Andreas Schlüter

Deutschland 1941/1942 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

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Falk Schwarz
Ein Triumph für George
Wer Heinrich George auf seiner Besetzungsliste hatte, durfte sicher sein: der Film wird außergewöhnlich. George erweckte durch seine Wandlungsfähigkeit jede Figur zum Leben - mit allen Charakterzügen, ob Gebrochenheit, Freude, Trauer, Stärke, Schwäche, Liebenswürdigkeit oder abrupte Schroffheit. Er überzeugt. Wir verstehen ihn. Gleich in der ersten Szene beim Kurfüsten rufen alle „Hoch“, doch einer schweigt: Andreas Schlüter (eben Heinrich George). Er steht da wie ein Klotz, wie eine Säule, unbeirrbar, aufrecht, ehrlich, mutig und starr. Er wagt es, seinem Herrscher zu widersprechen. Er sagt ihm, dass nichts vorangeht bei den Bauarbeiten, weil das Ministerium alles blockiert - die Materialien, die Lieferungen, das Geld. Aber solche Wahrheiten will der autokratische Herrscher nicht hören. Schlüter fällt in Ungnade. Aber wie George diesen Auftritt gestaltet, wie er vor den Herrscher tritt, ihm ins Auge blickt, wie ein Luther dasteht und gar nicht anders kann - das ist schon gleich zu Beginn eine Meisterleistung. Der Charakter des Andreas Schlüter wird sichtbar. Das Tändeln am Hof, die Ranküne, die Intrigen, das eitle Gerede macht er nicht mit. Schlüter ist nur an seiner Arbeit interessiert. Diese Unbeugsamkeit des Baumeisters gestaltet George überwältigend - ohne Übertreibung, ohne seine Rolle und ihre Möglichkeiten zu überziehen. Er „ist“ dieser Schlüter. Mit einer solch aussergewöhnlichen Schauspielerpersönlichkeit konnte die Nazi-Ufa natürlich allerhand ideologischen Ballast obendrauf setzen, ohne dass der Film damit allerdings ins Schlingern gerät. So hören wir Sätze wie „Nur wer rücksichtslos seinen Weg geht, ist auch stark“, „Die Zeit ist gegen mich und die Menschen“. Man hört die Anklänge an die Führer-Biografie. Aber hier lässt es sich einmal überhören. Auch wenn es zum Schluss leicht pathetisch heißt: „Das Leben vergeht, ewig ist das Werk“. Richtig. Die Nazi-Ideologie ist vergangen, die schauspielerische Leistung eines George besteht - trotzend allen Bedenken.

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Optical effects

Still photography

Editing

Choreographer

Cast

Line producer

Unit production manager

Shoot

    • 15.12.1941 - Mai 1942: Berlin
Duration:
3005 m, 110 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 20.10.1950, 01990, ab 12 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 21.06.1971, 01990-b, ab 12 Jahre / feiertagsfrei [3. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 30.07.1956, 01990-a, ab 12 Jahre / feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]

Screening:

Kinostart (DE): 11.09.1942, Berlin, Primus-Palast

Titles

  • Originaltitel (DE) Andreas Schlüter
  • Abschnittstitel Der Baumeister des Königs
  • Arbeitstitel Der Münzturm

Versions

Original

Duration:
3005 m, 110 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Tobis-Klangfilm
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 20.10.1950, 01990, ab 12 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 21.06.1971, 01990-b, ab 12 Jahre / feiertagsfrei [3. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 30.07.1956, 01990-a, ab 12 Jahre / feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]

Screening:

Kinostart (DE): 11.09.1942, Berlin, Primus-Palast

Prüffassung

Duration:
3078 m, 112 min
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 11.09.1942, B.57568, Jugendfrei ab 14 Jahre