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Der dritte Teil von "Neonstadt", der von Dominik Graf realisiert wurde, wirkt wie ein Film Noir. Das stilisierte Werk handelt von einem Waffendeal in München, bei dem sich herausstellt, dass der Waffenhändler eigentlich Polizist ist.
Der dritte Teil von "Neonstadt", der von Dominik Graf realisiert wurde, wirkt wie ein Film Noir. Das stilisierte Werk handelt von einem Waffendeal in München, bei dem sich herausstellt, dass der Waffenhändler eigentlich Polizist ist.
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Die spannungsgeladene Kurzgeschichte beginnt zunächst ganz gemütlich – als Agentenstory. Ein Zug hält an einem Bahnhof. Schnitt. Hotelrezeption. Schnitt. Hotelzimmer. Ein Mann raucht eine Zigarette, isst einen Mohrenkopf, fuchtelt mit einer Pistole herum. Schnitt. Ein Mädchen bringt frische Handtücher. Der Mann ruft derweil eine Kontaktperson an. Schnitt. Er studiert den Stadtplan an der Rezeption. Das Polaroid-Foto eines Autos wird eingeblendet.
Schnitt. Der Mann fährt in einem Taxi zu einem Park. Die Szenerie wird augenscheinlich überwacht, ob von der Polizei, bleibt unklar. Der Mann aus dem Taxi tritt mit einem anderen, den er im Park trifft, in Kontakt. Beide tauschen Unterlagen aus. Dann setzt sich ersterer wieder in das Taxi und lässt sich zu einem Auto chauffieren, wobei er den Verdacht äußert, überwacht zu werden.
Schnitt. Der Mann raucht im Hotelzimmer einen Joint. Telefoniert mit einer Frau, die vielleicht seine Gattin ist, macht Fitnessübungen. Schnitt. Das Mädchen mit den frischen Handtüchern erscheint erneut im Blickfeld von Helge Weindlers Kamera. Sie ist gegen entsprechende Bezahlung bereit, mit dem Gast zu schlafen. Der telefoniert derweil mit einem unbekannten Auftraggeber und teilt diesem mit, dass er seine Aufgabe erledigt habe.
Schnitt. Der Mann ist im Hotel geblieben. Was ihm offenbar zum Verhängnis geworden ist, denn er wird von zwei Männern, es könnten Polizisten sein, bewacht. Er bedroht einen seiner Bewacher mit seiner Waffe – und lässt sich von dessen Kollegen einfach niederschießen...
Dominik Graf spielt in „Running Blue“ mit den Mitteln des Genres wie ein Kind mit Bauklötzchen, ohne dass, isoliert betrachtet, eine geschlossene Story mit einem Anfang und einem Ende dabei herauskommt. Zur Musik von Astor Piazzolla ist der Mini-Krimi „Running Blue“ eine gelungene Talentprobe, Teil des 105-minütigen Gemeinschaftsprojekts „Neonstadt“, das fünf Absolventen der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) stemmten, um das Lebensgefühl der 1980er Jahre zum Ausdruck zu bringen: Wolfgang Büld, Dominik Graf, Helmer von Lützelburg, Hans Schmid und Gisela Weilemann.
Pitt Herrmann