Christopher Aoun wurde 1989 in Beirut geboren. Er wuchs im Libanon auf und besuchte ab 2006 die Université Saint Joseph in Beirut. 2009 erhielt er ein DAAD-Stipendium und setzte sein Studium an der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) fort.

Seit 2011 übernahm Aoun die Kameraarbeit bei Musikvideos und Werbung, sowie bei Kurz-Spielfilmen wie "Zukunft" (2013) oder "Gis" (2016) und Kurz-Dokumentationen wie "After Gaza" (2014). 2012 drehte er als Regisseur und Kameramann die Kurz-Dokumentation "Gegen die Zeit – Das Portrait eines Freundes", ein Tribut an seinen ehemaligen Deutschlehrer und Freund, der gerade eine Krebserkrankung besiegt hatte.

2014 war Aoun zweiter Kameramann und Standfotograf für die satirische TV-Serie "Lerchenberg". Im selben Jahr führte er auch für Franziska Schönenbergers Dokumentarfilm "Die Schatten der Wüste" die Kamera, der allerdings erst 2018 in den deutschen Kinos kam. 2015 drehte Aoun "Ismaii" ("Listen"(2017), LB, Regie: Philippe Aractingi) für den er den Lebanese Cinema Movie Award 2017 für die Beste Kamera gewann.

Im Jahr 2017 übernahm Christopher Aoun die Bildgestaltung bei Nadine Labakis "Capernaum – Stadt der Hoffnung"(LB/FR/US), über einen Flüchtlingsjungen, der sich in den Slums von Beirut allein durchschlagen muss und schließlich seine Eltern verklagt. Der Film, der teilweise auf wahren Erlebnissen des Hauptdarstellers beruht, gewann den Preis der Jury bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2018, gefolgt von Dutzenden weiteren Auszeichnungen auf Festivals weltweit, und wurde sowohl für den Golden Globe wie auch für den Oscar als bester fremdsprachiger Film 2019 nominiert. Außerdem bekam er eine Nominierung beim Camerimage für Bestes Kamera Debüt; Aoun gewann den Deutschen Kamerapreis 2019 in der Kategorie Kinospielfilm. "Capernaum – Stadt der Hoffnung" startete im Januar 2019 in den deutschen Kinos.

2018 begannen die Dreharbeiten zu Anne Zohra Berracheds "Die Frau des Piloten" mit Aoun als Director of Photography.