Credits
Regie
Alle Credits
Regie
Länge:
15 min
Bild/Ton:
Orwocolor
Aufführung:
Aufführung (DE): 07.05.1987, Oberhausen, IFF [Kinderkino]
Titel
- Originaltitel (DD) Glühbirnen wachsen nicht am Baum
Fassungen
Original
Länge:
15 min
Bild/Ton:
Orwocolor
Aufführung:
Aufführung (DE): 07.05.1987, Oberhausen, IFF [Kinderkino]
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Konrad Weiß hat insgesamt drei Filme beigesteuert: Mit „Ein Schlüssel für ein neues Haus“, erstausgestrahlt am 17. Juli 1975, und „Besuch aus Afrika“, erstausgestrahlt am 14. August 1975, die ersten beiden Beiträge. Und mit „Glühbirnen wachsen nicht am Baum“, erstausgestrahlt am 30. November 1980, den letzten.
Frau Grosse ist ungelernte Arbeiterin im Volkseigenen Kombinat Narva. Die in Weißensee lebende alleinerziehende Mutter dreier Kinder arbeitet im Schichtbetrieb des Berliner Glühlampenwerks. Um fünf Uhr beginnt ihr Arbeitstag: hektisches Frühstück, bevor sich die Viert- und Zweitklässlerinnen allein auf den Weg machen und Frau Grosse ihr Nesthäkchen im Kindergarten abliefert. Sockeln und Drähte ziehen: Ihre eintönige, aus wenigen immer gleich bleibenden Handgriffen bestehende Fließband-Tätigkeit ist dennoch sehr fordernd, mangelnde Konzentration macht sich im Produktionsprozess sofort bemerkbar.
Während die älteren Mädchen nach der Schule zur Hausaufgabenbetreuung in den Hort wechseln und anschließend den jüngeren Bruder aus dem Kindergarten abholen, erledigt Frau Grosse schnell einige Einkäufe. Der harte Alltag lässt keine Zeit für ein eigenes Privatleben, an Fortbildung beruflicher oder gesellschaftspolitischer Art ist nicht zu denken. Nur am Wochenende, wenn ihr Freund Kurt nach Weißensee kommt, wird (Patchwork-) Familie gelebt: Frau Grosse packt ihr Akkordeon aus. Gemeinsames Kochen und Essen, Musizieren, Ausflüge in den Plänterwald. Ein bescheidenes Glück in dem stetigen Bemühen, Haushalt und Arbeit unter einen Hut zu bekommen.
„Ohne Frauen sind die Maschinen nichts“ singt Barbara Thalheim in bester FDJ-Singebewegungsmanier zur Musik von Thomas Natschinski. „Glühbirnen wachsen nicht am Baum“ entpuppt sich, so Jeanpaul Goergen, Kurator der Reihe „Berlin.Dokument“ im Berliner Zeughauskino, als Trojanisches Pferd innerhalb der Reihe „Der besondere Tag“: Konrad Weiß gehe es nicht wie der Titel vermuten lässt um die Herstellung von Glühlampen (das Wort „Glühbirnen“ ist bei Narva Tabu), sondern um den Alltag der Arbeiterinnen.
Pitt Herrmann