Dreyfus

Deutschland 1930 Spielfilm

Summary


The Dreyfus Case

History of the legal scandal involving the French Captain Alfred Dreyfus who was convicted of treason and sent to the penal colony at Devil’s Island in 1894 because of an anti-Semitic conspiracy in the war ministry. Supported by the writer Emile Zola Dreyfus’s wife Lucie fights for his release. In 1899, the verdict against Dreyfus was repealed and shortly after, Dreyfus was pardoned. But it took another six years until Dreyfus was fully exonerated.

 

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Falk Schwarz
Heinrich George und "sein" Zola
„Leichter Modergeruch der ersten Bilder...Der Ton: zu leise oder zu laut. Die Kamera: merkwürdig starr; planlos verharrend und plötzlich wie aufgescheucht. So tritt man...ins gespenstische Museum des frühen Tonfilms“ (Groll). Der Zuschauer stolpert in diesen Film geradezu hinein: zu Anfang ein endloser Vortrag des Buchautors, der mit pathetischer Stimme das Kommende einordnet. Dann: kein Titel, kein Vorspann. Als Stilmittel die Abblende. Die erste Szene: wenige Sekunden lang, Abblende: die zweite Szene, wenige Sekunden lang, Abblende. So statisch inszeniert Richard Oswald diese Geschichte eines schrecklichen Justizirrtums, der Frankreich und die Welt erschütterte. Erst als Emile Zola (Heinrich George) sein „J‘accuse“ veröffentlicht und Dreyfus zuhilfe kommt, nimmt die darauffolgende Gerichtsverhandlung eine große Breite ein. Plötzlich ganze Sätze und nicht mehr militärisch kurze Wortfetzen. George wird mit Zola identisch. Da packt dann plötzlich auch die Kamera (Friedl Behn-Grund, damals 24 Jahre alt) die Lust an der Bewegung, sie wacht aus ihrer Starre auf, fährt dicht an das Gesicht von Zola heran, der unter der Affäre Dreyfus geradezu körperlich leidet. Er vermag nicht zu verstehen, wieso eine so eklatante Ungerechtigkeit nicht gesühnt wird. Mit seinem ganzen Körper und dem Pathos jener Zeit setzt er sich für die Gerechtigkeit ein. Doch alle seine Worte prallen an den selbstzufriedenen Mienen der Offiziere ab. Sie haben ihre eigene Welt und schließlich - wer ist schon dieser Dreyfus? „Der einzige Jude im Generalstab“. Sie drehen Zolas Anklage den Rücken zu - ein Offizier hört „so einem“ Zivilisten nicht einmal zu. Das ist eine wahrhaft grandiose Szene! Albert Bassermann in der Rolle des Offiziers, der das böse Spiel seiner Militärs nicht mehr ertragen kann und für Dreyfus aussagt, sind die inneren Qualen geradezu existentiell anzusehen. So bleibt ein zweispältiger Eindruck - einerseits ein Dokumentarfilm, andererseits eine romanhaft verdichtete Charakterstudie. Allerdings - der Rhythmus dieses Films ist nicht stimmig.

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Shoot

    • 19.06.1930 - Juli 1930: Studioaufnahmen: Ufa-Ateliers Berlin-Tempelhof
Duration:
3160 m, 115 min
Format:
1:1,33
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 15.08.1930, B.26602, Jugendfrei, künstlerisch, volksbildend

Screening:

Uraufführung (DE): 16.08.1930, Berlin, Gloria-Palast

Titles

  • Originaltitel (DE) Dreyfus

Versions

Original

Duration:
3160 m, 115 min
Format:
1:1,33
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 15.08.1930, B.26602, Jugendfrei, künstlerisch, volksbildend

Screening:

Uraufführung (DE): 16.08.1930, Berlin, Gloria-Palast

Digitalisierte Fassung

Duration:
100 min
Format:
DCP 2k, 1:1,33
Video/Audio:
s/w, Mono