Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Hauptmann Peter Fuchs
- Oberleutnant Lutz Zimmermann
- Leutnant Thomas Grawe
- Leutnant Thomas Grawe
- Marlies Briener
- Marcus Briener
- Bernd Wüst
- Prof. Hans-Werner Malesch
- Herr Nossek
- Frau von Waldow
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Bauten
Requisite
Schnitt
Ton
Mischung
Musik
Darsteller
- Hauptmann Peter Fuchs
- Oberleutnant Lutz Zimmermann
- Leutnant Thomas Grawe
- Leutnant Thomas Grawe
- Marlies Briener
- Marcus Briener
- Bernd Wüst
- Prof. Hans-Werner Malesch
- Herr Nossek
- Frau von Waldow
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Länge:
71 min
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Aufführung:
TV-Erstsendung (DD): 04.04.1986, DDR-TV
Titel
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Ein großes Talent
Fassungen
Original
Länge:
71 min
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Aufführung:
TV-Erstsendung (DD): 04.04.1986, DDR-TV
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Horst zieht die Reißleine und wirft Briener ‘raus, der vergeblich beim Inspizienten (Gerhard Vogt) um Verständnis für seine Disziplinlosigkeit wirbt. Die offenbar ein Dauerzustand ist, denn auch seine Gattin Marlies ist es leid, sich laufend neu orientieren zu müssen: In den vergangenen sechs Jahren hat sie bereits drei Ortswechsel hinnehmen müssen, weil Jens immer wieder gekündigt worden ist. Nun, da er in die Hauptstadt wechseln will, um endlich große Rollen im Fernsehen zu spielen, statt hier in Sachsen zu versauern, will sie sich und ihrem inzwischen zur Schule gehenden gemeinsamen Sohn Marcus keinen weiteren Ortswechsel zumuten.
Vor die Entscheidung gestellt, Umschulung vor Ort oder erneuter Umzug, wählt Jens Berlin und nimmt dafür die von Marlies eingereichte Scheidung und damit die Trennung von Marcus in Kauf. In der Hauptstadt haben sie freilich nicht auf ihn gewartet – und im Besetzungsbüro des Adlershofer Fernsehens schon gar nicht: die Sekretärin (Renate Bahn) rät dem gerade anwesenden Filmregisseur (Giso Weißbach) aufgrund des bis hierhin vorausgeeilten schlechten Rufes ab, Jens Briener zum Vorsprechen einzuladen. So muss sich dieser mit Nebenjobs vom Zeitungsausträger über Lagerist im Einzelhandel bis hin zum Pferdetrainer in einem Gestüt herumschlagen.
Als Briener sieht, wie eine alte Dame, die sich später als Frau von Waldow herausstellt, vom Taxifahrer an der Schönhauser Allee mit drei Koffern stehen gelassen wird, erbietet er ihr seine Hilfe. Und ist sogleich eingenommen von der „gediegenen Bürgerlichkeit“ ihrer gemütlichen Prenzlberger Altbauwohnung. Er gibt sich, mit einem aus dem Besetzungsbüro geklauten Drehbuch unterm Arm, als Szenenbildner aus und lässt sich von der sich geschmeichelt fühlenden Witwe die Wohnung zeigen. Anderntags sitzt diese im Büro von Hauptmann Peter Fuchs und zeigt einen Diebstahl wertvoller Preziosen aus Familienbesitz an.
Eine Masche, mit der er, sich als „Brauner vom Fernsehen“ ausgebend, später auch bei Frau Roeder (Blanche Kommerell) Erfolg hat, die bei Oberleutnant Lutz Zimmermann den Diebstahl von 5.000 Mark in bar und einem Sparbuch von 10.000 Mark anzeigt. Und so viel Angst vor ihrem Ehemann bekundet, dass sich Peter Fuchs bereiterklärt, der Untröstlichen abends daheim bei dessen Rückkehr beizustehen.
Claudias Vater Nossek möchte für seine Tochter, die den Tod ihrer Mutter noch nicht überstanden hat, gerne ein Pferd erwerben. Briener wittert ein Geschäft, als er aus einem Gespräch zwischen dem Gestütsdirektor Matusche (Willi Schrade) und seinem Sektionsleiter (Wolfgang Gorks) erfährt, dass der Staatszirkus Berolina einige Tiere aus seinem Bestand verkaufen will. Als Professor Malesch und seine Gattin (Karin Schröder) verreist sind, stiehlt er deren Citroen, besorgt sich vom Gestüt einen Anhänger und lässt sich als der bekannte Veterinär auftretend vom naiven Zirkusdirektor (Werner Ehrlicher) ohne Bezahlung ein Tier aushändigen, das er mit gefälschten Papieren als erstklassiges Rennpferd für 16.000 Mark in bar bei Nossek abliefert.
Den Coup feiert Briener mit dem Erwerb eines gebrauchten Polski-Fiats und seinen Nachtbar-Bekanntschaften Constanze (Petra Dobbertin) und Dagmar (Kerstin Thielemann), zwei jungen Frauen, die sich gern von ihm aushalten lassen, im exquisiten Kellerrestaurant. Doch die Glückssträhne reißt, als Claudia mit dem Zirkuspferd an einem Springturnier teilnehmen will: Bei der Anmeldung des Serafino genannten Vierbeiners würde der Betrug auffallen. So muss Briener zu einer Brachiallösung greifen, die für den Neuen im Ermittler-Team, Leutnant Thomas Grawe, zum letzten Mosaikstein zur Aufklärung der längst als zusammenhängend erkannten Fälle wird.
Weil er seinem Sohn Marcus von tollen Fernseh-Rollen geschrieben hat, schwänzt der die Karl-Stein-Oberschule und fährt mit dem Zug nach Berlin. Er kommt, den Absender der väterlichen Briefe stets im Blick, im ungünstigsten Moment in dessen Wohnung an: Jens Briener ist auf der Flucht und muss den Zehnjährigen im Auto mitnehmen. Das er nach einem riskanten Überholmanöver mit überhöhter Geschwindigkeit in den Straßengraben setzt. Glücklicherweise überleben beide, bevor das Fahrzeug spektakulär explodiert…
Es muss in der populären DDR-Krimireihe „Polizeiruf 110“ nicht immer Mord und Totschlag sein, für einen spannenden 71-minütigen Film reicht auch die Flucht eines selbstüberheblichen Schauspielers in die Kriminalität, in der er seine Verwandlungsfähigkeit als Hochstapler gewinnbringend einzusetzen weiß. Nach einem Szenarium von Joachim Goll vom 26. März bis 26. Mai 1985 in Berlin, Dresden, Meißen und Radeburg gedreht gibt Andreas Schmidt-Schaller als Leutnant Thomas Grawe in „Ein großes Talent“ seinen Serien-Einstand als Ermittler.
Pitt Herrmann