Roman einer jungen Ehe

DDR 1951/1952 Spielfilm

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Heinz17herne
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„Roman einer jungen Ehe“ stammt aus der Feder des aus dem nordamerikanischen Exil zurückgekehrten Schriftsteller Bodo Uhse sowie des Regisseurs Kurt Maetzig. Und Letzteres ist aufgrund seines Oeuvres („Das Kaninchen bin ich“) kaum zu glauben: zumeist recht plump agierende Schauspieler scheinen selbst nicht zu glauben, was ihnen die Autoren ins Drehbuch geschrieben haben. Vom Nazi-Autor Carl Zuckmayer über den Russenhasser Jean-Paul Sartre bis hin zum Revanchistenblatt „Tagesspiegel“: reinste Propaganda. Hüben das „Friedenslager“ der zum vollendeten Kommunismus strebenden Sozialisten, drüben die kulturlosen Kriegshetzer und kapitalistischen Blender.

„Angesichts all solchen Unrats im Westen Berlins“, schreibt Jan Gympel im „Berlin-Film-Katalog“ zur Aufführung in der Pankower Brotfabrik Anfang Februar 2019, „kann sich die junge, aufstrebende Actrice nur abwenden und dorthin gehen, wo das Wahre, Schöne, Gute herrscht: Im Osten, vor allem in der Stalinallee, wo sie vor Bauarbeitern der Prachtmeile eine Lobeshymne auf den ‚Vater der Werktätigen‘ deklamiert.“ Yvonne Merin, der auch aus Sicht zeitgenössischer DDR-Kritiker nicht allzu begabten Agnes-Darstellerin, ist 1951 mit Kurt Maetzig liiert gewesen, was diese Rollenbesetzung in ein anderes Licht rückt.

„Sagt, wie soll man Stalin danken? Wir gaben dieser Straße ihren Namen“ singt Agnes. Das schon unfreiwillig komische Aufbaupathos ist als Zeitdokument heute ebenso von Interesse wie die unmittelbaren Bezüge zum tatsächlichen Geschehen in den 1950er Jahren: die Schlüsselfiguren Burmeister, Möbius und Hartmann stehen für die Theatermacher Boleslaw Barlog und Wolfgang Langhoff sowie den Nazi-Filmregisseur Veit Harlan. Noch einmal Jan Gympel: „Nicht nur die kommunistischem Wunschdenken entsprungene Vorstellung, im Westen wäre nur Theater möglich, das der (längst auch vom Osten betriebenen) Wiederaufrüstung dient, erwies sich rasch als Unfug. Knapp anderthalb Jahre nach der Uraufführung zeigten auch und gerade die Bauarbeiter der Stalinallee am 16./17. Juni 1953, was sie von der SED-Herrschaft hielten.“

Pitt Herrmann

Credits

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Original distributor

Duration:
2824 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:

Uraufführung (DD): 18.01.1952, Berlin, Babylon, Defa-Filmtheater Kastanienallee

Titles

  • Originaltitel (DD) Roman einer jungen Ehe

Versions

Original

Duration:
2824 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Ton
Screening:

Uraufführung (DD): 18.01.1952, Berlin, Babylon, Defa-Filmtheater Kastanienallee