Nachts im Grünen Kakadu

BR Deutschland 1957 Spielfilm

Inhalt

Die Inhaberin eines traditionsreichen Instituts für Gesellschaftstanz und Benimm steht kurz vor der Pleite. In dieser aussichtslosen Lage erbt die junge Frau einen zwielichtigen Nachtclub, den sie voller Elan in ein florierendes Tanzrevue-Lokal verwandelt – zunächst sehr zum Missfallen ihrer vornehmen Familie.

 

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Falk Schwarz
Der Einfall als Reinfall
Wenn sie doch nur ihre rasche Beinarbeit, ihre waghalsigen Sprünge, ihre verwirrend schnellen Pirouetten, ihr Gefühl für Rhythmus und für die tänzerische Umsetzung ausschließlich auf die Revueeinlagen konzentriert hätte - man würde einen Kotau vor dieser Marika Rökk machen, die im Alter von 44 Jahren derart Gekonntes auf die Bretter legt! Aber es bleibt eben nicht beim Tanz. Sie schauspielert auch. Wenn sie als toupierte, strenge Anstandslehrerin mit Brille und Kostüm ihren Schülern den Boogie-Woogie verbietet, scheint alles getürkt, nichts ist wahr, nichts so gemeint, nur schlecht dahergesagt. Das mag ein Einfall des Regisseurs sein, aber hier ist der Einfall ein Reinfall. Noch schlimmer wird es, wenn Frau Rökk mit ihrer sehr hohen Stimme und dem schwer anzuhörenden ungarischen Akzent auch noch ein kauderwelschendes Amerikanisch draufsetzt. Dieter Borsche bringt bei dieser unernsten Camouflage immerhin noch den Mut auf, gut gelaunt zu bleiben, und die Miene nicht zu verziehen, wenn ihm die aus der Nähe erstaunlich kühle Rökk schlussendlich von der Bühne in die Arme fällt. Nebenrolle am Rande: der verläßliche Joseph Offenbach als lächelnd-strenger Gerichtsvollzieher, der der Hysterie der Anderen geduldig zusieht und seiner Arbeit nachgeht - egal, was da an Tohuwaboe angezettelt wird. Zum Schluss versinkt alles in bunten Bühnenbildern (Kirchhoff/ Becker), die leider nicht die Nonchalance und unverkitschte Farbigkeit eines Jean-Pierre Ponelle austrahlen, aber die hochhackig klackernde Beinarbeit der Bluebellgirls ausreichend gut zur Geltung bringen. Bemerkung am Rande: Ehemann Nummer zwei der Rökk spielt ebenfalls mit (als Conferencier, der nur allzu deutlich macht, dass die im „Kakadu“ herumsitzenden Komparsen keine wirkliche Herausforderung sind). Was wohl Ehemann Nummer eins im Regiestuhl dazu gesagt hat? Das Zweitbeste an diesem Film ist der mitspielende Kakadu - und der ist nicht grün, sondern weiß.

Credits

Regie

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Ton

Musik-Tonaufnahme

Choreografie

Musik

Liedtexte

Darsteller

Mitwirkung

Produktionsfirma

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 1957: Real-Film-Studios Hamburg-Wandsbek
Länge:
2666 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1.66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 27.11.1957, 15796, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.11.1957, Frankfurt am Main, Turm-Palast;
Uraufführung (DE): 28.11.1957, Berlin, Ufa-Pavillon

Titel

  • Originaltitel (DE) Nachts im Grünen Kakadu

Fassungen

Original

Länge:
2666 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1.66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 27.11.1957, 15796, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.11.1957, Frankfurt am Main, Turm-Palast;
Uraufführung (DE): 28.11.1957, Berlin, Ufa-Pavillon