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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Akademie der Künste übernimmt das filmische Werk von Barbara und Winfried Junge

16. Juli 2025, Mittwoch

"Die Kinder von Golzow" ist die älteste Langzeitdokumentation der deutschen Filmgeschichte und Barbara und Winfried Junges Hauptwerk. Die beiden Akademie-Mitglieder haben erste Teile ihres umfangreichen künstlerischen Archivs an die Akademie der Künste übergeben. Pünktlich zum 90. Geburtstag von Winfried Junge am 19. Juli 2025 sind die Materialien erschlossen und für die Öffentlichkeit und Forschung zugänglich.

 

2007 wurde die filmische Chronik "Die Kinder von Golzow" beendet, die 1961 kurz nach dem Bau der Berliner Mauer mit der Einschulung von 18 Kindern aus dem Oderbruch-Dorf Golzow begann und die ihre Protagonist*innen fast 50 Jahre begleitete. Die Dokumentation erzählt von gesellschaftlichen Umbrüchen und individuellen Lebenswegen einer Generation. Man schaut den Menschen beim Aufwachsen und Erwachsenwerden zu, erlebt Prüfungen, Klassentreffen und erste Lieben, lernt die Familien, Sorgen und Hoffnungen kennen. Durch diese Langzeitbeobachtung werden individuelle Porträts eindrucksvoll zu Geschichte verdichtet. Das Archiv umfasst Szenarien, Produktionsunterlagen, Werkfotos, Werbe- und Pressematerial, Kritiken, Korrespondenz und eine Kartei mit allen wesentlichen Informationen über die in der Golzow-Chronik porträtierten Charaktere. Es ist online recherchierbar.

Winfried Junge wurde am 19. Juli 1935 in Berlin geboren. Von 1954 bis 1958 studierte er Dramaturgie an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Anschließend wurde er Regieassistent bei Karl Gass im DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme und 1961 Regisseur im DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme. Junge hat insgesamt mehr als 50 Dokumentarfilme gedreht, neben den Beobachtungen über "Die Kinder von Golzow" auch Reportagen aus dem Ausland wie "In Syrien auf Montage" (1970) oder "Somalia – Die große Anstrengung" (1976) und den Kinderspielfilm "Der tapfere Schulschwänzer" (1967). 1996 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste; Sektion Film- und Medienkunst, gewählt.

Barbara Junge wurde am 14. November 1943 in Neunhofen in Thüringen geboren. Nach einem Dolmetscherstudium arbeitete sie ab 1969 im DEFA-Studio für Dokumentarfilme als Synchronregisseurin. Ab 1978 betreute sie auch die Archivdokumentation des Golzow-Projekts, ab 1983 schnitt sie die Filme und ab 1992 führte sie gemeinsam mit Winfried Junge auch Regie. Seit 1996 ist sie Mitglied der Akademie der Künste, Sektion Film- und Medienkunst.

Quelle: www.adk.de

Filme
Und wenn sie nicht gestorben sind - dann leben sie noch heute... Die Kinder von Golzow. Das Ende der unendlichen Geschichte
Personen
Winfried Junge
Barbara Junge
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