Unsichtbare Fährten

DDR 1988/1989 TV-Film

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Heinz17herne
Heinz17herne
Willi Schmidt (Georg Leopold) geht mit seiner Enkelin Nicole Cofalla (Floriane Eichhorn) an der Hand die Dorfstraße entlang (gedreht wurde von Oktober bis Dezember 1988 im brandenburgischen Luckenwalde) zum Abschnittsbevollmächtigten (ABV). Da er seinen Feldstecher verlegt hat, bittet er um den des Ortspolizisten, weil sich wieder ein Fuchs herumtreiben soll.

Leutnant Klaus Tetzlaw (Peter Reinhardt) tut ihm gern den Gefallen, zumal er den nächsten Tag mit seinem Schäferhund Olf zu einen mehrtätigen Hundeführerlehrgang nach Pretzsch (heute: Sachsen-Anhalt) abkommandiert ist. Sein Sohn Bernd Tetzlaw (André Schulz) ist freilich gar nicht damit einverstanden, dass sein über alles geliebter Vierbeiner zum Diensthund ausgebildet werden soll. Weshalb er Olf spätabends im Stall von Opa Schmidt versteckt. Vom ängstlichen Gegacker seiner Hühner aufgeschreckt ist dieser kurz davor, den vermeintlichen Fuchs zu erschießen – und hätte beinahe Bernd getroffen!

Die nächste Zeit wartet Bernd täglich auf die Briefträgerin mit Post vom Vater und Nachricht von Olf. Endlich sind beide wieder daheim, was gehörig gefeiert wird. Doch die Familie mit Mutter Kerstin (Constanze Roeder) und Nesthäkchen Andrea Tetzlaw (Fritzi Eichhorn) ist kaum vereint, da schlägt der Delikat-Verkaufsstellenleiter (Hans-Joachim Brieske) Alarm: Einbruch ins mit teuren West-Waren „für den gehobenen Bedarf“ gefüllte Lager. Das aus Cottbus stammende Täter-Paar, bereits für zahlreiche Einbruchs-Diebstähle quer durch die Republik verantwortlich, kann mit Olfs Hilfe dingfest gemacht werden. Oberleutnant Lutz Zimmermann bedankt sich mit Metzger-Wurst für den Hund – und mit einem Sonderlob für Bernd Tetzlaw, der mit dem Fund eines Taschentuchs in der Nähe des Tatortes die Spürnase seines besten Freundes erst in Gang setzte.

Inzwischen ist es Winter geworden, es liegt tiefer Schnee. Nachts werden bis zu sieben Minusgraden erwartet – und die sechsjährige Nicole Cofalla ist verschwunden. Olf nimmt Witterung auf und verfolgt ihre Spur bis tief in den Wald. Oberleutnant Kriesberg (Erik Veldre) gibt das Codewort „Sternennacht“ aus und ordert das ganz große Besteck mit Bereitschaftspolizei, Oberleutnant Schwanitz (Michael Berger) befehligt eine Hundertschaft, Freiwilliger Feuerwehr und Jägerschaft. Aus Pretzsch an der Elbe wird eine Hundestaffel mit dem Hubschrauber eingeflogen.

Währenddessen befragt Zimmermann die völlig aufgelösten Eltern Anette (Viola Schweizer) und Gerhard Cofalla (Gerd Blahuschek) und Kollege Oberleutnant Thomas Grawe mit Paul Halbritter (Peter Bause) den leiblichen Vater der Verschwundenen sowie den Schäfer Georg Winter (Horst Rehberg), einen einschlägig Vorbestraften. Erst als Nicoles Bruder Maikel Cofalla (Paul Winter) erzählt, dass sich seine Schwester sehr über die Rute im Nikolausstiefel geärgert hat, weshalb sie dem Kerl nun gehörig die Meinung sagen will, kann Fremdverschulden noch dazu innerhalb der Familie ausgeschlossen werden. Die Hunde, Olf mittendrin, finden die Kleine schließlich putzmunter in Erwartung des Nikolauses im Heu einer zur Wildtier-Fütterung aufgestellten Raufe.

Olf schwächelt nach einer Kolik, sodass der Tierarzt (Wolfgang Winkler) ihm eine Aufbau-Spritze verpasst. Der Vierbeiner muss im Zwinger bleiben, sodass der ABV Klaus Tetzlaw seinen abendlichen Streifgang ohne Begleitung beginnt. Als er die Ladung eines Lastwagens, der verlassen an einer Scheune steht, untersucht, wird er von hinten niedergeschlagen. Weil sein Sohn Bernd beim Füttern seines Lieblings die Zwingertür nicht verschlossen hat, kann Olf durchschlüpfen und seinen Herrn im letzten Moment vor Schlimmerem bewahren: Freddy Kleiber (Heiko Sassenberg) hat allerdings auch den Hund so stark verletzt, dass der Tierarzt ihn nur noch zusammenflicken kann: Olf ist dauerhaft dienstuntauglich, bleibt aber den Tetzlaws als Familienmitglied erhalten.

„Unsichtbare Fährten“ ist ein episodischer, aber nicht nur deshalb besonderer Krimi der Reihe „Polizeiruf 110“, schildert er, am authentischen Ort gedreht, doch recht ausführlich die Polizeihunde-Ausbildung. Auch die von Hauptmann Schulte (Joachim Nimtz) koordinierte Arbeit in der Einsatzzentrale vermittelt dem Zuschauer neue Einsichten in den Volkspolizei-Alltag, zu dem auch die ABV-Kräfte vor Ort gehören, die hier ins rechte Licht gerückt werden.

Pitt Herrmann

Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Länge:
2025 m, 74 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DD): 11.06.1989, FS-DDR

Titel

  • Originaltitel (DD) Unsichtbare Fährten
  • Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110

Fassungen

Original

Länge:
2025 m, 74 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DD): 11.06.1989, FS-DDR