"Bad Director", Source: Weltkino Filmverleih, Alpenrepublik, DFF, © Nachtlicht Film
Oliver Masucci

Neu im Kino: Bad Director

Gerade sind wieder mit einigem Glamour die Lolas verliehen worden, da liefert Oskar Roehler seine so deftige wie auch selbstironisch gebrochene Demontage der deutschen Filmbranche ab – mit lustvollem Seitenhieb auch gegen den Deutschen Filmpreis, wenn bei der Gala sein Antiheld, der abgehalfterte Regisseur Gregor Samsa, im Vollsuff die Kolleg*innen anpöbelt. Roehler hat mit "Bad Director" seinen eigenen Roman "Selbstverfickung" adaptiert, und den großartigen Oliver Masucci, der für ihn schon den Fassbinder in "Enfant Terrible" gegeben hat, in der Hauptrolle besetzt. Sein Gregor Samsa, benannt nach jener Figur, die in Kafkas "Verwandlung" zum Ungeziefer mutiert, versucht den Frust über seinen Niedergang erfolglos mit allen möglichen Exzessen zu verdrängen und ist voller Verachtung für sich selbst, für die verlogene Filmwelt und auch für das restliche Universum. Doch dann taucht da Grete (Bella Dayne) auf, und sofort ist der schockverliebte Samsa sich sicher: Sie ist seine Muse und seine Rettung! Bei den Dreharbeiten zu seinem neuen Film läuft trotzdem nicht alles so glatt, wie er sich das vorstellt. Könnte es mit seiner Haltung zu tun haben?: "Ein Regisseur ist nichts. Der stellt ein paar Leute ins Bild. Das ist alles, was so ein scheiß Regisseur macht!" Dass aber doch ein bisschen mehr hinter dem Metier steckt, beweist par excellence diese hemmungslos zynische und dabei sehr lustvolle Satire.

Aktuelles

Der Vergabeausschuss der nordmedia hat in der ersten Förderrunde 2024 Fördermittel von bis zu 4.209.213,75 Euro an 55 Projekte vergeben.

940.000 Euro für vier Projekte mit minoritärer deutscher Beteiligung, das ist die Bilanz der ersten Fördersitzung zum neu gestarteten Minoritären Koproduktionsfonds der FFA. Mit den von der Kommission für Produktions- und Drehbuchförderung vergebenen Mitteln sollen Filme von herausragender künstlerischer Qualität gefördert werden, die in hohem Maße über Festivalpotenzial und kommerziell erfolgreiche Auswertungschancen im In- und Ausland verfügen.

Unter dem Titel "Nicht versöhnt. Der Dokumentarfilmemacher Peter Nestler" präsentiert das Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums in Berlin von 24. Mai bis 20. Juli 2024 eine Werkschau des renommierten Filmemachers.

90 Prozent der 50 Top-Filme des letzten Jahres wurden von den befragten Besucher*innen mit "hervorragend" (1) oder "gut" (2) bewertet. Dies ist eins der Ergebnisse der aktuellen Analyse "Top 50 Filmtitel 2023" der Filmförderungsanstalt, die jährlich Auskunft über soziodemografische sowie kino- und filmspezifische Merkmale der Besucher*innen der meistgesehenen Filme gibt.

Gestern wurden die Preise der 70. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen im Oberhausener Lichtburg Filmpalast verliehen. In vier Wettbewerben wurden 20 Preise und zahlreiche Lobende Erwähnungen vergeben. Die drei Auszeichnungen des MuVi-Preises wurden schon am Samstag, 4. Mai, verliehen. Insgesamt vergaben die Kurzfilmtage rund 43.000 Euro an Preisgeldern.