Peer Raben gestorben

Der Filmkomponist Peer Raben ist am Sonntagabend im Alter von 66 Jahren im bayerischen Mitterfels verstorben.

Während seiner engen und langjährigen Zusammenarbeit mit dem Regisseur Rainer Werner Fassbinder schrieb Peer Raben u.a. die Musik für Filme wie "Lili Marleen" und den aufwändigen Mehrteiler "Berlin Alexanderplatz". Bei frühen Werken Fassbinders engagierte er sich auch als Produzent und spielte kleine Nebenrollen.

Raben wurde als Wilhelm Rabenbauer am 3. Juli 1940 in Viechtafell (Bayrischer Wald) geboren. 1966 ist er Mitbegründer des Action-Theaters in München, aus dem 1968 das antiteater hervorgeht. Er arbeitet als Autor, Schauspieler, Komponist und Regisseur und schreibt Bühnenmusiken für die Inszenierungen Rainer Werner Fassbinders, aber auch für Peymann, Minks, Gruber, Zadek und Schroeter.

Daneben gestaltet er Hörspiele und produziert als Inhaber der Firma antiteater-x-film – die 1971 aufgelöst wird – alle Spielfilme Fassbinders in den Jahren 1969 und 1970. Ab 1973 profiliert er sich weiter als Komponist der Fassbinder-Filme, und steuert zahlreiche Musiken zu Kino- und Fernsehproduktionen bei.

Insgesamt komponierte Raben Musik für rund 90 Kino- und Fernsehfilme. 1980 wird er beim Deutschen Filmpreis mit dem Filmband in Gold für seine Kompositionen für "Die Reinheit des Herzens" und "Die Ortliebschen Frauen" ausgezeichnet. 1981 inszeniert Raben – der neben Soundtrack- auch Chanson-Alben veröffentlicht – seinen ersten Kinofilm "Heute spielen wir den Boss".

2003 wurde Raben für sein Gesamtwerk mit der Berlinale-Kamera geehrt. Ende 2005 gründete er in München die "Werkstatt Raben". Dort entwickelte er gemeinsam mit jungen Komponisten Musik für Kino- und Fernsehfilme sowie für Theater und Werbung.