Das Ekel

Deutschland 1939 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

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Falk Schwarz
Ein Kanon richtet es
Mit der Welt nicht mehr eins zu sein, Nebensächlichkeiten so groß werden zu lassen, dass sie die Persönlichkeit verändern, für die Familie nur noch ein Greuel zu sein - das ist keine lustvolle Existenz. Spediteur Sträubler (Hans Moser) erfährt es am eigenen Leibe. Jedesmal, wenn die Straßenbahn kreischend um sein Haus biegt, hält er sich die Ohren zu und geht innerlich die Wände hoch. Daran macht er seine Lebenskrise fest. Er versucht, sich zu wehren und schreibt Eingaben über Eingaben. Als er wegen Beleidigung einer Amtsperson vor Gericht kommt, wird er ausfallend. „Ich beende jetzt die Verhandlung“, sagt er zum Richter und fängt sich damit zwei Wochen Knast ein. Um ihn herum geschieht viel Heimliches - seine Tochter Leni möchte gerne den Sohn des Freundes heiraten, den Vater Sträubler aber hinausgeworfen hat. Doch niemand sieht so recht, dass dieser ewig knarzende Sträubler keine Heimlichkeiten braucht, sondern - vielleicht - mehr Liebe? Seine Frau (verläßlich und eng: Josefine Dora) kann oder will nichts tun. Wie kommt er zur Besinnung? Hilft der Psychiater? Doch nicht beim Sträubler! Also fällt dem Regisseur Hans Deppe eine geschickte filmische Lösung ein: Sträubler sitzt im Gefängnis, trifft auf den Musikanten Sperling (liebenswert direkt: Ernst Waldow), und merkt an dessen Art, dass es eben auch ganz anders im Leben zugehen kann: freundlich, lustig, aufgeschlossen. Der Musikant Sperling fasst ihn um die Schulter (Körperkontakt ist das A und O) und stimmt mit ihm den Kanon „Oh, wie wohl ist mir am Abend...“ an. Und da singt der Sträubler - zunächst widerstrebend - dann doch mit. In ihm verändert sich etwas: er kommt aus seiner Grantelecke heraus. Zuhause kann er dann sogar der verhassten Straßenbahn etwas abgewinnen. „Reframing“ - nennen die Psychologen das. Wem diese Lösung fürs reale Leben zu einfach ist - was soll‘s. Wir sind hier im Film, genauer: in einer bitter-süßen menschlichen Komödie.

Credits

Director

Director of photography

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Conductor

Cast

Line producer

Location manager

Original distributor

Shoot

    • April 1939 - Mai 1939
Duration:
2178 m, 79 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 04.08.1939, B.51932, Jugendfrei / Feiertagsverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 04.08.1939, Berlin, Tauentzien-Palast

Titles

  • Originaltitel (DE) Das Ekel

Versions

Original

Duration:
2178 m, 79 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 04.08.1939, B.51932, Jugendfrei / Feiertagsverbot

Screening:

Uraufführung (DE): 04.08.1939, Berlin, Tauentzien-Palast

Prüffassung

Duration:
2139 m, 78 min
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 28.10.1980, 51917, ab 6 Jahre / feiertagsfrei