Inhalt
In Kidlat Tahimiks Kultfilm aus dem Jahr 1977 geht es um das Überqueren von Brücken: eine Brücke verbindet sein Heimatdorf Balian auf den Philippinen mit dem Rest der Welt, der junge Kidlat träumt von einer Brücke zum Mond und die Architektur von Brücken begeistert den Arbeitsmigranten bei seiner Ankunft in Paris. Die poetisch verspielte Montage inszeniert den Weg des Helden, der als Jeepneyfahrer in Balian sowohl Heilige zur Kirche als auch Eisblöcke in die Fabrik befördert und später über einen amerikanischen Freund nach Paris gelangt, wo ihn erste Zweifel an der Idee von grenzenlosem Fortschritt und Profit überkommen.
Kidlat Tahimik ist die Hauptfigur seiner eigenen Erzählung vom Brückenschlag zwischen westlicher und philippinischer Lebenswelt. Seine Technikbegeisterung entwickelt er genau wie seine Kritik an postkolonialen Strukturen und westlichem Globalisierungsrausch aus eigenen Beobachtungen und mit schelmischem Humor. Das Filmdebüt des Autodidakten war der erste philippinische Film, der es in Deutschland in die Kinos schaffte. Von der internationalen Filmkritik wurde er aufgrund seiner eigenartigen Ästhetik und politischen Thematik als ein Meilenstein des postkolonialen Filmschaffens gefeiert.
Quelle: 69. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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