 in Lyon, Frankreich, geboren. Gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Çağla Zencirci drehte er ab 2003 erste Kurzfilme im Nahen Osten. Seither bilden die beiden ein Regie-Duo, das wechselweise in Paris und Istanbul lebt und arbeitet. Ihre Filme – zunächst kurze Spiel- und Dokumentarfilme – drehten sie in Europa, Zentralasien sowie in Fernost und Nahost.

Als deutsche Produktion entstand der Kurz-Dokumentarfilm "Shanty Garden Town" (2007), über einen türkischen Stadtplaner, der sich bei Kleingärtnern in Berlin Ideen für eigene Entwicklungen holen will. Der Film feierte bei der Berlinale 2007 Premiere und lief auf weiteren internationalen Festivals; beim Festival Barcelona Docupolis wurde er als Bester Kurz-Dokumentarfilm ausgezeichnet. Ein beachtlicher Festivalerfolg war auch der 26-minütige Spielfilm "Ata" (FR/TR 2008), über eine junge Türkin aus der Oberschicht, die in Frankreich ein einsames Leben führt und sich mit einem alten asiatischen Arbeiter anfreundet. Der Film wurde unter anderem beim Frauen Film Festival in Créteil (Frankreich) als Bester französischsprachiger Kurzfilm prämiert; beim Tetouan International Mediterranean Film Festival (Marokko) gewann er den Grand Prix of the City of Tetouan.

Im Jahr 2012 stellten Zencirci und Giovanetti beim Cannes Film Festival in der Sektion ACID ihren ersten abendfüllenden Spielfilm vor: "Noor" (FR/TR/PK) handelt von einem pakistanischen Transgender-Mann, der ein "normales" Leben mit einer Frau zu führen versucht. Nach Cannes lief der Film, dessen Geschichte auf der tatsächlichen Biografie des Hauptdarstellers basiert, auf zahlreichen weiteren Festivals in aller Welt. Beim Vancouver International Women in Film Festival 2014 gewann "Noor" den Preis für die Beste Schauspielleistung. Der französische Kinostart erfolgte im April 2014. Bereits im Jahr vorher hatten Zencirci und Giovanetti ihren zweiten Langfilm fertiggestellt, das poetische Fantasy-Drama "Ningen" (TR/JP/FR). Der Film feierte auf dem Toronto Film Festival 2013 Weltpremiere und startete im Februar 2015 in den französischen Kinos.

"Sibel", der dritte Kinofilm des Duos, entstand einmal mehr als internationale Koproduktion, diesmal mit deutscher Beteiligung. Er handelt von einer stummen Türkin in einem abgelegenen Bergdorf, die eine heimliche Beziehung mit einem Deserteur beginnt. "Sibel" hatte seine Uraufführung im Wettbewerb des Locarno Film Festivals 2018. Dort wurde er mit dem Preis der Jugend-Jury, dem Preis der Ökumenischen Jury und dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Beim Filmfest Hamburg 2018 erhielt er den Hamburger Produzentenpreis, beim Film Festival im türkischen Adana gewann er den Preis für den besten Film sowie die Preise für die Beste Darstellerin und den besten Nebendarsteller. Im Dezember 2018 startete er in den deutschen Kinos.

FILMOGRAFIE

2017/2018
  • Regie
  • Drehbuch
2006/2007
  • Regie
  • Drehbuch