Summary
Amateur filmmaker Hans A. Pospiech lives in a small town in Bavaria and supports himself by selling his deceased father's war memorabilia . When it comes to film expertise, his biggest rival is Nagy, the director of the local amateur film club. Nagy is constantly bragging about his personal relationship to numerous stars, albeit leaving out the fact that he merely met them in his function as a Bratwurst vendor on the Bavaria studio lot. When local bank director Faltermeier tries to polish the balance of his branch by dabbling in state-subsided cultural funding and initiates a film competition, Pospiech sees his chance: By producing a genuine hit, he wants to defeat Nagy once and for all.
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Die Pospiech Filmproduktion, sein großes Steckenpferd, hat freilich bisher noch nichts abgeworfen, sodass Hans bei der heimischen „Sparbank“ als „Risikokunde“ gilt, um den sich auf Geheiß der Zentrale der Filialleiter Faltermeier persönlich kümmern soll. Was damit beginnt, dass der Bankomat Hans' EC-Karte einzieht und der notorische Konto-Überzieher gezwungen wird, das persönliche Gespräch zu suchen.
„Was fehlt zum Genie ist das Geld“ gibt sich Pospiech selbstbewusst bei der Kurzfilm-Vorführung im Bürgersaal, bei der sein größter Konkurrent, der mäßig erfolgreiche Immobilienmakler und Möchtegern-Filmprofi Nagy, Direktor des örtlichen Filmklubs, das große Wort führt. Ingmar Bergmann und Alfred Hitchcock habe er persönlich gekannt, strunzt Nagy, dabei weiß es der ganze Ort, dass dieser Hochstapler nur einmal Billy Wilder eine Wurstsemmel verkauft hat vor den Bavaria-Studios in München.
In einem hat Nagy freilich recht: „Ganz Ohr“, der Kurzfilm von Pospiechs Neffen Alfons, in dem dieser einen am Ohr verletzten jungen Mann spielt, der aufgrund der blutenden Wunde keinen Einlass in der Neufurther Disco findet, ist nicht nur eine „Orgie an Unappetitlichkeit“, sondern auch Nonsens. Der Film habe „keine Botschaft, nur Chaos.“ So wird Hans in der Kneipe von Grete Neuriedl, wo seine geschrumpfte Barschaft an diesem Abend nur noch für einen Pfiff reicht, was der österreichische Ausdruck für „kleines Bier“ ist, vergleichsweise kleinlaut und Nagy kann sich profilieren gegenüber dem Plattenladenbesitzer Günther Fleischbauer und dem Hobbyhistoriker Brunnhuber.
„I bin a Vollamateur“ gibt Hans anderntags im Sparbank-Büro zu, als Faltermeier vorschlägt, mit Imagefilmen etwa für die örtliche Brauerei oder sein eigenes Institut Geld zu verdienen. Und tritt zusammen mit seinem Neffen Alfons den Beweis an: Für ihre „Hans im Glück“-Version gibt’s keine Gage. Doch Faltermeier, der seine Indoor-Golfübungen tatsächlich einmal für Brainstorming unterbricht, kommt die rettende Idee: Die Sparbank holt sich die Miesen bei Pospiech durch die Auslobung eines Kulturpreises zurück. Imagewerbung ist heute alles, und bei entsprechender Jury-Besetzung erhält Hans die „Goldene Klappe“ - und das Preisgeld kann gleich in der Bank verbleiben. Nur Nagy stellt sich noch quer – ausgerechnet er soll die Laudatio halten!
„Ohne Schmarrn, es wird Zeit für einen Blockbuster“: Hans geht frisch ans Werk und verteilt „Wer will zum Film“-Handzettel im ganzen Ort – und an den unmöglichsten Orten. Mit einem dokumentarischen, durch Verwendung von Originalen aus seiner Memorabilien-Sammlung wie dem Spielzeug der Goebbels-Kinder oder Briefen von Eva Braun möglichst authentischen Spielfilm über Hitlers Privatleben will er Nagy endgültig aus dem Rennen schlagen. Und das Casting geht flott voran: Musikalienhändler Fleischbauer ist als Vegetarier prädestiniert für die Rolle des Adolf Hitler wie die Wirtin Grete Neuriedl für die der Eva Braun. Den Cast komplettieren ein Wirtshausgast (Robert Palfrader) als „Martin Bormann“, Grete Neuriedls neuer indischer Koch Suk (Prashant Prabhakar) als Joseph Goebbels und der soeben eingetroffene eidgenössische Stammkunde Bigler als Wagner. Nicht Richard ist gemeint, sondern der Waffen-SS-Offizier, der die Trauung von Hitler und Eva Braun vollzieht. Und Alfons gibt den Kameramann, den Regieassistenten und den Mann für alles am Set...
„Und Äktschn!“ ist Gerhard Polts erster Kinofilm nach zehn Jahren. Der offenbart mit tollen realsatirischen Szenen (Blondie-Casting), bisweilen aber auch mit arg plattem bajuwarischem Humor („Auch der Führer muss einmal...“), dass der Kabarettist nichts von seiner Bissigkeit eingebüßt hat. Der Soundtrack der „Toten Hosen“ und die Kamera Wolfgang Thalers, der historische Farb-Aufnahmen von Adolf Hitler und Eva Braun auf dem Obersalzberg integriert hat, runden dieses echte Schmankerl für alle Polt-Fans ab.
Pitt Herrmann