Hokuspokus

Deutschland 1930 Spielfilm

Tonübertragung


Der Film, Nr. 28, 12.7.1930


Der Betrachter der tonlichen Seite dieses Films atmet zunächst einmal auf, weil es sich nach den vielen Auchtonfilmen der letzten Zeit endlich mal wieder um einen "Hundertprozentigen" handelt. So ist naturgemäß die gesamte Tondramaturgie eine andere. Nur an derartigen echten Tonfilmen kann deren technische und künstlerische Entwicklung verfolgt werden.

Tonregie führte diesmal Dr. Gerhardt Goldbaum. Die längsten Strecken, die der Gerichtsverhandlung, waren einfach und gelangen auch weitaus am besten; die Bilder zu Anfang kamen zu gedeckt und dumpf im Ton, wie auch ein Teil der Schlußszene. Die Freiaufnahmen gelangen ausgezeichnet und gaben den in die Weite dringenden Stimmenhall überm See ziemlich naturgetreu wieder. Die Gesamtwiedergabe war gut, wenn auch etwas stumpf im Timbre.

Von den Darstellern kam Homolkas Stimme am besten; ganz klar, messerscharf und hervorragend phrasiert. Ein vorbildlicher Mikrophonsprecher. Gut auch Gründgens und Fritsch, jedes ihrer Worte verständlich und natürlich. In kleineren Rollen fallen als für das Mikrophon geeignet Biensfeldt und von Alten auf; weniger günstig Harry Halm. Lilian Harveys Organ hat sich seit dem "Liebeswalzer" zum Vorteil verändert, es ist jetzt angenehm weich, irgendwie mädchenhaft dabei und ohne Schärfen nach der Höhe oder Tiefe. Wunderbar klangen die wenigen Worte von Margarethe Schöne; Ruth Albu durchschnittlich.

Mit "Hokuspokus" ist dem deutschen Theaterbesitzer ein großes Geschäft gegeben. Jedes Publikum wird höchstlich amüsiert Beifall klatschen. Große Erfolge sind unzweifelhaft.

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