Der Filmproduzent Günter Rohrbach wird für sein Lebenswerk mit dem Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Dies hat der Stadtrat der Landeshauptstadt München gestern auf Empfehlung einer Jury beschlossen.
Der Kulturelle Ehrenpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jährlich an eine Persönlichkeit von internationaler Ausstrahlung mit engem Bezug zu München für ihre kulturellen beziehungsweise wissenschaftlichen Leistungen vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger der letzten Jahre waren Dieter Hildebrandt, Senta Berger, Jürgen Habermas, Uwe Timm, Werner Herzog, Herlinde Koelbl und zuletzt Klaus Doldinger.
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt:
"Günter Rohrbach ist einer der wagemutigsten, innovativsten und einflussreichsten deutschen Produzenten, der München als Filmstadt zu weltweiter Anerkennung verholfen hat. Sein Schaffen umspannt mehrere Dekaden Filmgeschichte, und auch heute noch ist er aktiv als Produzent tätig. Als Studiochef der Bavaria produzierte er internationale Erfolge wie unter anderem 'Das Boot', 'Die unendliche Geschichte', 'Berlin Alexanderplatz' und große Kinohits wie 'Stalingrad', 'Rennschwein Rudi Rüssel', 'Pappa ante Portas', 'Schtonk‘ und 'Die Sieger'. Allein schon an dieser kleinen Auswahl sind die Bandbreite seines filmischen Schaffens und sein Ausnahmetalent zu erkennen.
Günter Rohrbach wurde 1928 in Neunkirchen an der Saar geboren und studierte nach dem Krieg Germanistik, Theaterwissenschaften und Psychologie in Bonn. Er promovierte mit einer Arbeit über Grimmelshausens 'Simplicissimus'. In dieser Zeit schrieb Rohrbach auch für die Zeitschrift 'Filmkritik' und die 'Frankfurter Hefte' und gründete den Bonner Filmclub. Nach vielen Jahren im WDR Köln (1961-1979), wurde er 1979 Geschäftsführer der Bavaria Film GmbH. In dieser Zeit baute er die Bavaria zum multimedialen Produktions- und Service-Unternehmen um, und war an fast allen relevanten deutschen Kino-Großproduktionen beteiligt. Günter Rohrbachs filmisches Oeuvre wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Dazu gehören unter anderem: mehrmals der Bundesfilmpreis, der Bayerische Filmpreis, die Goldene Kamera, der Adolf-Grimme-Preis, der Emmy Award, der BAFTA Award und Nominierungen für den Golden Globe und die Oscars.
Mit dem Kulturellen Ehrenpreis wird Günter Rohrbach für sein großartiges, international bedeutendes Lebenswerk und seine langjährige Verbundenheit zur Landeshauptstadt München gewürdigt."
Der Jury unter dem Vorsitz von Stadtrat Richard Quaas (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters gehörten an: Klaus Doldinger (Preisträger 2016), Professor Hans-Jürgen Drescher (Bayerische Theaterakademie August Everding), Tanja Graf (Literaturhaus München), Diana Iljine (Filmfest München), Andrian Kreye (Süddeutsche Zeitung), Dr. Angelika Nollert (Die Neue Sammlung) und Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers sowie aus dem ehrenamtlichen Stadtrat Walter Zöller (CSU-Fraktion), Klaus Peter Rupp und Christian Vorländer (beide SPD-Fraktion) und Dr. Florian Roth (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste).
Der Preis wird am 20. Februar 2018 durch Oberbürgermeister Dieter Reiter im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung überreicht.
Quelle: www.muenchen.de