Das Programm des 48. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans

In etwas mehr als fünf Wochen startet die 48. Ausgabe von Deutschlands ältestem Filmfestival für junges Publikum: Vom 25. September bis 2. Oktober 2025 präsentiert das 48. LUCAS-Filmfestival spannende Filmkunst aus aller Welt für alle von drei Jahren bis 18plus. 

 

Spielorte sind das Kino des DFF, das Cinéma und das CineStar Frankfurt Metropolis IMAX in Frankfurt, sowie das Kino im Hafen 2 in Offenbach. In den Wettbewerben "Kids", "Teens" und "Youngsters" konkurrieren aktuelle Lang- und Kurzfilme um begehrte Preise im Gesamtwert von 21.000 Euro. Das komplette Festivalprogramm ist ab sofort auf der LUCAS-Webseite abrufbar, auch Tickets können bereits gebucht werden.

Rund 40 Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme, viele davon Deutschlandpremieren, gehen bei LUCAS ins Rennen um die Auszeichnungen, die mit je 5.000 Euro für den besten Langfilm und je 2.000 Euro für den besten Kurzfilm dotiert sind. Ergänzt wird das Programm durch eine Reihe von Gastprogrammen und Specials. Auch in diesem Jahr können junge Menschen bei LUCAS auf verschiedenste Weisen "Mitmischen!": Als Moderator*innen, Kritiker*innen oder Filmpat*innen, als Jurymitglieder oder Kurator*innen gestalten sie das Festivalgeschehen mit.

"LUCAS zeigt, wie vielfältig Kino sein kann – nicht nur auf der Leinwand, sondern auch in der Begegnung mit jungen Menschen, die hier als Publikum, Jurymitglieder und Mitgestaltende ernst genommen werden," stellte Anna Schoeppe auf der heutigen Pressekonferenz im Kino des DFF fest. "Das Festival schafft Erfahrungsräume, in denen Staunen, Widerspruch und berührende Geschichten ihren Platz haben. Gerade heute brauchen wir solche Räume mehr denn je. LUCAS ist für viele der erste Berührungspunkt mit Filmkultur – und ein wertvoller Impulsgeber für die Zukunft unseres Filmstandorts," so die Geschäftsführerin der Hessen Film & Medien GmbH.

"In Frankfurt am Main treffen viele Perspektiven aus aller Welt aufeinander. Da kann internationales Filmschaffen für junges Publikum dabei helfen, Brücken zu bauen und den Status Quo zu hinterfragen. Dazu trägt das LUCAS-Filmfestival ganz wesentlich bei," sagte Stadtkämmerer Dr. Bastian Bergerhoff. "Wir sind als Stadt Frankfurt am Main daher sehr froh darüber, dass wir LUCAS hier bei uns haben. Das Festival ist mittlerweile ein fester Bestandteil unseres kulturellen Lebens."

"Die LUCAS-Filme öffnen den jungen Kinobesucherinnen und –besuchern eine neue Welt. Das Festivalprogramm versteht es, nicht nur zu unterhalten, sondern lehrt die Kinder und Jugendlichen dabei, ihre Umgebung und ihr Leben aus neuen Blickwinkeln zu betrachten," betont Adnan Shaikh, Bürgermeister der Stadt Eschborn. Besonders lobt er die Möglichkeiten, die Filme an die Schulen zu bringen: "Das Kino wird zum Klassenzimmer – ein besonderes Erlebnis. Zusammen mit Begleitmaterialien für die Nachbereitung im Unterricht, Workshops und interessanten Gesprächen mit Filmschaffenden überzeugt das auch die Lehrkräfte, wie die positiven Rückmeldungen der letzten Jahre beweisen."

Christine Kopf, Künstlerische Direktorin des DFF, dankte in ihrem Grußwort dem Festivalteam für sein Engagement und hob ein besonderes Jubiläum hervor, das in diesem Jahr bei LUCAS gefeiert wird: "Ganz besonders freue ich mich auch auf den Besuch von Alain Bergala und Nathalie Bourgeois anlässlich des 30. Geburtstags des renommierten Filmbildungsprojekts 'Le cinéma, cent ans de jeunesse' (CCAJ), dessen leider allzu fragile Existenz das DFF seit vier Jahren unterstützt. Die Carte Blanche, die LUCAS diesen beiden Koryphäen der Filmbildung widmet, ist eine tolle Möglichkeit für alle Interessierten aus Pädagogik und Filmvermittlung, einen Einblick in dieses großartige Projekt zu erhalten."

LUCAS-Festivalleiterin Julia Fleißig stellte die internationalen Wettbewerbe in den Alterssektionen "Kids", "Teens" und "Youngsters" vor. Ein zentrales Leitthema für die Filmauswahl von LUCAS #48, das sich insbesondere im selbst kuratierten Programm der "Young European Cinephiles" widerspiegle und das Publikum von LUCAS selbst stark betreffe, sei das "Wachsen" gewesen – sowohl im metaphorischen als auch im wörtlichen Sinne: "Wachsen ist ein Prozess, der nicht aufzuhalten und nicht umkehrbar ist. Einmal gewachsen, passt man vielleicht weder in alte Lieblingspullis noch in alte Muster. Am Ende sucht man sich die Situationen nicht einmal aus, in denen man wächst. Es sind nicht selten Momente der Unsicherheit und Verletzlichkeit, doch wenn alles gut läuft, geht man gestärkt aus ihnen hervor." Schließlich dankte Fleißig den Unterstützer*innen des Festivals: "Damit Filmfestivals wie LUCAS ebenfalls wachsen können, braucht es Engagement und verlässliche Strukturen. Dafür, dass wir weiterhin starkes Filmschaffen für junges Publikum zeigen können, möchten wir uns herzlich bei allen fördernden Institutionen und allen freundschaftlich sowie partnerschaftlich verbundenen Menschen bedanken."

Als Eröffnungsfilm ist am Donnerstag, 25. September, um 20 Uhr "Wild Foxes" zu sehen, das Spielfilmdebüt des belgischen Regisseurs Valéry Carnoy. Die besten Filme des Jahres werden bei der Preisverleihung am Donnerstag, 2. Oktober, um 18 Uhr im Kino des DFF ausgezeichnet.

LUCAS ist ein Projekt des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum.

Internationales Wettbewerbsprogramm:

Wettbewerb "Kids" – Langfilm

Die Filme im Wettbewerb "Kids" erzählen von Mut, Kreativität und dem Wunsch, die Welt zu verändern. In "Maya, Give Me a Title" spinnt Michel Gondry liebevolle Stop-Motion-Geschichten aus den Titeln, die seine Tochter vorgibt. "Mary Aanning" folgt einem Mädchen, das mit Fossilien die Wissenschaft auf neue Wege führt. "Space Cadet" Celeste reist durch Galaxien und sucht nach ihrer Mutter. "The Songbirds' Secret" zeigt, wie Lucie ein Familiengeheimnis lüftet. "How Dare You?" begleitet drei Kinder im Kampf fürs Klima. "Ab morgen bin ich mutig" erzählt von Karls Liebesmission. "I Accidentally Wrote a Book" begleitet Nina auf der Suche nach ihrer eigenen Geschichte. "Olivia and the Invisible Earthquake" zeigt eine Zwölfjährige, die einen Filmdreh erfindet, um ihren Bruder zu schützen.  

Wettbewerb "Teens" – Langfilm

Die Beiträge dieser Sektion erzählen vom Ernst des Lebens und der Kraft, daran zu wachsen. In "Brightly Shining" versucht Ronja, mit Fantasie gegen die Sucht des Vaters anzukommen. "Girls Don't Cry" gibt Mädchen weltweit eine Stimme und zeigt ihren Alltag. "Olmo" trägt früh Verantwortung – zwischen Chaos, Disco und Muscle Cars. "Têtes Brûlées" verarbeitet den Verlust eines Bruders. "Christy" sucht seinen Platz zwischen Wut und Hoffnung. "Happyend" zeigt eine düstere Zukunft, in der Freundschaft Widerstand bedeutet. "Nulpen" begleitet zwei Freundinnen in Berlin zwischen Klimaprotesten und Ängsten. "Wild Foxes" erzählt vom Druck im Leistungssport und der Angst vor Schwäche.  

Wettbewerb "Youngsters"

Fünf Filme, fünf Realitäten – ungeschönt, sensibel, empowernd. "Live a Little" verwandelt einen Partytrip in eine Reise zu Selbstbestimmung. "Meteors" begleitet zwei junge Männer zwischen Exzess und Absturz auf dem Weg ins Erwachsenenleben. "I Shall See" zeigt Lots Kampf mit dem Verlust ihres Augenlichts und ihrer neuen Lebensperspektive. "Where the Wind Comes From" folgt zwei Jugendlichen auf einem Befreiungsversuch quer durch Tunesien – voller Träume, ohne romantische Verklärung. "Ready or Not" erzählt von einem Sommer in Dublin, in dem für Katie und ihre Freundinnen alles kippt: erste Liebe, Nähe und die Frage nach Zustimmung.

Wettbewerb "Kids" & "Teens" – Kurzfilm

Fünf Kurzfilmprogramme, davon drei im Wettbewerb "Kids" und zwei im Wettbewerb "Teens", bieten Kindern und Jugendlichen verschiedener Altersgruppen den perfekten Einstieg in die Vielfalt des Mediums. Aufregende Kurzgeschichten aus aller Welt, beispielsweise aus Argentinien, Südkorea, Kenia oder auch Indien, erzählen von spannenden Entdeckungen, Freundschaft und persönlichem Wachstum.  

Weitere Sektionen & Specials:

"Young European Cinephiles"

Sechs Jugendliche aus Bulgarien, Griechenland und Deutschland haben eine Filmreihe zum Thema "Wachsen" kuratiert. Ausgewählt haben sie "Humanist Vampire Seeking Consenting Suicidal Person" (CA 2023. R: Ariane Louis-Seize), "Persepolis" (FR/US 2007. R: Vincent Paronnaud, Marjane Satrapi) und "The Boy and the World" (BR 2013. R: Alê Abreu).

"Fokus.Film.Klasse"

Eine Projektklasse der Frankfurter Helmholtzschule beleuchtet Sam Mendes vielfach ausgezeichnetes Kriegsdrama "1917" (US/GB 2019) im Kontext der aktuellen DFF-Sonderausstellung "Entfesselte Bilder", die sich Plansequenzen widmet.

"Blickwechsel Jetzt!"

Der Filmclub des DFF übernimmt eine Filmpatenschaft für Sorina Gajewskis "Nulpen" (DE 2025), der im Wettbewerb "Teens" – Langfilm antritt.

30 Jahre "Le cinéma, cent ans de jeunesse" (CCAJ)

Anlässlich des 30. Geburtstages des renommierten Filmbildungsprojekts widmet LUCAS dessen prägenden Köpfen Nathalie Bourgeois und Alain Bergala eine Carte Blanche.  

Kurzfilmprogramm für "Minis"

Interaktives Kurzfilmprogramm für die jüngsten Festivalbesucher*innen ab drei Jahren, kuratiert von Kindern aus dem Schülerladen Grüne Soße aus dem Filmkatalog von Cinemini Europe.

"LUCAS für Familien" am Festivalsonntag, 28. September

Unter dem Titel "Achtung Aufnahme!" können Kinder und Jugendliche in Workshops und Mitmachaktionen unterschiedliche Filmberufe kennenlernen. Ein Ausflug ins DFF bedeutet freien Eintritt für alle Familienmitglieder von 10 bis 17 Uhr, sowohl ins LUCAS-Programm im Kino des DFF als auch in die Ausstellungen.

Zum vollständigen Programm von LUCAS #48: lucas-filmfestival.de

Quelle: www.dff.film