Sieben Jahre Pech

Deutschland 1940 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Verwechslungskomödie um einen abergläubischen Schriftsteller, der einmal einen Spiegel zerbrochen hat und nun glaubt, sieben Jahre lang vom Pech verfolgt zu werden. Die Zeit ist fast um, und so will er warten, einem hübschen Mädchen seine Liebe zu gestehen, damit er als Pechvogel keine Abfuhr erhält. Inzwischen hat sich aber sein Diener in ein anderes Mädchen verliebt und sich als der berühmte Schriftsteller ausgegeben, was zu zahlreichen Turbulenzen führt. Am Ende besinnt man sich auf einen anderen Aberglauben: Scherben bringen Glück.

Fortsetzung:
"Sieben Jahre Glück", 1941/42, Ernst Marischka

Weitere Verfilmungen des Stoffes:
"Scherben bringen Glück", A 1957, Ernst Marischka

 

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Falk Schwarz
Leichtfertig und unbekümmert
Sieben Jahre Pech? Von 1940 aus gerechnet sind wir da im Jahre 1933, also sieben Jahre Nazizeit als eine einzige Pechsträhne? Ein Witz, ein Zufall, eine versteckte Kritik (Aurich/Jacobsen), oder offener Widerstand? Möglicherweise tut man dieser albernen und zerfasert wirkenden Komödie zuviel Ehre an, denn die leichtfertige Unbekümmertheit von Theo Lingen und Hans Moser kennt keine politischen Nebengeräusche. „Blühender Unsinn“, wenn Lingen sich als Schriftsteller ausgibt, obwohl er nur der Diener seines Herrn ist, und nun mit dieser zweiten Identität ein hübsches Mädchen umgarnt. Wolf Albach-Retty und Theo Lingen liefern sich eine Spiegelfechterei, weil der eine immer den anderen nachahmt, ohne dass der andere es merkt, denn zwischen ihnen ist der Spiegel zerbrochen. Sieben Jahre Pech? Diener Paul sagt es seinem Herrn ganz anders: hätten wir nicht soviel Pech gehabt, hätte sich das Glück nicht eingestellt. Hans Moser ist hier Tierarzt und Vater der Braut. "Hansi, mein Kanarienvogel, ist heiser", sagt eine Patientin. Moser grummelt. Dann streitet er mit seiner Frau - prachtvoll wehrhaft Ida Wüst -, ist mit nichts, aber mit gar nichts einverstanden und schon gar nicht, dass seine Tochter nun einen Freier anbringt. Erst am Stammtisch "Die Rebläuse" wird er ruhiger, lässt sich theatralisch nieder, nimmt zurückgelehnt seine Pose ein und zelebriert: "Ich muss in früheren Jahren eine Reblaus gewesen sein, sonst wär' die Sehnsucht nicht so groß nach einem Wein". Singt’s und scheint es selbst zu glauben und geniert sich geziert, als Applaus aufbraust. Doch welch eine Moser-Verehrung der Regisseur Ernst Marischka da inszeniert (anders als Emo, der sich Moser auch ironisch-distanziert nähern konnte), lässt sich am Gesicht eines Komparsen ablesen, der neben Moser in der Weinstube sitzt und nicht nur aufmerksam, sondern hingebungsvoll lauscht. Adoration am Stammtisch. Da heißt es aufgepasst, dass dem Kino-Zuschauer nicht selber eine (Reb-) Laus über die Leber läuft…

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Herstellungsleitung

Prüfung/Zensur:

Prüfung: 17.12.1940

Aufführung:

Uraufführung: 19.12.1940

Titel

  • Originaltitel (DE) Sieben Jahre Pech

Fassungen

Original

Prüfung/Zensur:

Prüfung: 17.12.1940

Aufführung:

Uraufführung: 19.12.1940