Regie, Drehbuch
Duhok, Irak

Biografie

Soleen Yusef wurde am 21. Februar 1987 in Duhok in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak geboren. Als sie neun Jahre alt war, flüchtete sie mit ihrer Familie aus politischen Gründen nach Deutschland, wo sie an verschiedenen Orten in Niedersachsen und Ostfriesland aufwuchs, bevor die Familie in Berlin ein dauerhaftes Zuhause fand.

Nach Realschulabschluss und Fachabitur an der Berliner OSZ Modeschule absolvierte Yusef eine zweijährige Gesang- und Schauspielausbildung an der Academy Bühnenkunstschule sowie eine Ausbildung zur Modenäherin. Parallel dazu sammelte sie als Assistentin in Produktion, Regie und Vertrieb bei der Firma mîtosfilm praktische Berufserfahrungen.

2008 begann Soleen Yusef ein Regiestudium an der Filmakademie Baden-Württemberg. Dort realisierte sie unter anderem den 43-minütigen Spielfilm "Trattoria" (2012), der auf der Berlinale 2012 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino uraufgeführt wurde und später im SWR-Fernsehen lief. Im Sommer 2013 nahm Yusef als Stipendiatin des Landes Baden-Württemberg an einem fünfwöchigen Workshop der Filmakademie an der University of California in Los Angeles teil.

Yusefs langer Dokumentarfilm "Der NSU-Prozess – Das Protokoll des ersten Jahres" feierte 2014 bei der Duisburger Filmwoche Premiere. Mit dem abendfüllenden Spielfilm "Haus ohne Dach" (2016) machte sie ihr Diplom an der Filmakademie Baden-Württemberg: Das in ihrer Geburtsstadt Duhok gedrehte Familiendrama über zwei in Deutschland aufgewachsene Geschwister, die als Erwachsene in den Irak zurückkehren, wurde mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem First Steps Award, mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino (Beste Produktion) beim Filmfest München und mit dem Spezialpreis der Jury beim Montréal World Film Fest. Der deutsche Kinostart erfolgte im August 2017.

Nach ihrem Abschluss begann Yusef als freie Filmemacherin zu arbeiten. Sie inszenierte mehrere Episoden der Krimiserien "SOKO Leipzig" (2016) und "Meiberger" (2018), der Hip-Hop-Dramaserie "Skylines" (2019) und der Spionageserie "Deutschland 89" (2020).

Mit dem Kinderfilm "Sieger sein" (2024) realisierte Soleen Yusef eine weitere Kinoproduktion. Der autobiografisch inspirierte Film über ein elfjähriges Flüchtlingsmädchen aus Syrien, die an einer Berliner "Problemschule" zurechtkommen muss und dabei ihr Fußballtalent unter Beweis stellt, wurde beim Deutschen Filmpreis 2024 als Bester Kinderfilm ausgezeichnet.

FILMOGRAFIE

2023/2024
  • Regie
  • Drehbuch
2019/2020
  • Regie
2018/2019
  • Regie
2014-2016
  • Regie
  • Drehbuch
2011/2012
  • Regie
  • Drehbuch
2010
  • Regie
  • Drehbuch