Renate Delfs, geboren am 27. März 1925 in Flensburg, stand seit Mitte der 1960er Jahre regelmäßig als Theaterschauspielerin auf der Bühne. Ihr Stammtheater war von jeher die Niederdeutsche Bühne in Flensburg, wo man sie häufig in plattdeutschen Theaterstücken sah. Auch jenseits der Bühne engagierte Delfs sich für den Erhalt der plattdeutschen Sprache, insbesondere der Flensburger Mundart Petuh, in der sie auch Bücher und Audio-CDs veröffentlichte. Als Kandidatin der legendären Quizshow "Am laufenden Band" mit Rudi Carrell kam sie Ende der 70er Jahre zu überregionaler Bekanntheit und wurde als Fernsehschauspielerin entdeckt. Seither wirkte sie, meist in der Rolle der herzensguten aber resoluten Großmutter, in Serien wie "Nicht von schlechten Eltern" (1993-1998) oder "Adelheid und ihre Mörder" (2005-2007) und in Fernsehspielen wie "Die Pferdeinsel" (2006) oder Lars Jessens "Butter bei die Fische" (2009) mit.

Auf der Kinoleinwand sah man Renate Delfs nur sehr vereinzelt – und wenn, dann stets als Oma: so in dem Mystery-Drama "Die blaue Grenze" (2005), der Komödie "Ein Tick anders" (2011), der Tragikomödie "Sohnemänner" (2011) und Michael Herbigs Schutzengel-Komödie "Buddy", die Weihnachten 2013 in die Kinos kam.

2015 wurde Renate Delfs als erster und bisher einziger Frau die Ehrenbürgerwürde der Stadt Flensburg verliehen. Am 14. Mai 2018 starb sie im Alter von 93 Jahren in ihrer Heimatstadt.