Die Preisträger des 26. Bayerischen Fernsehpreises

Bayerns Medienministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner hat am vergangenen Freitag (23. Mai) in einer Fernseh-Gala den Bayerischen Fernsehpreis 2014 verliehen. Otto Waalkes wurde mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Laut Jury verstehe es der Regisseur, Schauspieler und Musiker Otto Waalkes "seine Kalauer und Wortspiele zusammen mit Musik, Geräuschen und Körpersprache perfekt zu inszenieren". Sie hebte zudem die Schaffung der "Ottifanten" und Waalkes' sehr erfolgreiche Otto-Fernsehshows aus den 1970er-Jahren hervor.

Den "Blauen Panther", das Symbol des Bayerischen Fernsehpreises, erhielten neben dem ostfriesischen Komiker weitere Preisträger aus allen Fernsehsparten, wobei jede der Auszeichnungen mit 10.000 Euro dotiert ist: Als bester Schauspieler in der Kategorie Fernsehfilm wurde Kai Wiesinger für seine Verköperung des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff in "Der Rücktritt" ausgezeichnet. Den Preis als beste Schauspielerin gewann Julia Koschitz für ihre Darstellung einer an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten 30-Jährigen in "Pass gut auf ihn auf".

In der Kategorie "Serien und Reihen" wurden ebenfalls Preise an Darsteller vergeben. So konnte sich Alexander Held über den Preis als bester Schauspieler in dieser Kategorie für seine Rolle in der Krimireihe "München Mord" freuen, während Gisela Schneeberger für ihre Rolle als Wäschereibesitzerin in der Komödienserie "Im Schleudergang" als beste Schauspielerin geehrt wurde.

Thomas Liesen gewann als Autor und Realisator in der Kategorie Information für seinen Film "Leben, lieben, vergessen – Alzheimer mit 40" (ARD) ebenfalls einen Blauen Panther. Die Jury lobte die Herangehensweise des Autors an das ernste und schwierige Thema. In der gleichen Kategorie wurde André Schäfer als Regisseur und Produzent der ARD/WDR-Dokumentation "Willy Brandt – Erinnerungen an ein Politikerleben" ausgezeichnet. Die Jury begründete die Vergabe des Preises damit, dass Schäfer mit seinem Film über "den anderen Deutschen" eine breite Zielgruppe erreiche und zudem den ehemaligen Bundeskanzler politisch wie privat wieder lebendig werden lasse. Der Preis für den besten Produzenten in der Kategorie Information ging an Hilmer Rolff und seinen n-tv-Mehrteiler "Von Spreewaldgurken bis FKK – die DDR privat", da die Serie sachlich und informativ bleibe, ohne dabei die Menschen aus den Augen zu verlieren und ohne Partei zu ergreifen.

In der Kategorie Fernsehfilm wurden zwei Preise vergeben: Der Autor Günter Schütter wurde für das Drehbuch zum Kriminalfilm "Der Tod macht Engel aus uns allen" (ARD/BR) aus der "Polizeiruf 110"-Reihe für seine außergewöhnlichen Figuren und das Beleuchten der "Mean Streets" von München und ihrer tragikomischen Bewohner ausgezeichnet. Gero Steffen gewann den Blauen Panther für seine Kameraarbeit zu einem "Tatort" aus Dortmund, "Auf ewig Dein" (ARD/WDR). Steffen bringe die Palette aller technischen Möglichkeiten voll zur Geltung, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass auf Grund der Arbeitsbedingungen selten Kamerapreise für Serienproduktionen wie einen Tatort vergeben werden.

Friedemann Fromm wurde als Regisseur der ARD-Erfolgsserie "Weißensee" für seine Arbeit an der 2. Staffel ebenfalls mit einer Trophäe belohnt. Fromm verstehe die Kunst des Geschichtenerzählens und erreiche damit ein breites Publikum, das schwere historische Kost sonst eher meide.

Den Nachwuchsförderpreis 2014 erhielt die lüthje schneider hörl Film GbR für die Produktion der ZDF-Sitcom "Lerchenberg", welche den alltäglichen Redaktionsbetrieb beim ZDF "mit viel Augenzwinkern und Selbstironie" zeige.

Ein weiterer Bayerischer Fernsehpreis ging an die Jury der ProSieben/Sat.1-Castingshow "Got to Dance". Zudem erhielt Ralf Blasius als Autor und Regisseur der Dokumentation "Terra X: Expedition Deutschland – eine Zeitreise durch 500 Millionen Jahre" (ZDF) einen Blauen Panther. Sylvia Griss und Franz Xaver Karl wurden als Redakteure des seit 27 Jahren laufenden Magazins "Capriccio" (BR) ausgezeichnet, während Kai Pflaume als Gastgeber der ARD-Show "Zeig mir Deine Welt" ebenfalls einen Preis mit nach Hause nehmen durfte.

Der Jury gehörten im Jahr 2014 folgende Personen an: Prof. Dr. Klaus Schaefer (Vorsitz), Andreas Bartl, Dr. Ulrich Berls, Prof. Dr. Georg Feil, Anne Karlstedt, Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner, Dr. Friedemann Greiner, Michael Roppelt, Gisela Marx und Wilfried Scharnagl.

Quelle und weitere Informationen: www.bayern.de