Biografie
Ayse Toprak wurde in der Türkei geboren. Von 1998 bis 2002 absolvierte sie in New York an der Tisch School of the Arts ein Bachelor-Studium im Fachbereich Film & Television; von 2004 bis 2007 machte sie ihren Master in Medienwissenschaften an "The New School", ebenfalls in New York.
Anschließend zog Toprak nach London, wo sie als Produzentin für den arabischen Nachrichtensender Al Jazeera arbeitete (2007-2011). Parallel dazu war sie von 2009 bis 2011 in Doha, Katar, tätig, wo sie in verschiedenen Funktionen an der Gründung und Eröffnung des Doha Film Institute und des Doha Tribeca Film Festivals mitwirkte.
2011 zog Toprak zurück nach Istanbul. Für das dortige Al Jazeera-Büro realisierte sie diverse Dokumentationen zu sozialen und politischen Themen, so etwa "Don't Tell Us Fairytales" (2013), über eine türkisch-kurdische Frauen-Schauspielgruppe, "The Fashion Issue" (2013), über ein türkisches Modemagazin für konservativ-religiöse Musliminnen, und "Another Spring in Iraq" (2014), über die wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zwischen der Türkei und dem irakischen Kurdistan. Topraks erklärtes Ziel war und ist es, mit ihren Filmen einen Dialog über nationale und internationale Themen anzustoßen, die vernachlässigt oder marginalisiert werden.
Diesem Gedanken folgte sie auch mit ihrem ersten Kino-Dokumentarfilm "Mr. Gay Syria" (DE/FR/TR 2017), über zwei Syrer, die als erste Araber aus dem Nahen Osten am "Mr. Gay World"-Wettbewerb in Malta teilnehmen wollen. Der Film lief auf diversen internationalen Festivals; beim Chicago International Film Festival und beim International Lesbian and Gay Film Festival in Mailand wurde er jeweils als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet; beim Sarajevo Film Festival erhielt Toprak den Human Rights Award. Die Deutschland-Premiere von "Mr. Gay Syria" fand bei den Hofer Filmtagen 2017 statt. Im September 2018 folgte der reguläre Kinostart.