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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Claus Strigel

Date of Birth
12/25/1955 - 12:00
Geburtsort
München
Biografie

Claus Strigel wurde am 25.12.1955 in München geboren. Bereits im Alter von elf Jahren drehte er Experimental- und Kurzspielfilme auf Super-8-Format. Dennoch begann er nach seinem Abitur zunächst ein Studium in Pädagogik, Philosophie und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Dieses beendete er, nachdem die Polizei eine nicht genehmigte Studentenversammlung, welcher er beiwohnte, gestürmt und einige der Studierenden in Untersuchungshaft genommen hatte. Strigel war empört und entschied, Foto- und Filmmaterial, welches einige der Studierenden vor ihrer Festnahme aufgenommen hatten, publik zu machen. An der Filmhochschule suchte er zu diesem Zweck nach Gleichgesinnten und lernte dabei Bertram Verhaag kennen. Zusammen gründeten sie 1976 die "DENKmal" Filmgesellschaft und veröffentlichten das Material als Kurzfilm "Angriff auf unsere Demokratie", der bis heute insbesondere bei politisch engagierten Studenten Kultstatus besitzt.

Seit diesem Erstlingsfilm dreht und produziert der filmische "Borderliner", wie Strigel sich selbst bezeichnet, häufig zusammen mit Verhaag erfolgreich Dokumentationen sowie Spielfilme mit dokumentarischer Erzählung. Dabei widmet er sich den unterschiedlichsten gesellschaftsrelevanten Sujets und verfolgt diese oft über einen längeren Zeitraum. 1978 adaptierte er das Rote Grütze-Theaterstück "Was heißt'n hier Liebe?", in dem zwei Jugendliche ihre erste Liebe erleben, 14 Jahre später kam er mit "RunAway" auf das Thema Jugend und Pubertät zurück: Der Film, der seine Premiere auf den Hofer Filmtagen 1992 hatte, handelt von einem 16jährigen Mädchen, dass nach einem Drogenabsturz nur scheinbar zurück in eine heile Familienwelt findet. Familiäre Probleme und häusliche Gewalt thematisierte Strigel auch in dem Dokumentarfilm "Tatort Familie", der 1990 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Um Schule und Bildung ging es u.a. in der Schulutopie "Echt tu matsch" (1984) und dem Doku-Essay "Leerjare" (1998), der das deutsche Schulsystem im Verlauf des 20. Jahrhunderts unter die Lupe nimmt.

Gleich mehrere Arbeiten Strigels und Verhaags werfen einen kritischen Blick auf Atomkraft, so etwa "Spaltprozesse" (1987) und "Restrisiko" (1989) über die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, "Das 8. Gebot" (1991) über die Informationspolitik der Atomkraft-Verantwortlichen und zuletzt "Halbwertszeiten" (2006) über die Geschichte des Widerstands gegen die Nutzung von Atomkraft. Für "Spaltprozesse" erhielten die Regisseure u.a. den Preis der deutschen Filmkritik und die Goldene Taube beim Dokfestival Leipzig.

Anfang der 90er Jahre entstand die Trilogie "Der Mensch und seine Sachen", in der Strigel und Verhaag die Macht, die Alltagsgegenstände wie Auto, Fernseher und Computer, über ihre menschlichen Nutzer erlangen können, untersuchten. Für "Mama Papa Auto" (1992), "Bleiben Sie dran" (1994) und "Beziehungskiste" (1996) wurden sie 1997 mit dem Grimme Preis Spezial ausgezeichnet.
Auch in seinen neusten Filmen griff Strigel aktuelle Sujets auf. 2009 erschien die kritische Dokumentation "Der Schein trügt" über die Geschichte des Geldes, 2012 der Film "FREIgestellt", der den heutigen Stellenwert von Arbeit in einer Gesellschaft, der allmählich die Arbeit ausgeht, untersucht.

Auf der Berlinale 2013 feierte "Unter Menschen", den Strigel zusammen mit Christian Rost gedreht hat, Premiere. Der Film dokumentiert das Schicksal einer Gruppe von traumatisierten Schimpansen, die nach ihrem jahrzehntelangen Dasein als Versuchstiere resozialisiert werden sollen. Im März 2013 kam er in die deutschen Kinos.

 
Filmography
2016/2017
24 h Bayern - Ein Tag Heimat
  • Regie
2014-2016
Bist du Beatles oder Stones?
  • Farbkorrektur
2012/2013
Unter Menschen
  • Regie
  • Produzent
2012
FREIgestellt - Die Zukunft der Arbeit in Zeiten des Überflusses
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
2009
Der Schein trügt - Eine Expedition in die Rätsel des Geldes
  • Regie
  • Drehbuch
2008
Mond Sonne Blume Spiel - Ein wahres Märchen
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
  • Produzent
2006
Halbwertzeiten
  • Produzent
2002-2004
Am Arsch der Welt
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
  • Produzent
1999-2001
Die grüne Wolke
  • Regie
  • Drehbuch
1997
Als die Zukunft noch Zukunft hatte
  • Regie
  • Drehbuch
1996
Blue Eyed
  • Produzent
1996
Beziehungskiste - Der Computer und sein Mensch
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
  • Produzent
1994
Bleiben Sie dran!
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Schnitt
  • Produzent
1993
Angst. Tor zur Freiheit
  • 2. Kamera
  • Produzent
1992
Mama Papa Auto
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Schnitt
  • Produzent
1992
RUNaWAY
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
1988-1991
Das 8. Gebot
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent
1990
Goldgräberzeiten
  • Regie
1989
Tatort Familie
  • Regie
1988/1989
Restrisiko oder Die Arroganz der Macht
  • Regie
  • Kamera
1989
Dein Land ist mein Land
  • Kamera
1988
Coming Out
  • Regie
  • Kamera
1987
Kreativ mit Computern - Zwei Beispiele
  • Regie
1987
Blut in der Geschichte
  • Regie
1987
Ich lebte still und harmlos
  • Regie
1985-1987
Spaltprozesse
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
1986
Kinder brauchen Zombies
  • Regie
1985
Gewaltfaszination
  • Regie
1984
Bewegende Ereignisse
  • Regie
1983/1984
Echt tu matsch
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
1983
Unternimm doch was!
  • Regie
1982
Wehe du lügst wieder
  • Regie
1982
Nico und die roten Nasen
  • Regie
1981
Der Mensch an sich wird nicht in Betracht gezogen 2.
  • Regie
1981
Wer wohnt im Wohnzimmer?
  • Regie
1981
Wer das Geld hat, hat die Macht
  • Regie
1981
Oase der Ruhe
  • Regie
1981
Hinaus saniert
  • Regie
1981
Typisch Weiber
  • Regie
1980
Eigentum verpflichtet
  • Regie
1980
Der Tod vor dem Tod
  • Regie
1980
Bewähre dich täglich! Bewehre dich täglich!
  • Regie
1980
Alteisenliebe
  • Regie
1980
Alles will gut gemacht sein
  • Regie
1980
Der Mensch an sich wird nicht in Betracht gezogen
  • Regie
1979
Wissen, woran man ist
  • Regie
1978
Was heißt´n hier Liebe?
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Schnitt
  • Produzent
1978
Klaufieber
  • Regie
1977
Leistung und Liebe - ein Alptraum
  • Regie
1976
Wer bin ich?
  • Regie
1976
Angriff auf unsere Demokratie
  • Regie
1976
Hier spielen Kinder
  • Regie
1975
Fernseh'n schau'n
  • Regie
1975
Veränderungen
  • Regie
1975
Wer ist hier eigentlich behindert?
  • Regie
1975
Selber filmen
  • Regie
1974
Sterntaler
  • Regie
1974
Wohnen möchte ich hier nicht
  • Regie
URL: https://www.filmportal.de/person/claus-strigel_d8a38c8edad94449a1e853ec0ede4eb8