Berlinale 2024: Preise der unabhängigen Jurys, Generation- und weitere Preise

Neben den Preisen im offiziellen Wettbewerb der Berlinale wurden am Wochenende die Preise der Kinder- und Jugendfilm-Wettbewerbe Generation, die Preise der unabhängigen Jurys sowie weitere Preise vergeben.

 

Generation – Preise und Jurys
Der Wettbewerb Generation Kplus stellt die jüngste offizielle Berlinale Jury, die, bestehend aus sieben Kindern im Alter von elf bis 14 Jahren, nicht älter als das Publikum im Kino ist. Darüber hinaus besteht die Jury des Wettbewerbs Generation 14plus aus fünf Jugendlichen. Qualifizieren für die Teilnahme in den beiden Jurys konnten sich alle jungen Festivalbesucher*innen, die über die Filmfragebögen ihre Einschätzungen zu Generationen-Filmen geteilt haben. Daneben vergibt die Internationale Jury Preise in den beiden Generation-Wettbewerben.

Preise der Kinderjury Generation Kplus

Gläserner Bär für den Besten Film: "It’s Okay!" von Kim Hye-young

Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: "Papillon" ("Butterfly") von Florence Mailhe

Preise der Generation Kplus Internationale Jury

Großer Preis für den Besten Film: "Reinas" von Klaudia Reynicke

Spezialpreis für den Besten Kurzfilm: "A Summer’s End Poem" von Lam Can-zhao

Preise der Jugendjury Generation 14plus

Gläserner Bär für den Besten Film: "Last Swim" von  Sasha Nathwani

Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: "Cura sana" von Lucía G. Romero

Preise der Generation 14plus Internationale Jury

Großer Preis für den Besten Film: "Comme le feu" ("Who by Fire") von Philippe Lesage

Spezialpreis für den Besten Kurzfilm: "Un pájaro voló" ("A Bird Flew") von Leinad Pájaro De la Hoz

Preise der unabhängigen Jurys
Als unabhängig gelten Jurys, die ihre Preise im Namen externer, vom Festival unabhängiger Organisationen und Institutionen vergeben. Dementsprechend vergeben die unabhängigen Jurys ihre Preise nach unterschiedlichen Kriterien, je nach dem speziellen Anliegen, das sich mit der Auszeichnung verbindet.

Preise der Ökumenischen Jury
Seit 1992 sind die internationalen Filmorganisationen der evangelischen und der katholischen Kirchen - Interfilm und Signis - durch eine aus sechs Mitgliedern bestehende gemeinsame ökumenische Jury vertreten. Die Jury vergibt ihren Hauptpreis für einen Film aus dem Wettbewerb, sowie je einen mit 2.500 Euro dotierten Preis für einen Film aus der Sektion Panorama und aus dem Programm des Forums. Die Jury ehrt mit den Preisen Filmschaffende, die in ihren Filmen ein menschliches Verhalten oder Zeugnis zum Ausdruck bringen, das mit dem Evangelium in Einklang steht, oder die es in ihren Filmen schaffen, das Publikum für spirituelle, menschliche und soziale Werte zu sensibilisieren.

Preisträgerfilm Wettbewerb 2024
"Keyke mahboobe man" ("My Favourite Cake") von Maryam Moghaddam & Behtash Sanaeeha

Preisträgerfilm Panorama 2024
"Sex" von Dag Johan Haugerud

Preisträgerfilm Forum 2024
"Marijas klusums" ("Maria’s Silence") von Dāvis Sīmanis

Preise der FIPRESCI-Jury
Die Jurys der "Fédération Internationale de la Presse Cinématographique" (FIPRESCI), des internationalen Verbands der Filmkritik, sichten Filme aus dem Programm des Wettbewerbs und in den Sektionen Encounters, Panorama und Forum. Pro Sektion wird ein Preis für den besten Film vergeben.

Preisträger Wettbewerb 2024
"Keyke mahboobe man" ("My Favourite Cake") von Maryam Moghaddam & Behtash Sanaeeha

Preisträger Encounters 2024
"Dormir de olhos abertos" ("Sleep with Your Eyes Open") von Nele Wohlatz

Preisträger Panorama 2024
"Faruk" von Aslı Özge

Preisträger Forum 2024
"The Human Hibernation" von Anna Cornudella Castro

Gilde Filmpreis im Wettbewerb
Die Jury des "Gilde Filmpreis im Wettbewerb" setzt sich aus drei Juror*innen zusammen, die Kinobetreiber*innen und Mitglieder der AG Kino - Gilde e.V. sind. Ihre Auszeichnung wird an einen Film des Wettbewerbs vergeben.

Preisträger 2024
"Sterben" von Matthias Glasner

CICAE Art Cinema Award
Für die "Confédération Internationale des Cinémas D´Art et Essai" (C.I.C.A.E.), den Internationalen Verband der Filmkunsttheater, sind zwei Jurys auf der Berlinale tätig: eine vergibt einen Preis an einen Film des Panoramas, eine kürt einen Film des Forums.

Preisträger Panorama 2024
"Sex" von Dag Johan Haugerud

Preisträger Forum 2024
"Shahid" von Narges Kalhor

Label Europa Cinemas
Das "Label Europa Cinemas" wurde auf dem Filmfestival in Cannes 2003 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel der Initiative ist die Förderung europäischer Filme, ihres Verleihs und ihrer Wahrnehmung beim Publikum und in den Medien. Es wird jeweils ein europäischer Film der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes und seit 2004 auch der Venice Days in Venedig mit dem Label durch eine Jury von Mitgliedskinobetreiber*innen ausgezeichnet. 2005 wurde diese Auszeichnung zum ersten Mal auf der Berlinale vergeben, und zwar an einen europäischen Film des Panoramas.

Preisträger 2024
"Sex" von Dag Johan Haugerud

TEDDY AWARDS
Der TEDDY AWARD, der bedeutendste queere Filmpreis der Welt, ist eine gesellschaftlich engagierte politische Auszeichnung, die Filmen und Personen zugutekommt, die queere Themen auf einer breiten gesellschaftlichen Ebene kommunizieren und somit einen Beitrag für mehr Toleranz, Akzeptanz, Solidarität und Gleichstellung in der Gesellschaft leisten. Der Preis wird im Rahmen der Berlinale in den Kategorien Bester Spielfilm, Bester Dokumentar-/ Essayfilm und Bester Kurzfilm und Jury Award sowie als Special Teddy Award an herausragende Persönlichkeiten vergeben. Filme aus allen Sektionen der Internationalen Filmfestspiele Berlin konkurrieren jedes Jahr um die TEDDY AWARDS.

Bester Spielfilm 2024
"All Shall Be Well" von Ray Yeung

Bester Dokumentar-/ Essayfilm 2024
"Teaches of Peaches" von Philipp Fussenegger & Judy Landkammer

Bester Kurzfilm 2024
"Grandmamauntsistercat" von Zuza Banasińska

Jury Awards
"Crossing" von Levan Akin

Special Teddy Award
Lothar Lambert

Caligari-Filmpreis
Die aus drei Mitgliedern bestehende Jury vergibt den Caligari-Filmpreis an einen Film des Forums. Der Preis wird vom "Bundesverband kommunale Filmarbeit" und dem Streamingportal filmfriend gestiftet. Er ist mit 4.000 Euro dotiert, wobei die eine Hälfte an die Regisseur*innen des Films geht, die andere den Verleih fördert.

Preisträger 2024
"Shahid" von Narges Kalhor

Friedensfilmpreis
Der unabhängige Friedensfilmpreis prämiert jährlich Filme, die durch eine eindringliche Friedensbotschaft und ästhetische Umsetzung des Filmthemas überzeugen. Die Jury besteht aus sieben Mitgliedern, die Filme aus allen Sektionen sichten. Der Friedensfilmpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird in Form einer Bronzeplastik von Otmar Alt verliehen. Getragen wird der Preis von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Weltfriedensdienst e.V.

Preisträger 2024
"Favoriten" von Ruth Beckermann

Amnesty International Filmpreis
Die deutsche Sektion von Amnesty International verlieh auf der Berlinale 2005 erstmalig den Amnesty International Filmpreis. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Ziel des Preises ist es, die Aufmerksamkeit von Fachbesucher*innen und breitem Publikum auf das Thema Menschenrechte zu lenken und Filmschaffende dazu zu ermutigen, sich dieses Themas verstärkt anzunehmen. Dr. Alice Brauner, Jannick Schümann und Anne-Catherine Paulisch bildeten die diesjährige Jury.

Preisträger 2024
"The Strangers' Case" von Brandt Andersen

Heiner-Carow-Preis
Der Heiner-Carow-Preis wird zur Förderung der deutschen Filmkunst an einen Langfilm aus den Sektionen Wettbewerb, Berlinale Special, Encounters, Panorama, Forum, Forum Expanded oder Generation vergeben, der im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin seine Weltpremiere feiert. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der DEFA-Stiftung ausgelobt. Er wird für einen ersten oder zweiten, majoritär deutschen Dokumentar- oder Spielfilm, an eine*n Filmemacher*in, der*die gegenwärtig in Deutschland ansässig und tätig ist, vergeben.

Preisträger 2024
"Ivo" von Eva Trobisch

Preis der AG Kino – Gilde – Cinema Vision 14plus
Mit einer unabhängigen Jury engagieren sich die Festivalsektion Generation und AG Kino – Gilde e.V. in Kooperation mit VISION KINO für die Stärkung von innovativem Kino für junge Menschen auch über die Berlinale hinaus. Eine dreiköpfige Jury aus Kinobetreiber*innen vergibt den Preis an einen herausragenden Langfilm aus dem Wettbewerb Generation 14plus. Die Gewinnerfilme der letzten zwei Jahre werden nach dem Festival auf einer bundesweiten Kinotour von der AG Kino – Gilde sowie VISION KINO begleitet und erhalten die Chance, ihre Strahlkraft in den Programmen engagierter Kinos zu entfalten. Flankiert von Filmvermittlungsangeboten werden sie von jungen Kinogänger*innen entdeckt.

Preisträger 2024
"Last Swim" von Sasha Nathwani

Publikumspreise
Zusätzlich zu den zahlreichen durch Jurys verliehenen Auszeichnungen wird seit 1999 der Panorama Publikums-Preis gemeinsam von radioeins (rbb), dem rbb Fernsehen und dem Panorama vergeben. Hierfür können alle Besucher*innen der Berlinale mittels Stimmzettel in der Sektion Panorama votieren.

Preisträger Spielfilm 2024
"Memorias de un cuerpo que arde" ("Memories of a Burning Body") von Antonella Sudasassi Furniss

Preisträger Dokumentarfilm 2024
"No Other Land" von Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szor

Leser*innenpreise
Seit vielen Jahren stellen die beiden Berliner Tageszeitungen "Berliner Morgenpost" und der "Tagesspiegel" jeweils eine Leser*innenjury zusammen und zeichnen einen Spielfilm des Wettbewerbs bzw. den besten Film in der Sektion Encounters aus.

Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost 2024
"Sterben" von Matthias Glasner

Preis der Leser*innenjury des Tagesspiegel 2024
"Une famille" ("A Family") von Christine Angot

Förderpreise
Ebenfalls ein fester Bestandteil der Berlinale Auszeichnungen sind die verliehenen Förderpreise. Diese sollen insbesondere dem Filmnachwuchs zugutekommen.

Kompagnon Fellowship
Ab 2023 vergibt Berlinale Talents das 2017 gemeinsam mit der Perspektive Deutsches Kino initiierte Kompagnon Fellowship allein, aber im Sinne der festivalweiten Förderung des deutschen Nachwuchses durch die Berlinale. Regisseur*innen und Drehbuchautor*innen eines Kurz- oder Langfilms aus dem 2023er Jahrgang der mittlerweile eingestellten Sektion Perspektive Deutsches Kino können sich 2024 noch bewerben – genau wie dauerhaft in Deutschland lebende Teilnehmende der Script Station, Doc Station, der Short Form Station oder des Talent Project Market der aktuellen Edition von Berlinale Talents. Eine dreiköpfige Jury wählt jeweils eine*n Gewinner*in von Berlinale Talents und Perspektive Deutsches Kino aus. Neben einem Stipendium von 5.000 Euro (2.500 Euro für Kurzfilme) zur unabhängigen Drehbuch- bzw. Projektentwicklung bietet der "Kompagnon" ein Mentor*innenprogramm zur Stärkung der künstlerischen Handschrift, berufsbegleitende Coachings sowie die bessere Vernetzung mit der Branche.

Preisträger 2024
"The Shore" von Vladimir Beck (Berlinale Talents 2024, Script Station)

"Traversée" von Tizian Stromp Zargari (Perspektive Deutsches Kino 2023, Alumnus)

ARTEKino International Award
ARTE vergibt seit 2011 den mit 6.000 Euro dotierten ARTEKino International Award an eins der für den Berlinale Co-Production Market ausgewählten Projekte.

Preisträger 2024
"Ich bin Marika" von Hajni Kis, produziert von Proton Cinema

Eurimages Co-Production Development Award
Eurimages vergab 2015 erstmals den mit 20.000 Euro dotierten Eurimages Co-Production Development Award an die Produzent*innen eines der ausgewählten Projekte des Berlinale Co-Production Market. Berücksichtigt werden Projekte in der offiziellen Auswahl, die als Kino-Koproduktion zwischen mindestens zwei Eurimages-Mitgliedsländern geplant sind. Es darf sich dabei nicht um rein finanzielle Koproduktionen handeln. Herausragende künstlerische Qualität und die Chancen des Projektes, als mehrheitlich europäische Koproduktion realisiert zu werden, sind die Hauptkriterien bei der Vergabe des Preises.

Preisträger 2024
"Screaming Girl" von Antonio Lukich, prodzuziert von ForeFilms

VFF Talent Highlight Award
Der Talent Project Market bietet zehn an Berlinale Talents teilnehmenden Produzent*inne die Möglichkeit, ihre Projekte potentiellen Koproduzent*innen und Finanziers im Berlinale Co-Production Market vorzustellen. Seit 2004 wird der mit 10.000 Euro dotierte VFF Talent Highlight Award im Rahmen des Talent Project Market von der VFF - Verwertungsgesellschaft für Film- und Fernsehproduzenten gestiftet. Eine internationale Jury vergibt neben dem Hauptpreis zwei Nominierungspreise à 1.000 Euro.

Preisträger 2024
"Silence Sometimes" von Álvaro Robles, produziert von Mireia Vilanova (Cartuna)

Talents Footprints – Mastercard Enablement Programme
Im Rahmen der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN legt Berlinale Talents seine Schwerpunkte auf einen verbesserten Zugang zu Bildung, auf Geschlechtergerechtigkeit und Diversität, auf Umweltschutz sowie eine starke Rolle der Kultur beim Erhalt von Frieden und internationaler Verständigung. Seit 2020 fördert Berlinale Talents mit dem "Mastercard Enablement Programme" drei Talente und Alumni (5.000 Euro monetäre Förderung und 5.000 Euro für Mentorenbetreuung und Coaching) gezielt beim Auf- und Ausbau ihrer filmbezogenen sozialen Initiativen.

Preisträger 2024
Esther Kemi Gbadamosi, Radioxity Stop Motion Animation Academy
Perivi John Katjavivi, Return to the Source: Film Workshop & Residency Programme
Shuchi Talati, UnderCurrent
Sydelle Willow Smith, Sunshine Cinema

Quelle: www.berlinale.de