Klitschko

Deutschland 2009-2011 Dokumentarfilm

Inhalt

Dokumentarfilm über die berühmten Brüder Klitschko, die als höchst erfolgreiche Profiboxer zu Weltruhm gekommen sind. Der Film zeichnet den Lebensweg der beiden nach, der mit einer Kindheit unter dem sozialistischen Drill in der Ukraine beginnt, und von den ersten Erfolgen als Amateure und den Umzug nach Deutschland bis zum Aufstieg zu internationalen Superstars des Boxsports führt. Neben den Klitschkos selbst kommen dabei Freunde, Wegbegleiter, Gegner und die Eltern der Boxer-Brüder zu Wort. Außerdem begleitet das Kamerateam die Sportler hinter die Kulissen und beobachtet sie bei den intensiven Vorbereitungen auf ihre Duelle im Ring.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Der Ende April 2011 beim Tribeca Festival in New York uraufgeführte und in Deutschland am 16. Juni 2011 in die Kinos gekommene Dokumentarfilm „Klitschko“ von Sebastian Denhardt hat durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine eine neue, schreckliche Aktualität erhalten. Ist Vitali Klitschko doch seit Mai 2014 Bürgermeister der Stadt Kiew und nun bereit, den härtesten Kampf seines Lebens gegen einen übermächtigen Gegner zu führen.

Die knapp zweistündige Dokumentation über die wohl berühmtesten Brüder der bisherigen Box-Geschichte, Wladimir und Vitali Klitschko, die unabhängig voneinander Box-Weltmeister im Schwergewicht wurden, beginnt mit 1992 entstandenen Super-8-Familienbildern aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Schnipsel dieses wackeligen Kleinformats durchziehen den Film wie einen Roten Faden.

Weil der kurz nach den Dreharbeiten einer Krebserkrankung erlegene Vater Wladimir Rodionowitsch Klitschko, er war nach dem Super-Gau im April 1986 im Atomkraftwerk Tschernobyl eingesetzt, als höherer Offizier der sowjetischen Luftstreitkräfte häufig mit Gattin Nadeshda umziehen musste, kamen ihre Kinder an weit voneinander entfernten Orten zur Welt, Vitali am 19. Juli 1971 im kirgisischen Belowodsk und sein lebenslang „kleiner Bruder“ Wladimir am 25. März 1976 im zentralasiatischen Zhangiztobe unweit der chinesischen Grenze in Kasachstan.

Die Karriere der beiden, wie der Film offenbart, sehr unterschiedlichen Brüder beginnt auf dem alten Militärflughafen Zhalyany in Kiew, wo ihr Vater, aus Prag kommend, mehrere Jahre stationiert war. Ihre erste Liebe galt der bis 1989 in der Sowjetunion verbotenen „westlichen“ Sportart Kickboxen, nationale und internationale Erfolge brachten „die“ Klitschkos in die Boxschule des renommierten Armeesportvereins ZSK Kiew. Eine harte Schule bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion, der in den 1990er Jahren auch einen enormen Aderlass an Sportlern und Trainern in der Ukraine zur Folge hatte.

Nach der erfolgreichen Krebsbehandlung ihres Vaters in Deutschland zog die Familie nach Flensburg, die Brüder schlossen sich der SG Weiche-Handewitt in der (Amateur-) Bundesliga an. Nach dem Olympiasieg Wladimir Klitschkos für die neugegründete Republik Ukraine lockte „der“ Box-Promotor Don King die beiden nach Amerika. Sie wechselten ins Profilager, schlossen sich 1996 aber dem Hamburger Universum-Stall von Klaus-Peter Kohl an. Von nun an gings nur bergauf…

„Klitschko“ zeichnet den Lebensweg der beiden auch in Gesprächen mit Freunden, Wegbegleitern, Trainern wie Emanuel Steward sowie Gegnern wie Chris Byrd, Lamon Drewster und Lennox Lewis nach. Natürlich kommen auch die Eltern und Vitalis Ehefrau Natalya zu Wort. Tenor: Vitali und Wladimir sind Familienmenschen, die ihre auch mentale Stärke aus dem Gemeinschaftsgefühl heraus gewinnen. Ihrer Mutter Nadeshda mussten sie versprechen, niemals gegeneinander zu kämpfen.

Das vielköpfige Kamerateam ermöglicht auch einen Blick hinter die Kulissen, indem es die Sportler bei den intensiven Vorbereitungen auf ihre Kämpfe im Ring rund um den Globus beobachtete. Manche Kampfszenen von „Doktor Eisenfaust“ etwa mit Lennox Lewis sind nichts für schwache Nerven und lassen grundsätzlich am Sinn dieser Sportart zweifeln. „Klitschko“, das Kinodebüt des mit dem International Emmy Award ausgezeichneten Regisseurs Sebastian Dehnhardt, war ein absolutes Must-See für alle Boxfans. Heute, zehn Jahre später, ist die Dokumentation auch ein politisches Ausrufezeichen zweier boxender Gentlemen und promovierter Doktoren. Die den härtesten Kampf gerade vor sich haben.

Am Sonntag, 20. März 2022, laden zahlreiche Kinos quer durch Deutschland im Rahmen der Aktion „Kino hilft" zu einer Spendenvorstellung des Films ein, alle Einnahmen aus dem Kartenverkauf werden an ein Ukraine-Projekt von „Ein Herz für Kinder“ gespendet.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Mai 2009 - März 2011: Deutschland, Ukraine, USA, Kasachstan, Kanada, Österreich, Schweiz
Länge:
3182 m, 116 min
Format:
35mm, 16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 04.05.2011, 127608, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (US): 25.04.2011, New York City, TriBeCa Film Festival;
Erstaufführung (DE): 11.06.2011, Essen, Lichtburg;
Kinostart (DE): 16.06.2011

Titel

  • Arbeitstitel (DE) Klitschko - der Film
  • Originaltitel (DE) Klitschko

Fassungen

Original

Länge:
3182 m, 116 min
Format:
35mm, 16:9
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 04.05.2011, 127608, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (US): 25.04.2011, New York City, TriBeCa Film Festival;
Erstaufführung (DE): 11.06.2011, Essen, Lichtburg;
Kinostart (DE): 16.06.2011