Die Sklavenkönigin

Österreich 1924/1932 Spielfilm

Die Sklavenkönigin


–del., Lichtbild-Bühne, Nr. 125, 25.10.1924


Stimmungsvoller Auftakt: Breit und schwer öffnet sich ein gewaltiges Flügeltor und gibt den Blick frei auf ein herrlich buntes Diorama; ägyptische Landschaft; ein Tempel schimmert im phantastisch-abendlichen Licht der nordafrikanischen Wüste . . . dann senkt sich langsam die Leinwand vor die Bühne und der Film rollt ab.– Ein schöner und großer Film!; Prunkvoll, stilistisch rein, mit hinreißend großartigen Bauten (Berger) und künstlerisch erstklassiger Photographie (Ucicky). Voller Glanz und Prunk, der von großzügigster Bereitstellung aller Mittel spricht, die zur Produktion eines solchen Werkes gehören. Es ist klar, daß bei solchen Ausmaßen das rein handlungsmäßige ein wenig (aber wirklich auch nur ein wenig!) in den Hintergrund treten mußte. Daß die "show" überwiegt. Immerhin legt Michael Kertesz" Regie Wert auf sorgfältigste Leitung der Darsteller auch in den eigentlichen Spielszenen, beherrscht sie nicht nur die Technik der Massenszenen in virtuoser Art. Und was für Massenszenen! Hier ist Bewegung in den Tausenden, Tempo und mitreißender Schwung! Der Film, wesensverwandt den "Zehn Geboten", hat einen schweren Stand. Aber er setzt sich erfolgreich gegen den großen Amerikaner durch, dessen Glanzstück, den Zug durch das Rote Meer, er technisch noch übertrumpft. – Herz und Seele (soweit das bei solchem Schaustück überhaupt möglich ist) gibt ihm Maria Cordas vollendetes Spiel. Angesichts ihrer filmunwirksamen hellen Augen aber bitte eine andere Schminktechnik!

Zum ersten Male sahen wir hier eine einwandfreie große Arbeit der Österreicher, die sie mit internationaler Hilfe leisten durften. Vivant sequentes!

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