Johannes Duncker, 1984 geboren, wuchs als Sohn einer evangelischen Pfarrersfamilie in Deutschland und Istanbul auf. Er studierte in Rom und Köln Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Anglistik und Geschichte.  

Gemeinsam mit İlker Çatak, der bereits ein Schulfreund von Duncker war, drehte er 2005 seinen ersten Kurzfilm "Eskimo Frosch", über eine Liebesgeschichte in Istanbul. Beide gründeten die Produktionsfirma 24LiesPerSecond und realisierten - teils auch gemeinsam - eine Reihe von Kurzfilmprojekten, die auf verschiedenen deutschen und internationalen Festivals und im deutschen Fernsehen gezeigt wurden. Duncker zeichnete hierbei häufig für Regie und Drehbuch, gelegentlich auch für Kamera und Schnitt verantwortlich. Für "Als Namibia eine Stadt war" (2010) wurden Duncker und Çatak auf dem Zagreb Film Festival mit dem Preis für den Besten Kurzfilm ausgezeichnet, die FBW kürte ihn zum Kurzfilm des Monats.

Nachdem Duncker bereits für Çataks vielfach ausgezeichneten "Es gilt das gesprochene Wort" (2019; Lola in Bronze als Bester Spielfilm beim Deutschen Filmpreis 2020) zur Story beigetragen hatte, feierte 2023 mit İlker Çataks "Das Lehrerzimmer" der erste Langfilm, für den Duncker gemeinsam mit Çatak das Drehbuch geschrieben hatte, auf der Berlinale Premiere. Dort gewann das Drama über eine engagierte Lehrerin (Leonie Benesch), deren Anspruch, das moralisch Richtige zu tun, in eine Eskalationsspirale führt, den Cicae-Preis in der Sektion Panorama. Beim Deutschen Filmpreis im selben Jahr erhielt "Das Lehrerzimmer" den Hauptpreis als "Bester Spielfilm", sowie Lolas für das Drehbuch, die Regie, die Beste weibliche Hauptrolle und den Besten Schnitt.