Kirmes

BR Deutschland 1960 Spielfilm

Summary

The Fair

In 1959, in a small Eifel village, the annual fair is set up. When a carousel is fixed firmly in the ground, a fair worker discovers a skeleton, a steel helmet, and a machine gun. The skeleton belongs to Robert Mertens, a plain soldier, who deserted in 1944 und flew to his home village. But when he arrived, no one wanted to help him, neither his former friends nor the minister, or even his own parents. Completely stranded, Robert took a bitter decision and killed himself with his machine gun. During the last days of war, his relatives hastily buried him in a bomb crater – exactly in the same position where the fair is about to take place.

 

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Falk Schwarz
Die Abgründe in uns
„Kirmes ist die Geschichte von Angst. Der Junge hat Angst, der Vater hat Angst, die Französin hat Angst, am wenigsten Angst hat noch die Mutter. Angst ist das eigentliche zentrale Thema“ (Wolfgang Staudte) Kernfigur ist der Vater (Hans Mahnke), ein wenig bekannter Filmschauspieler, dafür einer der großen Bühnenschauspieler. Er trägt diesen Film. Als es schließlich im Keller zu der Konfrontation mit dem desertierten Sohn kommt, versucht der Vater, sich erst einmal mit den letzten Flaschen Moselwein Mut anzutrinken. Er freut sich, dass er seinen Sohn wiedersieht. Er knufft ihn freundschaftlich. Doch ganz unmerklich schlägt diese Freude um in schlotternde Angst: der Vater weiß, dass auch die Eltern, die einen desertierten Sohn verstecken, erschossen werden. Er will seine Familie schützen, er fürchtet um sein eigenes Leben. Anstatt seinen Sohn nun zu schützen und zu decken, schickt er ihn weg. „Geh, damit Du uns nicht gefährdest“. Damit liefert er ihn aus und letztlich tötet er ihn damit. - Diese Szene, schwankend zwischen Angst und Freude, ist von atemberaubender Konsequenz. Ja, so können wir sein! Staudte ist ein großartiger Beobachter, selbst mit wenig bekannten Schauspielern gelingt ihm die Darstellung der Ausweglosigkeit: keiner hat genug Mut, dem Jungen zu helfen. Auch die Mutter nicht. Kameramann Georg Krause verzichtet auf alle Spielereien und bleibt nur dicht an den Gesichtern. Juliette Mayniel spielt mit großer Sensibilität, Wolfgang Reichmann gibt dem auftrumpfenden und letztlich feigen Nazi-Bonzen Gewicht, Manja Behrens ist die leidende und tapfere Mutter. Dieser Film wurde 1960 wild angefeindet, Staudte beleidigt, weil er den Bonzen von damals als Bürgermeister von heute auftreten lässt (sein Thema). Aber er klagt nicht an, er beobachtet mit scharfem Blick. Selten ist das Abgründige in uns allen so bezwingend filmisch umgesetzt worden.

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Editing

Music

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Screenplay

Director of photography

Assistant camera

Production design

Make-up artist

Costume design

Editing

Sound

Music

Arrangement

Cast

Unit production manager

Location manager

Original distributor

Duration:
2805 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 29.06.1960, 22727, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 02.07.1960, Berlin, IFF

Titles

  • Originaltitel (DE) Kirmes

Versions

Original

Duration:
2805 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 29.06.1960, 22727, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 02.07.1960, Berlin, IFF

Digitalisierte Fassung

Format:
DCP
Video/Audio:
s/w, Ton