Summary
My Best Fiend - Klaus Kinski
A chain of coincidence brings the 13-year-old Werner Herzog together with Klaus Kinski in the same apartment in Munich. In an unabated, 48-hour fit of rage, Kinski immediately proceeds to lay waste to all the furniture, only one of many such fits to follow. Herzog therefore knows what awaits him when, some years later, he engages Kinski to work with him on Aguirre, the Wrath of God, their first film together. Four more films will follow. My Best Fiend is a film about the love-hate relationship between Werner Herzog and Klaus Kinski - utterly puzzling to outsiders - about deep trust between an actor and a director, and their independently and simultaneously hatched plans to murder one another.
Source: German films Service & Marketing GmbH
Comments
You have seen this movie? We are looking forward to your comment!
Login or register now to write a comment.
Herzog, und das spürt man leider ständig, ist auch nach Klaus Kinskis Tod immer noch geprägt von verletzter Eitelkeit. Vielen Szenen merkt man an, dass Herzog posthum seinen Anteil an den gemeinsamen Produktionen ins rechte Licht rücken möchte. Dabei hat der das doch nun wirklich nicht nötig. Zum anderen kommt Klaus Kinskis darstellerische Leistung gerade in den Herzog-Filmen entschieden zu kurz. Die wenigen Ausschnitte aus „Aquirre, der Zorn Gottes“, „Fitzcarraldo“ oder „Nosferatu“ lassen nur erahnen, welche Faszination von diesem Schauspieler gleich auf mehrere Generationen von Kinobesuchern ausgegangen ist.
Aufschlussreich dagegen die persönlichen Beiträge von Kinski-Weggefährten in Form von Gesprächen mit Herzog, so von Claudia Cardinale, Eva Mattes und dem Fotografen Beat Presser. Diese Mosaiksteinchen ergeben ein anderes Bild, als es uns Werner Herzog vorführt: Klaus Kinski ein Rasender, ein Berserker, bisweilen und immer wieder auch ein Wahnsinniger, aber eben auch ein Vollprofi, ein unermüdlicher Arbeiter – und ein liebenswerter Kollege.
Man gewinnt den Eindruck, es mit zwei Seiten einer Medaille zu tun zu haben. Dabei fing biographisch alles sehr konträr an. Herzog und Kinski sind sich in ganz jungen Jahren in einem Münchner Haus erstmals begegnet, wo der junge Theaterschauspieler Kinski auf der gleichen Etage wohnte. Und der soll schon damals – zum Entsetzen des erst dreizehnjährigen Herzog – heftig die Sau ’rausgelassen haben.
Doch der Film stellt die beiden so grundverschiedenen Künstler als so geniale wie verrückte Filmemacher dar, die bei ihren fünf gemeinsamen Filmprojekten oft ohne jede Rücksicht auf sich und andere „Welten“ bewegt haben, um ihre exorbitanten Projekte verwirklichen zu können. Masochismus und Selbstverliebtheit sind sicherlich Eigenschaften beider, aber von einem Dokumentarfilm erwarte ich keine posthume und dabei auch noch arg narzisstische Liebeserklärung.
Dennoch auch immer wieder beeindruckende, weil berührende Szenen. Ausschnitte aus der Büchner-Produktion „Woyzeck“ mit Klaus Kinski und Eva Mattes etwa werden verbunden mit Eva Mattes‘ anrührender Schilderung der großen Kollegialität Kinskis. Wie die sensible Fassbinder- und Zadek-Schauspielerin das offenbar enorme Einfühlungsvermögen Kinskis schildert, ist eine große – und schöne – Überraschung. Schließlich wird auch ein Stück Filmgeschichte lebendig in den Szenen aus „Fitzcarraldo“ mit Jason Robards und Mick Jagger, denen die entsprechenden Kinski-Szenen gegenübergestellt werden.
Der am 17. Mai 1999 in Cannes uraufgeführte und im gleichen Jahr beim Sao Paulo International Film Festival mit dem Publikumspreis ausgezeichnete Film startete am 7. Oktober 1999 in den Kinos und wurde am 21. Mai 2000 auf Arte erstausgestrahlt.
Pitt Herrmann