Anlässlich der 38. Verleihung der European Film Awards im Januar 2026 und in Anerkennung ihres einzigartigen Beitrags zur Welt des Films wird die European Film Academy Alice Rohrwacher für ihr außergewöhnliches und inspirierendes Lebenswerk mit dem EUROPEAN ACHIEVEMENT IN WORLD CINEMA Award auszeichnen.
Die in der Toskana geborene Alice Rohrwacher absolvierte ein Studium der Literatur und Philosophie in Turin und besuchte die Dokumentarfilmschule in Lissabon, Portugal. Mit einem sorgfältigen Blick für die Realitäten des Lebens eines Teenagers und einem großen Herzen für die Landschaft schafft sie für jeden ihrer Filme ein einzigartiges Universum. Mit großer Sensibilität begleitet sie die Figuren auf ihrem Weg und lässt dabei Raum für all die skurrilen, unerwarteten und poetischen kleinen Details. All dies macht Alice Rohrwacher zu einer der weltweit markantesten Stimmen des zeitgenössischen Kinos.
Ihr Spielfilmdebüt "Corpo Celeste" ("Für den Himmel bestimmt", 2011) begleitet die junge Marta, die mit ihrer Familie zurück in den Süden Italiens gezogen ist und aufgrund persönlicher, religiöser und sozialer Veränderungen in ihrem Leben Schwierigkeiten hat, ihren Platz zu finden. Der Film feierte seine Premiere in Cannes und wurde für den italienischen Filmpreis David di Donatello nominiert.
Auch in "Land der Wunder" (2014) porträtiert sie das oft vernachlässigte Leben von Teenagern auf dem Land und beleuchtet dabei Gelsomina und ihre jüngeren Schwestern in einer deutsch-italienischen Imkerfamilie sowie die Herausforderungen einer ländlichen Fernsehsendung. Der Film feierte seine Premiere in Cannes und wurde mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet.
"Glücklich wie Lazzaro" (2018) lief ebenfalls im Wettbewerb in Cannes und gewann den Preis für das beste Drehbuch. Der junge Lazzaro lebt in einem Dorf, wo er, wie alle Einwohner, regelmäßig von der örtlichen Baronin ausgebeutet wird, bis eines Tages die unwahrscheinliche Freundschaft zu einem jungen Adligen seine Isolation beendet. Neben einer ansonsten italienischen Besetzung spielt in dem Film auch der spanische Schauspieler Sergi López mit.
Der Film wurde später für die italienischen David di Donatello Awards und für die European Film Awards nominiert, wo er den European University Film Award gewann. In Fortsetzung dieses kuriosen Interesses an der Welt der Teenager bietet "Futura" (2021) ein Porträt Italiens aus der Sicht von Teenagern.
"La Chimera" (2023) handelt von einer Gruppe von Grabräubern, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, etruskische Gräber zu plündern und die Artefakte zu verkaufen. Im Film spielen der britische Schauspieler Josh O'Connor, der prompt für die European Film Awards nominiert wurde, die Schwester der Regisseurin Alba Rohrwacher und Isabella Rossellini die Hauptrollen. Der Film lief im Wettbewerb in Cannes und wurde für den italienischen David di Donatello, den spanischen Goya und den dänischen Robert nominiert und gewann den Europäischen Filmpreis für Emita Frigato als beste Produktionsdesignerin.
Alice Rohrwachers neuester Kurzfilm, "Le Pupille", wurde für den Oscar als Bester Kurzfilm nominiert.
Mit dieser Auszeichnung wird nicht nur die herausragende Künstlerin gewürdigt, sondern auch ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Produzenten Carlo Cresto-Dina und seine Produktionsfirma tempesta, die alle Spielfilme von Alice Rohrwacher produziert haben.
Alice Rohrwacher und tempesta werden Ehrengäste bei der 38. Verleihung der European Film Awards am 17. Januar 2026 in Berlin sein – live zu sehen auf www.europeanfilmawards.eu.
Quelle: www.europeanfilmacademy.org