Faust

BR Deutschland 1960 Spielfilm

Inhalt

Der alternde Wissenschaftler Faust ist verzweifelt auf der Suche nach Wissen und Erkenntnis, jedoch ohne Erfolg. Um dieser Unwissenheit zu entkommen, wagt er das Äußerste: Er verbündet sich mit dem Teufel persönlich. Mephisto, verkörpert von Gustaf Gründgens, bietet ihm zunächst ewige Jugend an, die Faust in vollen Zügen genießt, vor allem, um das reine Gretchen zu verführen.

Die Filmadaption der klassischen Inszenierung des "Faust" von Gustaf Gründgens am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Mit der Regie wurde der damals noch völlig unerfahrene Adoptivsohn von Gründgens, Peter Gorski, beauftragt, der versuchte, gezielt filmische Stilmittel (Wechsel der Perspektive, assoziative Zwischenschnitte) einzusetzen, um sich von einer reinen Abfilmung der Inszenierung zu lösen.

 

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Falk Schwarz
Theater auf Zelluloid
Der Schauspieler Will Quadflieg hat in seinen Memoiren „Wir spielen immer“ diesen Film sehr selbstkritisch beschrieben. Er gibt aus der Innenansicht eines Schauspielers wider, was im Kinosaal das Anschauen des Films so befremdlich machte. „Ich hatte bei der ,Faust‘-Aufzeichnung Angst vor dem Pathos, vor jeder Überbetonung. Um diese Fehler um jeden Preis zu vermeiden, sprach ich viel zu schnell, zu fließend. Ich behandelte den Text, als wäre er Alltagsdeutsch. Ich reduzierte den Faust auf einen gescheiten Mann, der vom Frühstück bis zum Schlafengehen ununterbrochen mit geistreichen, unerhörten Wahrheiten um sich wirft. - Damit verpaßte ich, ohne rechte Regiekontrolle, die besonderen Wirkungsmöglichkeiten, die die Kamera geboten hätte - und war in den großen Monologen weder prägnant noch glaubhaft, wie mir beim ersten Anschauen des Ganzen klar wurde. Auch Gründgens war nicht zufrieden, weder mit sich, noch mit dem ganzen Unternehmen. Er war verständlicherweise sehr mit sich selbst beschäftigt, und die große Wachheit, mit der er sonst inszenierte, konnte diesmal nicht effektiv in Erscheinung treten. Es gelang uns nicht recht, die Aufführung so zu diminuieren, umzudenken und zu konzentrieren, wie es die Filmgesetze verlangen.Wir haben es alle bedauert und uns ein wenig damit getröstet, dass diese Verfilmung immerhin im Abglanz festhielt, was sich mit keinem anderen Mittel festhalten lässt: eine große Theaterinszenierung.“

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 23.05.1960 - Juli 1960: Hamburg (Deutsches Schauspielhaus )
Länge:
3513 m, 128 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.09.1960, 23503, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.09.1960, Berlin, Zoo-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Faust

Fassungen

Original

Länge:
3513 m, 128 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.09.1960, 23503, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.09.1960, Berlin, Zoo-Palast

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 1961
  • Filmband in Gold, Bester abendfüllender Film
  • Filmband in Gold, Künstlerische Oberleitung
  • Filmband in Gold, Beste Regie