Summary
1942. The members of the Voß family, mother, two daughters, a daughter-in-law, and a son-in-law, are living in a house at the river. A fellow soldier of son Paul, who fights at the eastern front, delivers his greetings and an embroidered Russian blouse for Emmi, Paul′s wife. Daughter Agnes, whose husband is also fighting in the war, receives a fur vest from the junior partner who is stalking her. Obviously, the vest is also loot from the eastern front. When the family receives news that Emmi′s husband has been killed in action, the war finally enters the house at the river. Emmi commits suicide while Agnes′s husband returns as a cripple from the war front. At home, he has to learn what a price his wife had to pay for the "Russian fur".
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Das wird in der Chefetage der Rhenania-Reederei nicht anders gesehen, obwohl der Krieg das Geschäft brummen lässt. Senior Hüsgen zieht sich immer mehr zurück, überlässt das Geschäft seinem Sohn Heinz, der das Hakenkreuz am Revers trägt. Der ist zwar offiziell verlobt mit seiner Sekretärin Lena Brinken, steigt aber der jungen Hilfsarbeiterin Agnes Eckert nach, der Tochter von Mutter Voß, die mit Jupp Eckert verheiratet ist, der bei Rhenania als Kranführer arbeitet und daher als unabkömmlich gilt. Was ihn vom Fronteinsatz bewahrt.
Als ausgerechnet Eggerts Kran wegen Sabotage für geraume Zeit ausfällt, sieht der Juniorchef seine Chancen bei Agnes steigen – und schenkt ihr eine Russenpelz-Weste. Dennoch setzt Heinz sich gegenüber dem Parteibonzen Schimmelpfennig für ihn ein – wie für alle Beschäftigten des Familienunternehmens: der Anschlag kann nur von außen erfolgt sein. Als zwei weitere Kräne wegen Sabotage ausfallen, statuiert die Partei ein Exempel: Jupp wird eingezogen.
„Mit dem Schlimmsten muss man ja nicht gleich rechnen“ wiegelt Jupp ab und nimmt ein Paket Emmis für ihren Gatten mit an die Ostfront. Werner Tiedemann, ein alter Kamerad Heinz Hüsgens, der in der Partei Karriere gemacht und es nach einer Kopf-Verwundung bis zum Obersturmbannführer gebracht hat, ist jetzt der ständige Begleiter des Juniorchefs bei seinen zumeist sehr alkoholreichen Eskapaden. Ihm bleibt Lenas Frust über das Interesse ihres Verlobten für Agnes nicht verborgen und weiß es für sich zu nutzen.
Schwiegersohn Ferdinand Belz steht unter Verdacht, an den Sabotageakten beteiligt gewesen zu sein, weshalb seine Frau, Agnes' Schwester Lisbeth, ihre Arbeit verliert. Doch im Hause Voß braucht zum Glück niemand zu verhungern, auch wenn die Kriegsbewirtschaftung längst zu spüren ist in den großen Städten: Kartoffeln, Gemüse und Obst aus eigenem Anbau sowie die Elbfischerei versorgen die schrumpfende Mehrgenerationsfamilie.
In der der Krieg endgültig Einzug gehalten hat, als die Nachricht von Pauls Tod eintrifft. Emmi ist untröstlich, man wird sie später aufgeknüpft auf dem Dachboden finden, Agnes plagen Schuldgefühle, weil sie gegenüber dem jungen Hüsgen schwach geworden ist und Lisbeth, weil sie um die Sabotageaktivitäten der Kommunisten, denen auch Ferdinand angehört, weiß. Nur Mutter Voß scheint mit stoischer Ruhe ihrer Alltagsarbeit nachzugehen.
Weil Heinz Hüsgen erwartet, dass die Amerikaner den Deutschen den Krieg erklären, transferiert er die dort lagernden Papiere der Familie in die neutrale Schweiz. Als er befürchten muss, die als Hochverrat angesehene Aktion könnte ruchbar werden, lässt er sich mit Tiedemann auf einen Deal ein: Die Papiere sollen rückdatiert der Winterhilfe gespendet werden. Doch sein Vater, der das frühzeitige Ende des Tausendjährigen Reiches ahnt, weigert sich. Weshalb ihn sein Sohn ans Messer liefern will, um den eigenen Kopf zu retten. Der alte Hüsgen wählt, sich „der eigenen Brut nicht mehr sicher“, den Freitod.
Jupp kehrt schwerverwundet, aber mit dem versprochenen Russenpelz für seine Frau, aus dem Krieg zurück: Er hat ein Bein und eine Hand verloren. Und soll dennoch nach wenigen Tagen erneut an die Front – nach Frankreich. Der Krieg hat die Heimat erreicht, das unverkennbare Geräusch alliierter Bomberstaffeln ist nun auch in der Elb-Idylle zu vernehmen – und die Brandfackeln von der Bombardierung Hamburgs erleuchten den nächtlichen Himmel. Agnes lädt Heinz Hüsgen zum Essen ins Haus Voß ein: Er soll Jupp eine Arbeit in der Werft geben. Doch der notgeile Trinker denkt gar nicht daran, beschimpft vielmehr den Frontheimkehrer, defätistische Lügengeschichten zu verbreiten. Es kommt zu einem Handgemenge, bei dem sich ein Schuss löst, der Hüsgen tötet. Mutter Voß sorgt zusammen mit Lisbeth für die Entsorgung der in den Russenpelz eingewickelten Leiche im Fluss, doch schon steht Obersturmbannführer Tiedemann vor der Tür...
„Das Haus am Fluß“ entstand nach der 1942 im Moskauer Exil verfassten Novelle „Der Russenpelz“, für die Friedrich Wolf bei gefangenen Wehrmachts-Soldaten recherchiert hatte. Der Totalvision-Streifen ist mit einigem Aufwand in Farbe gedreht worden, einige Kran-Szenen entstanden beim Klassenfeind in Bremerhaven. Doch seine politisch-ideologische Schwarz-Weiß-Zeichnung lässt sich nicht leugnen: Die kommunistischen Saboteure sind so schlau, dass sie nicht gefasst werden. Und so überzeugt, dass sie selbst Mitglieder der eigenen Familie für die gute Sache opfern. Auf der anderen Seite sind die Kapitalisten entweder blind wie der alte Hüsgen oder korrupt wie sein Sohn.
Kameramann Roland Dressel erzählte am 28. Juni 2017 auf einer prominent besetzten Gedenkveranstaltung für den am 11. Mai 2017 im Alter von 82 Jahren in Potsdam verstorbenen Roland Gräf im Toni-Kino in Berlin-Weißensee von den durchaus problematischen Dreharbeiten, da Gräf ein sehr strenger Regisseur gewesen sei, aber auch, wie Jutta Wachowiak ergänzte, ein „unaggressiver und unaufgeregter Sturkopf“, während Katrin Sass sich daran erinnerte, einmal vor die Tür gesetzt worden zu sein, weil die allzu impulsive Faxenmacherin einen Dreh mit Hermann Beyer nachhaltig gestört habe. Was Letzterer bestätigte, jedoch eine eigene Version dieser Anekdote zum Besten gab und Roland Gräf als „besten Defa-Regisseur“ bezeichnete.
Nach vierfachem Preissegen 1986 auf dem IV. Nationalen Spielfilmfestival der DDR in Karl-Marx-Stadt wurde Katrin Sass 1987 mit dem Kritikerpreis „Die große Klappe“ der Sektion Theorie und Kritik des Verbandes der Film- und Fernsehschaffenden der DDR in der Kategorie „Beste Darstellerin“ ausgezeichnet. „Das Haus am Fluß“ durfte nach der Wiedervereinigung aufgrund unklarer Musikrechte jahrelang nicht gezeigt werden.
Pitt Herrmann