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All Pictures (5)Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Irene Moldenschütt
- Heinz Moldenschütt
- Otto Schmiedel
- Kalle
- Jonas
- Shireen
- Ines Moldenschütt
- Kuß
- Rainer
- Fränze
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Scenario
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Production design
Set construction
Make-up artist
Costume design
Editing
Music
Cast
- Irene Moldenschütt
- Heinz Moldenschütt
- Otto Schmiedel
- Kalle
- Jonas
- Shireen
- Ines Moldenschütt
- Kuß
- Rainer
- Fränze
- Grille
- Evelyn
- Ordner
- Gisela
- Prohazka
Production company
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Duration:
2456 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung: 26.06.1980, Weißwasser, Kunsteisstadion "Wilhelm Pieck"
Titles
- Originaltitel (DD) Und nächstes Jahr am Balaton
Versions
Original
Duration:
2456 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung: 26.06.1980, Weißwasser, Kunsteisstadion "Wilhelm Pieck"
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Doch Jonas sucht das Weite, als er erfährt, welcher Anschlag auf seine Freiheit geplant ist. Was zu einer folgenreichen Kettenreaktion führt: Während sich Mutter Irene durch den Kauf einiger Illustrierten im Bahnhofskiosk zu beruhigen sucht, schließt sich Ines auf der Zugtoilette ein. Als sich die Bahn in Richtung Nessebar in Bewegung setzt, befinden sich nur noch Ines und ihr Vater Heinz darin. Letzterer erreicht das Ziel auf normalem Wege freilich auch nicht: Misstrauisch geworden ob der Vielzahl seiner Gepäckstücke, winken ihn die Grenzbeamten aus dem Abteil. So erreicht zunächst nur Ines Bulgarien.
Das freilich auch beim Rest der Familie nicht aus dem Blickwinkel gerät. Mutter Irene trifft nicht nur auf den alleinstehenden und in seiner ausgesprochen biederen Trabi-Gemütlichkeit geradezu idealen Reisebegleiter Otto Schmiedel, sondern auf einer Hochzeitsfeier auch auf den feurigen bulgarischen Bauern Prohazka. Und Jonas klinkt sich bei der attraktiven holländischen Studentin Shireen ein, die sich auf Guru-Trip nach Indien befindet.
Es ist müßig, alle kleinen Parallelhandlungen zumeist lustiger und jedenfalls landschaftlich reizvoller Art näher auszuführen. Aller Irrungen und Wirrungen zum Trotz trifft sich schließlich alles wieder am Schwarzen Meer. Selbst Jonas und Ines finden wieder zueinander, als das sommersprossige Hindernis Shireen über die türkische Grenze verschwunden ist. So wird Jonas, dessen buddhistische Zeremonie zwischenzeitlich für einige Unruhe gesorgt hatte unter den Touristen (dabei hatte doch gerade die FKK-Kultur im sozialistischen Deutschland ihre Heimstatt), in die bürgerliche Welt der DDR-Urlauber wieder aufgenommen...
„Und nächstes Jahr am Balaton“ war „der“ Streifen der „Sommerfilmtage 1980. „Easy Rider made in GDR“ könnte man die, so Regisseur Zschoche, „Liebesgeschichte“ betiteln. Zahlreiche DDR-Kritiker sprachen seinerzeit von einem „Tramp-Film“. Was Herrmann Zschoche gar nicht mochte: „Das Thema könnte man genauso in Berlin-Mitte erzählen. Da begegnen sich zwei, die sich mögen, zwischen denen aber so viel Trennendes steht, dass sie es nicht überwinden können.“
Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit, unterstreicht aber das durchaus kritische Urteil der DDR-Rezensenten anno 1980, die vor allem der Drehbuchautorin vorwarfen, dass von der „weltanschaulichen Dimension“ der Walther-Vorlage „kaum etwas geblieben ist“, so Henryk Goldberg im SED-Zentralorgan „Neues Deutschland“.
Das heutige Publikum nimmts gelassener und freut sich an dem „unbeschwerten, rundherum sympathischen kleinen Film mit jungen Leuten und wohl hauptsächlich für junge Leute“, so Günter Sobe in der (Ost-) „Berliner Zeitung“. Die Hauptrollen besetzte Herrmann Zschoche bewusst mit Laien, Kareen Schröter und Rene Rudolph waren Berliner Baufacharbeiter-Lehrlinge, oder Anfängern wie der frischgebackenen Abiturientin Odette Bereska, für die nach den Dreharbeiten eine Probezeit am Berliner Ensemble begann.
Doch auch heute noch wird deutlich, dass das mit romantischer Musik von Günther Fischer unterlegte (Rail-) Road Movie seinerzeit auch als Beitrag der SED-Ideologen gedacht war, das Fernweh der jungen Staatsbürger zumindest mit bunten Bildern und ebensolchen Geschichten zu befriedigen. Jonas ist halt nicht der bürgerlich-dekadente Aussteigertyp der Sorte Shireen, sondern ein zwar temporär ausgeflippter, aber jenseits hormoneller Schübe dennoch bodenständig-realistischer Typ, der eine Flucht in indische Musik nicht für eine gangbare Lösung zur Bewältigung der mitteleuropäischen Gegenwart hält. Und internationale Atmosphäre lässt sich schließlich auch über das Staatliche Reisebüro der DDR buchen...
Pitt Herrmann