Grimme-Preis für Petzolds "Wolfsburg" und Annette Ernsts "Kiss and Run"



Am 18. März 2005 wird Christian Petzolds Drama "Wolfsburg" im Rahmen einer Gala mit dem Adolf Grimme Preis in Gold ausgezeichnet. Annette Ernsts Coming-of-Age-Geschichte "Kiss and Run" erhält den Preis in der Sparte "Fiktion und Unterhaltung".



Über "Wolfsburg" befand die Jury: "Christian Petzolds Arbeiten ragen allein schon wegen ihrer ungewöhnlichen Bildsprache heraus, deren schlichte Klarheit geradezu etwas Bestürzendes besitzt im Fernsehalltag. (...) Wo andere viele Worte machen, da lässt Petzold kleine Zeichen sprechen. Er ist ein Filmemacher, der noch weiß, was das Wort "diskret" bedeutet. (...) Mit welcher Intensität Nina Hoss und Benno Fürmann ihre risikoreiche Annäherung spielen, ist auch ein Beleg für die behutsame Schauspielerführung des Regisseurs."

An dem Debutfilm "Kiss and Run", der nach einem langen Produktionsweg im Jahr 2002 bei den Hofer Filmfestspielen Premiere feierte, beeindruckte die Jury unter anderem, dass er "frisch und unprätentiös erzählt und inszeniert" ist, "witzig-freche Dialoge" und eine "ironisch-beobachtende Kamera mit einer teilweise intimen Nähe zu den Figuren (Kamera: Sebastian Edschmid)" habe. Annette Ernsts zweiter Spielfilm "Mein bester Freund, meine Mutter und ich", war übrigens bereits im vergangenen Jahr für den Grimme-Preis nominiert.