Inhalt
Christine lebt in New York und braucht einen Job. Sie findet ihn an der Kasse eines Pornokinos. Zwischen Eingang und Straße sitzt sie in ihrem Kartenhäuschen, jeder Besucher muss an ihr vorbei. Nach und nach entwickelt sie eine Faszination für die Pornoindustrie. Als ein Kunde sie zu einem Baseballspiel einlädt und abrupt aufbricht, beginnt sie, ihn zu verfolgen. Ihre Obsession führt sie in dunkle Straßen, auf Fischmärkte, vielleicht in die Welt der Mafia. Je weiter sie sie auslebt, desto mehr ähnelt ihr Bild dem einer Pornodarstellerin. Ihr Freund, ein Journalist, entfernt sich von ihr, Freundin und Mutter hinterlassen besorgte Nachrichten auf dem Anrufbeantworter. Schließlich bestellt sie ihr Verfolgungsopfer an eine Straßenkreuzung.
"Variety" verkehrt die klassische Erzählstruktur im Kino – der Mann schaut und die Frau wird angeschaut – ins Gegenteil, ohne das Objekt des weiblichen Begehrens zu offenbaren und damit zur Schau zu stellen. Indem sie ein Gegennarrativ zu Hollywood aufbaut, stellt Bette Gordon die Frage, die Teresa de Lauretis in "Ödipus Interruptus" formulierte: "Was fühlte Medusa, als sie sich, kurz bevor sie erschlagen wurde, in Perseus' Schild gespiegelt sah?"
Quelle: 69. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.