Eheinstitut Aurora

BR Deutschland 1961 Spielfilm

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Ein Schleif macht noch keine Morgenröte
Achtung vor Wolfgang Schleif! Wer sich in den Filmen der fünfziger Jahr ein wenig auskennt, wird bei diesem Regisseur zurückschrecken. „Blaue Jungs“, „Ach Egon“, „Blond muss man sein auf Capri“ alleine für den Produzenten Kurt Ulrich. Eine unsterbliche Blamage die Zarah-Leander-Mutterschnulze „Der blaue Nachtfalter“. Alles Filme, die keinerlei Regie-Ehrgeiz erkennen lassen, runtergekurbelt zu Schleuderpreisen, ohne Anflüge von filmischem Talent. Schleif, der Regieassistent Veit Harlans und Jud-Süß-Cutter, war nach dem Krieg der Darling geldknapper Produzenten. Schauspielerführung? Selbst „die“ Flickenschildt irrt durch die Handlung und findet ihre Rolle nicht - mal liebende Mutter, mal kalte Eheanbahnerin mit einem kriminellen Sohn. Eva Bartok kommt aus dem Zuchthaus und in der nächsten Szene trägt sie unangefochten einen Chinchilla - sieht man so aus nach fünf Jahren Haft? Nur ihre Stimme gefällt - aber es ist die von Gisela Trowe! Carlos Thompson scheint sich auch nicht sicher, was er denn nun eigentlich sein soll: Gigolo, Halb-Krimineller, Heiratsschwindler? Dann „duschat“ noch eine Inge durch die Handlung und sitzt männerbetörend kurzrockig auf der Schreibtischkante (Thompson sieht weg). Kameramann Friedl Behn-Grund soll gesagt haben: „Ina, ein bißchen mehr Duscha“. Aber auch er bleibt unter seinen Möglichkeiten und fotografiert ab, was für die „Stars“ an Dialog aufgeschrieben wurde. So wird dieses B-Filmchen, in 18 Tagen schnell abgedreht, mit einer Handlung um ein Eheanbahnungsinstitut (dieses Thema war damals aktuell und „parshipped“ heute wieder) und einer wahrhaft großen Schauspielerin, die so unendlich viel mehr könnte, zu einem traurigen Abgesang des Berliner Produzenten Kurt Ulrich. Ein Beweis mehr, wie selbst große Schauspielerinnen schwächeln, wenn sie einem Wolfgang Schleif in die Hände fallen. Dass ein solches Gfrett heute als „Film-Juwel“ verkauft wird, zeigt nur, wie heruntergekommen auch dieser Begriff mittlerweile ist.

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Drehbuch

Vorlage

Schnitt

Darsteller

Synchronsprecher

Produzent

Länge:
2835 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 15.01.1962, 27082, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.01.1962, Hamburg, Birke

Titel

  • Originaltitel (DE) Eheinstitut Aurora

Fassungen

Original

Länge:
2835 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 15.01.1962, 27082, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.01.1962, Hamburg, Birke