DEFA-Stiftung

Quelle: DEFA-Stiftung
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Die DEFA-Stiftung ist eine rechtsfähige, gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Berlin. Sie wurde von der Bundesrepublik Deutschland am 15. Dezember 1998 errichtet. Als Stiftungsvermögen wurde ihr der DEFA-Filmstock übertragen, der Teil des nationalen Kulturerbes ist. Ziel der Stiftung ist es, die DEFA-Filme zu erhalten und für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen sowie die deutsche Filmkultur und Filmkunst zu fördern.

 

 

 

 

 

DEFA-Filmstock

Der DEFA-Filmstock umfasst die gesamte Kinoproduktion der DDR-Filmstudios aus fast fünf Jahrzehnten. Dazu gehören rund

- 700 Spielfilme und 450 fiktionale Kurzfilme,
- 950 Animationsfilme,
- 2.000 Dokumentarfilme und 2.500 Periodika (Wochenschauen etc.),
- 6.700 deutschsprachige Synchronisationen ausländischer Filme,
- nicht veröffentlichte und Restmaterialien aus der DEFA-Produktion,
- Fotos, Plakate, Drehbücher und ihre literarischen Vorstufen, Werbematerialien, Partituren und Zulassungsunterlagen.

Mit den rund 12.000 Filmen versteht sich die DEFA-Stiftung als eine Institution, die kulturelles Wissen vermitteln möchte. Ihre Filme bilden einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen und zur Lebens- und Werteorientierung.

Alle Filme sind mit den relevanten filmografischen Angaben in einer Datenbank auf der Homepage der Stiftung verzeichnet.

Förderung

Die Stiftung ist aktiv fördernd tätig. Zur Entscheidung über Anträge auf Förderung wird ein Ausschuss aus Mitgliedern des Stiftungsrats gebildet. Die DEFA-Stiftung vergibt Fördermittel an Privatpersonen, Körperschaften des öffentlichen Rechts und gemeinnützige Institutionen. Sie fördert die wissenschaftliche und publizistische Erschließung und Auswertung des DEFA-Filmstocks, Ausstellungen, Symposien und Veranstaltungen auf filmkulturellem Gebiet. Sie unterstützt kinemathekarische und museale Projekte und vergibt Stipendien, die der Entwicklung deutscher Filmkultur und der Vorbereitung filmkünstlerischer Arbeiten dienen. Seit ihrem Bestehen hat die DEFA-Stiftung rund 3,5 Millionen Euro für die Förderung von Filmkunst und Filmkultur zur Verfügung gestellt, davon 500.000 € im Geschäftsjahr 2006.

Preise der DEFA-Stiftung

Zur Förderung der deutschen Filmkunst und Filmkultur lobt die DEFA-Stiftung jährlich folgende Preise aus:

- Preis für Verdienste um den deutschen Film (15.000 €),
- Preis zur Förderung der deutschen Filmkunst (15.000 €),
- Preis zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses (7.500 €),
- drei Kinoprogrammpreise (je 5.000 €).

Zur Entscheidung über die Vergabe der Preise wird eine Jury aus Mitgliedern des Stiftungsrats gebildet. Des Weiteren werden auf internationalen und nationalen Festivals in Deutschland Förderpreise als Stipendien in Höhe von 4.000 € vergeben.

Struktur

Die satzungsmäßigen Organe der DEFA-Stiftung sind der Stiftungsrat und der Vorstand. Der Stiftungsrat besteht aus zehn Mitgliedern und wird für drei Jahre berufen. Die Mitglieder kommen aus dem Ressort der Beauftragten für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, aus dem Bundesministerium der Finanzen, dem Bundesarchiv, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und den Ländern Berlin/Brandenburg und Sachsen. Außerdem benennen die Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen eine Persönlichkeit aus dem Bereich von Kunst und Kultur.

Der Vorstand leitet die Stiftung nach Maßgabe der Satzung in eigener Verantwortung und ist zum gewissenhaften und sparsamen Umgang mit dem Stiftungsvermögen und den sonstigen Mitteln verpflichtet.

Stiftungsvermögen

Das Stiftungsvermögen besteht aus den unveräußerlichen Leistungsschutz– und Nutzungsrechten am DEFA-Filmstock und an dem Verkaufserlös einer Immobilie in Berlin. Die Stiftung verfügt zurzeit über ein Stiftungskapital in Höhe von etwa 8 Mill. Euro. Zur Erfüllung des Stiftungszwecks werden nur die Erträge des Stiftungsvermögens und die Einnahmen aus der Auswertung des Rechtebestandes verwandt.

Um das Stiftungskapital in seinem Bestand ungeschmälert zu erhalten, bildet die Stiftung satzungsgemäß Rücklagen. Zur Sicherung und Erfüllung des Stiftungszwecks soll die Rücklage langfristig erhalten bleiben.

Zeitzeugen-Archive

Neben den DEFA-Produktionen gehört zum Rechtebestand der DEFA-Stiftung ein umfangreiches Archiv audiovisueller Zeitzeugenberichte. Dazu zählen derzeit das Zeitzeugen-Archiv Thomas Grimm bei der DEFA-Stiftung, das Cintec-Archiv und im Auftrag der Stiftung produzierte Interviews mit Künstlern der DEFA.

Das Archiv umfasst auf circa 9.000 sendefähigen Kassetten Zeitzeugenberichte und Dokumentationen zur neueren deutschen Geschichte, Politik, Wissenschaft, Kultur und Alltagskultur. Die Stiftung möchte diese Bestände als Teil des kulturellen Gedächtnisses bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Öffentlichtsarbeit

Mit ihrer Schriftenreihe hat die DEFA-Stiftung eine informative Reihe etabliert, die über die Geschichte, Aufarbeitung und Rezeption der ostdeutschen Kinematographie Auskunft gibt. Insbesondere Ergebnisse aus der öffentlichen Förderung der Stiftung finden hier ein Publikum. Weitere Arbeiten zur DEFA werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen veröffentlicht.

Die gedruckten Publikationen werden durch die Homepage der DEFA-Stiftung ergänzt. Sie bietet einen Einblick in die Arbeit der Stiftung. Der Nutzer findet Fragen zum aktuellen Geschehen, zur Geschichte, Förderung, Filmstock und zu Publikationen beantwortet. Neben einer Datenbank, in der alle zum Rechtebestand der DEFA-Stiftung gehörenden Filme erfasst sind, werden auf der Homepage weitere Datenbestände, z.B. eine Chronik und Bibliografie zur DEFA, zur Verfügung gestellt. Der elektronisch versendete Newsletter dokumentiert die Arbeit und Förderaktivitäten der DEFA-Stiftung. Er sorgt für die notwendige Transparenz und Publizität der Stiftung.

Partner

Die DEFA-Stiftung arbeitet mit unterschiedlichen Partnern zusammen.
Die Stiftung Deutsche Kinemathek nimmt die weltweite gewerbliche und nicht gewerbliche Auswertung des DEFA-Filmstocks und der Zeitzeugen-Archive vor und vergibt Lizenzen für die Aufführung von DEFA-Filmen im Kino. PROGRESS Film-Verleih ist kommerzieller Auswerter des kompletten DEFA-Filmstocks der DDR in den Bereichen TV, Home Entertainment, Online und Ausschnittdienst. ICESTORM Entertainment ist zentraler Verwerter des DEFA-Filmstocks auf DVD, Blu-ray und anderen Trägermedien, weitere Partner sind absolut MEDIEN, die Edition Filmmuseum und Filmjuwelen. Das Bundesarchiv-Filmarchiv verwahrt die filmischen Ausgangsmaterialien und sieht sich der dauerhaften Erhaltung des DEFA-Filmstocks verpflichtet.

DEFA-Stiftung
Franz-Mehring-Platz 1
10243 Berlin
(030)-2978-4810
Fax: 030 -2978-4811
www.defa-stiftung.de
Email: info@defa-stiftung.de