Preise beim Fünf-Seen-Filmfestival verliehen

Am Sonntag, 4.8.2013 wurden in der Starnberger Schlossberghalle die wichtigsten Preise des 7. Fünf Seen Filmfestivals verliehen. Der deutsch-serbische Film "Kreise" ("Circles") von Srdan Golubovic ging als Gewinner des Fünf Seen Filmpreises hervor.

Die Begründung der Jury lautet: "Der serbische Film "Kreise" ist (...) großes Kino, denn hier geht es um elementare Fragen, vor denen jeder gelegentlich steht. Wie reagiere ich auf offenbare Ungerechtigkeit? [...] Was tue ich, wenn sich die Möglichkeit zur Rache oder zur Vergebung bietet? [...] Diese Fragen beantwortet Golubovic auf nachvollziehbare, drastische Art. Aber er tut dies eben mit Mitteln des Kinos [...]. Und "Kreise" erinnert dabei an Großes Kino der Vergangenheit, an Filme von Sergio Leone oder Michael Curtiz. Man kann sich den Film auch mit Starbesetzung vorstellen, mit Robert DeNiro oder Ingrid Bergmann – dann wäre er sofort Oscar-verdächtig." Der Film erhält 5.000 Euro, gestiftet vom Landkreis Starnberg. Auf der diesjährigen Berlinale gewann "Kreise" bereits den Preis der Ökumenischen Jury, beim goEast Filmfestival 2013 den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie.

Den Nachwuchspreis des Fünf Seen Filmpreises vergab die Jury an die deutsch-georgische Koproduktion "Die langen hellen Tage" ("In Bloom") von Nana Ekvtimishvili und Simon Groß. In der Jury-Begründung heißt es u.a.: "Die liebevolle Inszenierung geht Hand in Hand mit der fokussierten, unprätentiösen Kamera. Auf diese Weise wird den großartigen SchauspielerInnen Zeit und Raum gegeben, (sich zu entfalten) aufzublühen in Motiven, die nicht eine Welt behaupten, sondern immer eine Welt sind. Der Film sucht und findet in der größten Hoffnungslosigkeit Momente des Glücks und der Poesie." Der Film erhält 1.500 Euro, gestiftet vom Mediencampus Bayern sowie einen Viewfinder, Mark Vb im Wert von 1.000 Euro, gestiftet von der Künstlerkanzlei Schmidt-Hug / München.

Der Drehbuchpreis ging an das deutsch-norwegische Drama "Zwei Leben" von Georg Maas. Das Drehbuch stammt von Georg Maas, Christoph Tölle und Ståle Stein Berg. Die Jury lobte sowohl die "hervorragenden Hauptdarstellerinnen Juliane Köhler und Liv Ullmann" als auch das "raffiniert gebaute Drehbuch von Christoph Tölle, Stale Stein Berg und Georg Maas. [...] Wie die Autoren aus den historischen Fakten eine fiktionale Handlung schufen, zeugt von großem dramaturgischen Verständnis, das man leider so häufig vermisst. Das Drehbuch hebt sich vom deutschen Durchschnitt wohltuend ab und erfüllt in der Klarheit, in der komplexe Zusammenhänge erzählt werden, und in der Souveränität, mit der Emotionen geweckt werden, internationale Ansprüche." Der Drehbuchpreis ist mit 2.000 Euro dotiert, gestiftet von der Stadt Starnberg.

Gewinner des Dokumentarfilmpreises sind in diesem Jahr zwei Filme: Die Schweizer Dokumentation "Vaters Garten" von Peter Liechti sowie die deutsche Dokumentation "Still" von Matti Bauer. Die Begründung der Jury für "Vaters Garten": "Peter Liechti findet in seinem ebenso persönlichen wie über sich hinausweisenden Familienporträt einen außergewöhnlichen, wagemutigen filmischen Zugang." An "Still" lobte die Jury die "sehr persönliche, klar strukturierte Geschichte". Die Filme erhalten gemeinsam 3.000 Euro, gestiftet von der Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg.

Der Träger des Horizonte-Filmpreises war die türkische Produktion "Jin" von Reha Erdem, einem "Plädoyer für Menschlichkeit, wo sie unmöglich erscheint, mit all den ureigenen Mitteln, die einem Filmemacher zur Verfügung stehen". Erdem beschönige nichts, er "[...] entführt den Zuschauer in eine trügerische Zauberwelt, nur um ihn mit bisweilen drastischen Szenen immer wieder mit der bitteren Realität zu konfrontieren, die kein Happy-End kennt.", so die Jury. Der Film erhält 2.000 Euro, gestiftet von der Gemeinde Herrsching.

Mit dem Publikumspreis des 7. Fünf Seen Filmfestivals wurde der polnisch-französische Spielfilm "Imagine" von Andrzej Jakimowsk ausgezeichnet. Der Film erhält 2.000 Euro, gestiftet von der Süddeutschen Zeitung für eine weitere Kinokopie.

Bereits am 1.8.2013 hatte das Publikum auf der alljährlichen nächtlichen Dampferfahrt des Fünf Seen Filmfestivals auf dem Starnberger See den Kurzfilm "Nashorn im Galopp" von Erik Schmitt als Sieger des Kurzfilmwettbewerbs Goldenes Glühwürmchen gekürt und die Produktion "Ich hab noch Auferstehung" von Jan-Gerrit Seyler zum Sieger des Short Plus Awards bestimmt.

Quelle: www.fsff.de